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Ein rekordträchtiger Finalabend

In EBEL-Finale 3 sind Rekorde gepurzelt. Selbstkritik gab es genug.

Ein rekordträchtiger Finalabend

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Neun Minuten, vier Tore. Nach 37 Minuten deren zehn. Letztlich zwölf, mit 7:5 zugunsten der Vienna Capitals verteilt.

EBEL-Finale 3 zwischen den Caps und dem KAC steht jetzt in den Geschichtsbüchern. Die meisten Tore in einem Finale, die meisten in einem Drittel, mit insgesamt zwölf die meisten Playoff-Tore eines Spielers - Riley Holzapfel.

Nicht zu vergessen: Die meisten Siege eines Teams am Stück. Allesamt Marken, die seit Bestehen der EBEL-Playoffs in ihrer jetzigen Form Rekorde darstellen.

Und vielleicht war es schon der vorletzte Schritt zum zweiten Wiener Eishockey-Titel in den letzten 55 Jahren?

Da weitergemacht, wo man aufgehört hat

Das dritte Spiel begann, als hätte es das 5:4 n.OT. und dessen Schlussphase am Sonntag nie gegeben. Mit Sturmreihen, die beiderseits fast tun und lassen konnten, was sie wollten.

Wieder gelang es einer Mannschaft - diesmal den Capitals - schnell aus der Kabine zu kommen. Kapitän Jonathan Ferland scorte mit dem zweiten Torschuss nach 65 Sekunden.


Die wichtigsten Stimmen nach Finale 3 im VIDEO:

(Text wird unterhalb fortgesetzt)


Der KAC drehte das Spiel binnen weniger Momente, auch dank eines Powerplays.

"Es haben sich beide Mannschaften extrem viel vorgenommen, wollten einen guten Start. Wir haben es ein bisschen zu sehr erzwingen wollen, zu kompliziert gespielt und einige Fehler gemacht", meinte Manuel Ganahl gegenüber LAOLA1 nach der Partie.

Zwei Wechsel mit Signalwirkung

Sein 3:4 markierte, sieben Sekunden vor der Sirene, den Schlusspunkt des wilden ersten Drittels. Und bewies damit, dass der KAC eines so gut kann, wie es die Wiener in dieser Serie schon zeigten: Am Leben bleiben.

"Wenn wir wüssten, wieso wir den Start verschlafen haben, würden wir das abstellen. Aber ab dem zweiten Drittel haben wir unser Eishockey gespielt, hat die ganze Mannschaft gezeigt, was in ihr steckt. Da waren wir näher dran am Gegner", sagte einer der insgesamt elf Torschützen des Abends - ebenfalls rekordverdächtig.

Nach diesen ersten 20 Minuten war der Arbeitstag von KAC-Keeper David Madlener erstmals vorzeitig erledigt, übernahm zum ersten Mal seit Halbfinale 2 Tomas Duba das Gehäuse. Doch wirkliche Schuld am Spielstand hatte der Keeper kaum.

"Er hat seinen Job sehr gut gemacht. Aber du musst für die Mannschaft ein Signal setzen. Das war nur deswegen", schwor Coach Mike Pellegrims.

Das Luxusproblem wird schlagend

Es war ein Signal, zu dem wenig später auch Gegenüber Serge Aubin greifen musste. Das 4:5 war von allen Treffern des Abends noch am ehesten einem Schlussmann zuzurechnen.

"Das erste Tor war ein Tip aus dem Slot, das zweite einer schlechten Coverage geschuldet... Wenn man dem KAC den Puck im Slot gibt, zahlt man den Preis dafür. Das Team musste aufgerüttelt werden, um zeigen, dass es nicht nur um 'JP' geht", meinte der Kanadier.



Immerhin hatte dieses Mittel schon einmal gewirkt. Auch diesmal behielt Aubin recht. David Kickert griff nur mehr einmal hinter sich.

"'Kicki' hatte auch ein großartiges Jahr. Er hat in den Playoffs zwar kaum gespielt, aber wir schauen, ihn auf Betriebstemperatur zu halten. Er ist mental stark", freute sich der Coach nach der zweiten starken Leistung seines Backups.

Und Kickert selbst zeigte im Interview die Coolness, die ihn an zwei aufeinanderfolgenden Hockey-Abenden am Eis auszeichnete: "Nervenflattern? Um ehrlich zu sein, ich hatte mit mehr gerechnet. Ich verwende Atemtechniken und wasweißichwas, um nicht nervös zu werden. Ich konzentriere mich auf das, was ich kontrollieren kann", so der "Youngstar der Saison", der sich "mit 23 Jahren gar nicht mehr so jung" fühle.

Bestünde nun doch noch die Möglichkeit auf einen Wechsel von Anfang an? "Ich habe zwei und muss einen auswählen. Ich werde mir meine Zeit nehmen, zu analysieren", antwortete Aubin wieder unkonkret.

3:0 "überhaupt nicht komfortabel"

Zwar fand das Spiel nach der imaginären Halbzeitmarke zurück in geordnete Bahnen, der Spannung tat das aber keinen Abbruch. Bloß: Es scorten, mit einer Ausnahme, nur mehr die Wiener, die sich damit schon die ersten drei Matchpucks sicherten.

"Das ist überhaupt nicht komfortabel. Der vierte Sieg ist immer der Schwierigste", wusste Kickert, der seine Finger nun bei zwei Erfolgen im Spiel hatte.

Was jetzt überhaupt noch für den KAC spreche? Der Kampfgeist, meint Pellegrims. Der habe ihm auch diesmal gefallen.

"Keine Vorwürfe an irgendwen in der Mannschaft. Wenn du auswärts fünf Tore schießt, musst du das Spiel eigentlich gewinnen. Wir kämpfen bis zur letzten Sekunde, das werden wir weiter tun. Wien braucht vier Siege."

Dass man sich den fehlenden Erfolg schon am Freitag (20:15 Uhr, LIVE im LAOLA1-Ticker) holen wird, steht für Kickert jedenfalls außer Frage. Mögliche Entscheidung vor eigenem Publikum in Partie 5 hin oder her.

"Wir wollen nicht länger als vier Spiele spielen."

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