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Die vier Brennpunkte vor dem vierten EBEL-Finale

Die größten Schlüsselfaktoren vor der möglichen EBEL-Entscheidung:

Die vier Brennpunkte vor dem vierten EBEL-Finale

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Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.

Die EBEL-Finalserie zwischen den Vienna Capitals und dem KAC könnte in Spiel 4 am Freitag (20:15 Uhr, LIVE im LAOLA1-Ticker) ein Ende finden. Schon jetzt hat sie uns denkwürdige Momente beschert - etwa die Aufholjagd der Caps in Spiel 2, oder die rekordträchtige Offensivschlacht aus Spiel 3.

Doch noch ist nicht aller Hoffnung Ende für die Klagenfurter, denn vor allem eins hat die Serie en masse geliefert: Überraschende Momente und Eindrücke.

LAOLA1 hat die vier Brennpunkte vor Spiel 4 zusammengefasst: Was waren bislang die Schlüsselfaktoren? Was war von den Finalisten so nicht zu erwarten? Und wo liegen die Stellschrauben für den KAC versteckt?

Offense wins Championships

Die altbekannte Floskel absichtlich umgekehrt - obwohl sie Caps-Coach Serge Aubin erst im Laufe des Finales in ihrer ursprünglichen Form fallenließ. Doch hätten er und Gegenüber Mike Pellegrims sie sich wirklich zu Herzen genommen, wären die bisherigen drei Begegnungen sicher anders verlaufen. "Es werden Low-Scoring-Games, wir erwarten nicht viele Tore. Die Ergebnisse werden etwa 1:0 oder 2:1 lauten", schätzte Capitals-Kapitän Jonathan Ferland unmittelbar vor Spiel 1 ein - und lag damit so weit daneben, wie man nur kann. Tatsächlich bewegte sich der Torschnitt der ersten drei Finalspiele in diesem Jahrtausend nur 2009 auf einem höheren Level, als der spätere Meister KAC und RB Salzburg mit 5:4 n.V. (KAC), 7:2 und 6:3 (je RBS) in den Titelkampf gingen. Besonders in der Anfangsphase von Spiel 3 konnten beide Sturmabteilungen schalten und walten, wie sie wollten, den sieben Treffern der ersten 20 Minuten standen Turnovers im zweistelligen Bereich gegenüber. Damit war beim Duell der beiden besten Defensivreihen, gemessen an Gegentreffern in den ersten 54 Spielen, nicht zu rechnen. Die Vienna Capitals kassierten nur 119 Tore, um 23 weniger als die Klagenfurter und Salzburg. Hier muss vor allem der KAC wieder zu einer Ordnung finden, wie es schon im ersten Heimspiel phasenweise gelang.


Die Stimmen nach EBEL-Finale 3 im VIDEO:

(Text wird unterhalb fortgesetzt)


Ohne Rückhalt gewinnt man nicht?

Wenngleich sie ein wenig weiter oben ob der jüngsten Torfestivals in Schutz genommen werden - zugunsten ihrer Teams haben Jean-Philippe Lamoureux und David Madlener auch noch keine Partie entscheiden können. Am überzeugendsten war noch die Vorstellung des US-Amerikaners zum Auftakt, als er nur einmal hinter sich greifen musste. Mit dieser Ausnahme kamen aber beide Starting Goalies aller drei Spiele bei weitem nicht an ihre Fangquoten aus der Regular Season heran (Lamoureux: 92,4 Prozent; Madlener: 91,3 Prozent). Lamoureux, vielerseits als bester Keeper der EBEL angesehen, kassierte in Klagenfurt drei zu verhindernde Tore, ehe er für David Kickert weichen musste - und das Spiel 2 anschließend binnen eines Drittels trotz 1:4-Rückstands ausgeglichen wurde. Beim 7:5 passierte in den Playoffs noch selten dagewesenes, ein Keeper-Tausch auf beiden Seiten - und das bereits nach 27 bzw. 20 Minuten. Beide Trainer lobten die Vorstellungen ihrer "Einser" im Anschluss dennoch, aber ein Wechsel im Tor kann ein Signal für die ganze Mannschaft sein. "Es geht darum, das Team ein bisschen aufzurütteln", sagte auch Aubin nach Spiel 3. Er steht vor dem "Problem", dass sein designierter Backup David Kickert nach zwei fehlerlosen Spontaneinsätzen auf seinen ersten Playoff-Start von Beginn hofft, während sich Jean-Philippe Lamoureux ob des Vertrauensbonus keine großen Fehler mehr erlauben dürfte, die klar definierte Hackordnung im Team aber dagegen spricht. Ausgerechnet in jenem Bereich, in dem die ganze Saison über die größte Ruhe bei den Caps herrschte, steht aktuell das größte Grübeln am Programm. Auch Mike Pellegrims könnte mit einem Umdenken und der Nominierung von Tomas Duba für veränderte Energien sorgen, die es im Spiel der letzten Hoffnung brauchen würde.

Der fünfte Mann

Im Grunddurchgang grundelte der KAC noch im Niemandsland der Powerplay-Statistik herum. Nur 14,4 Prozent der Überzahlspiele wurden in Tore umgemünzt, damit ließ man nur Ljubljana (7,3 Prozent) hinter sich - und das ist, offen gesagt, keine große Kunst. In der Finalserie hat sich dieser Wert allerdings mehr als verdoppelt. Von 15 Powerplay-Gelegenheiten wurden fünf verwertet, das sind genau 33,3 Prozent - das 2:0 von Thomas Koch in Spiel 2 gar nicht eingerechnet, das exakt im Moment einer abgelaufenen Strafe fiel. Ganz anders das Bild bei den Capitals: Erst zwei der 16 Treffer im Zuge der Finalserie wurden mit einem Mann mehr am Eis erzielt, das entspricht bei elf Überzahlspielen einer Quote von 18,2 Prozent. Gegen den HC Innsbruck und den HC Bozen sah das noch ganz anders aus, da kamen die Hauptstädter in acht Partien auf satte 16 Treffer! Die Special Teams sind damit der größte Trumpf der Rotjacken, auch wenn es sich noch nicht im wichtigsten Output niederschlägt. "Bis jetzt haben sie uns da gut auseinandergenommen. 'Pelli' hat diese Jungs gut in Einklang gebracht", musste Serge Aubin zuletzt ebenfalls zugeben.

Das alte Pferd lernt neue Tricks

Das Stichwort mit dem größten Potenzial lautet: Flexibilität. Nach einer langen Saison mit mittlerweile neun Aufeinandertreffen kennt man das Spiel des Gegners und seine Stärken gut. Da kann das Überraschungsmoment den größten Ausschlag geben. Schon Spiel 2 offenbarte, welche Auswirkungen spontane Änderungen mit sich bringen können. Vom KAC in den ersten 20 Minuten völlig überrollt, würfelte Serge Aubin seine Linien durcheinander. Das zeigte Wirkung. Auch die schnelle Wende in den ersten Minuten am Dienstag war zum Teil einigen neuen Ideen von Mike Pellegrims zuzuordnen, wie die Powerplay-Spielzüge vor dem 1:1 durch Martin Schumnig, die man in dieser Form von den Kärntnern in den Playoffs noch nicht sah. Aubin reagierte erneut, stellte Patrick Peter zu Rafael Rotter und Taylor Vause, wieder drehten die Caps das Spiel schnell. Nach drei Niederlagen wird es für den KAC darum gehen, ähnlich zündende Ideen zu finden - da könnte auch der von seiner Sperre zurückkehrende Steven Strong ein Faktor sein.

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