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Causa Asiago: Die ICE hat sich selbst ein Ei gelegt

Die Italiener sind nicht ligatauglich, dürfen aber mitspielen. Weil 7 der 12 weiteren Klubs dafür gestimmt haben. Ein Ausschluss würde von Doppelmoral zeugen.

Causa Asiago: Die ICE hat sich selbst ein Ei gelegt Foto: © GEPA

Die erhobenen Vorwürfe wiegen schwer.

Asiago Hockey soll seinen Spielern zuletzt die Gehälter schuldig geblieben sein.

Die Verantwortlichen der win2day ICE Hockey League wurden darüber am Mittwoch von mehreren Seiten in Kenntnis gesetzt, bis Freitag wurde dem Klub aus Venetien die Möglichkeit eingeräumt, dies zu widerlegen.

Die ebenfalls erforderte Stellungnahme folgte prompt - und öffentlich.

War oder ist die wirtschaftliche Lage instabil?

Asiago bestätigte darin, dass die finanzielle Lage in den letzten Wochen in der Tat nicht rosig war.

Aufgrund der Renovierungen am nicht für die ICE tauglichen "Hodegart", wie die 1977 erbaute Eissporthalle liebevoll genannt wird, musste die Vorbereitung in der benachbarten Gemeinde Roana bestritten und auf Freundschaftsspiele daheim verzichtet werden.

Außerdem konnte das erste Liga-Heimspiel – auf eigenen Wunsch – erst am 18. Oktober ausgetragen werden.

Den Italienern hätten die Einnahmen aus Abo- und Ticketverkäufen gefehlt, dazu seien die Ausgaben enorm gestiegen. Überdies mussten Sponsorenverträge neu ausverhandelt werden, da diese Ratenzahlungstermine vorsahen, als wäre die Saison regulär gestartet.

All dies soll jedoch überwunden worden sein. Es wird versichert, dass die Wiederherstellung der wirtschaftlichen Stabilität bereits begonnen hat und die fälligen Beträge vollständig beglichen werden können.

Finanziell bisher nicht aufgefallen

Ob tatsächlich aufgeatmet werden darf, lässt sich noch nicht feststellen. Für Asiago spricht, dass sich der Verein in finanzieller Hinsicht seit der Ankunft nichts zuschulden kommen ließ.

ICE-Geschäftsführer Christian Feichtinger erklärte der "Kleinen Zeitung": "Gegenüber der Liga wurden stets alle Strafen bezahlt, alle Zahlungen eingehalten sowie die Bankgarantie vorgelegt."

Doch die Liga hat aus ihren Fehlern in der Vergangenheit gelernt, als Klubs bis zu ihrem unvermeidlichen Ende mitgezerrt wurden.

Asiago muss handfeste Beweise vorlegen, dass alle Gehälter auch tatsächlich ausbezahlt wurden. Sonst droht im Worst Case der sofortige Ausschluss aus der win2day ICE Hockey League.

Eine wichtige und, sofern juristisch vertretbar, richtige Maßnahme.

Immer noch auf "Probe"

(Artikel wird unterhalb des Videos fortgesetzt)

Den Italienern macht ein Umstand das Leben besonders schwer: Man befindet sich im dritten Jahr der Liga-Zugehörigkeit immer noch auf "Probe" in der ICE.

Ursprünglich wurde der Verein nur für zwei Jahre aufgenommen, sollte in dieser Zeit die Eishalle auf Vordermann bringen. Die Renovierungen wurden erst im Frühjahr 2024 gestartet, eigentlich viel zu spät.

Doch die zwölf weiteren Klubs retteten Asiago im Sommer den Allerwertesten, mit der knappen Mehrheit von 7:5 Stimmen wurde die Spielgenehmigung nochmal verlängert.

Würde man nun ausgeschlossen werden, gibt es im nächsten Sommer kein Zurück mehr. Und die Liga würde Doppelmoral beweisen.

Schon im Sommer hätte es Konsequenzen geben müssen

Diese Causa hätte viel früher verhindert werden können, wenn rigoros vorgegangen und Asiago die Spielberechtigung entzogen worden wäre.

Stattdessen durfte das von Präsident Piercarlo Mantovani und Italiens Eishockey-Verbandspräsident Andrea Gios aufgestellte "Projekt" in der Liga verbleiben, ohne die erforderlichen Anforderungen vollumfänglich zu erfüllen.

Es ist letztendlich egal, welches Ende die erhobenen Vorwürfe nehmen werden. Die ICE hat sich nämlich schon ein Ei gelegt. Und obendrein ihren Ruf selbst geschädigt.

Im Interesse aller Angestellten bei Asiago Hockey bleibt zu hoffen, dass sie ihre Jobs behalten dürfen und ihre Gehälter wieder rechtzeitig ausbezahlt werden können.


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