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Vienna Capitals hadern erneut mit den Refs

Bei den Vienna Capitals regiert nach Finalspiel 5 erneut Fassungslosigkeit.

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Fassungslosigkeit und Ratlosigkeit machten sich in den Reihen der spusu Vienna Capitals nach der 0:2-Niederlage (Spielbericht>>>) in Finalspiel fünf gegen den KAC breit.

Wie schon in Spiel vier fühlten sich die Hauptstädter von den Unparteiischen benachteiligt.

"Es ist frustrierend, weil man nicht weiß, was geahndet wird und was nicht", sprach sich Head Coach Dave Cameron nach dem Spiel seinen Frust von der Seele.

Besonders die wohl spielentscheidende Situation Mitte der Partie von Niki Kraus ließ ihm die Haare zu Berge stehen. Wie dem Kanadier berichtet wurde, war man auf offizieller Seite auch nach Spielende noch der Meinung, die Entscheidung war richtig. Cameron zeigte sich fassungslos darüber: "Ich war verblüfft! Das waren fünf Minuten plus eine Spieldauerstrafe und vielleicht sogar eine Sperre."

Kraus-Check als Turning Point

Was war passiert? Niki Kraus hämmerte Julian Grosslercher mit Anlauf im Eck in die Bande. Der Wiener Angreifer trug ein Cut davon, der Übeltäter aber keine Strafe. In die Kühlbox wanderten nur Marc-Andre Dorion und Siim Liivik, die sich in Folge dieser Aktion einen Infight lieferten.

"Wenn das keine Strafe gewesen sein soll, dann weiß ich auch nicht mehr, was eine Strafe sein soll", haderte Cameron.

Mit dieser Aktion riss bei den Caps für einige Minuten der Faden. In diesen agierte der KAC eiskalt und legte mit einem Doppelschlag von Stefan Geier und Thomas Hundertpfund den Grundstein für den Sieg.

Man versucht sein Bestes da draußen, versucht sich abzurackern und kreiert Chancen. Dann hat man eine Chance, hat den gegnerischen Schläger zwischen den Händen und denkt sich: Zumindest eine Strafe. Aber die gibt es nicht. Ich würde es gerne erklärt bekommen, wie das keine Strafe sein kann.

Peter Schneider über die Aktion in Minute 17

Cameron zeigte für die Reaktion seiner Mannschaft Verständnis. "Immer, wenn ein Teamkollege verletzt auf dem Eis liegt und es keine Konsequenzen gibt, irritiert dich das ein bisschen."

Die Hauptstädter waren allerdings noch viel mehr als nur irritiert, wie Peter Schneider berichtete: "Natürlich will man, dass es seinen Teamkollegen gut geht. Wir hatten danach eher so eine Wut im Bauch, dass alles durchgeht und man einfach wehrlos ist."

"Würde es gerne erklärt bekommen"

Der zweitbeste Scorer der Wiener, dem in der Finalserie wie einigen seiner Kollegen wenig aufgeht, redete sich nach der Partie förmlich in Rage.

"Man versucht sein Bestes da draußen, versucht sich abzurackern und kreiert Chancen. Dann hat man eine Chance, hat den gegnerischen Schläger zwischen den Händen und denkt sich: Zumindest eine Strafe. Aber die gibt es nicht - nicht nur einmal nicht", wütete der ÖEHV-Teamspieler.

Schneider hatte gegen Ende des ersten Abschnitts nach einem Haken in die Mitte das leere Tor vor sich, doch Richter verhinderte das 1:0 mit einem diskutablen Stockeinsatz.

"Ich würde es gerne erklärt bekommen, wie das keine Strafe sein kann."

Ähnlich ratlos über die Entscheidung zeigte sich Cameron: "Keine Ahnung, wieso das keine Strafe war."

Emotionen leiteten die Caps

Vor allem für die Psyche wäre laut dem 60-Jährigen die Führung noch vor der ersten Pause immens wichtig gewesen, denn "je früher man trifft, desto größer ist der emotionale Ruck, der durch die Mannschaft geht".

Den Caps gelang es an diesem Abend hingegen nicht, die Emotionen in Zaum zu halten bzw. zu kanalisieren. Zu viel Energie wurde in Scharmützel mit den KAC-Spielern investiert, zu wenig dafür aufgewandt, den erneut überragenden Lars Haugen irgendwie zu "brechen".

"Wir haben es ihrem Goalie zu leicht gemacht. Die Sicht wegnehmen und Rebounds erarbeiten, dazu müssen wir zurückkommen", sprach Cameron die Versäumnisse seiner Cracks an.

Das musste auch Schneider einräumen: "Natürlich müssen wir unsere Chancen reinhauen, da müssen wir uns selbst an der Nase nehmen."

Er und seine Kollegen stehen nun mit dem Rücken zur Wand, sind im sechsten Finalduell in Klagenfurt zum Siegen verdammt.

Für ihn gar kein Nachteil: "Wir spielen vielleicht sogar ohne Druck. Auswärts erwartet keiner was von uns. Aber wir wissen, wir sind klar die spielbestimmende Mannschaft - das müssen wir durchziehen und unsere Chancen reinhauen."

Schneiders Wunsch? Kein Nikolic!

Für das Match hat der Flügelstürmer einen großen Wunsch. "Ich hoffe, dass in Spiel sechs keiner der Nikolic-Brüder im Einsatz ist."

Manuel Nikolic leitete Spiel vier in Klagenfurt, nach dem es herbe Kritik vonseiten der Capitals hagelte. Sein Zwillingsbruder Kristijan war am Montag in Wien-Kagran im Einsatz.

Für Cameron gäbe es in den kommenden Stunden bis zur Abfahrt nach Kärnten nicht allzu viel zu tun. "Wir werden das Rad nicht neu erfinden, wissen was zu tun ist. Es kommt jetzt nur darauf an, wieder Energie zu tanken, um in Klagenfurt unser bestes Spiel zu zeigen."

Zu dem aus Caps-Sicht idealerweise auch der eine oder andere Treffer gehört. Damit die Ratlosigkeit verschwindet.

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