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Das Finale war die beste Werbung für Österreichs Eishockey

KAC und Red Bull Salzburg haben im ganzen Land für Eishockey-Fieber gesorgt. Das Nationalteam kann diese Welle mitreiten. Kommentar:

Das Finale war die beste Werbung für Österreichs Eishockey Foto: © GEPA

KAC gegen Red Bull Salzburg.

Mehr geht im österreichischen Eishockey nicht. Das hat die vergangene Final-Serie in der win2day ICE Hockey League wieder einmal gezeigt. Die Rivalität, die Intensität, die beide Teams verkörpern, sucht ihresgleichen.

Zwei Wochen lang haben Thomas Raffl, Thomas Hundertpfund und Co. um den Meistertitel gekämpft. Es war die erste Final-Serie zwischen den beiden Teams seit 2011. Und man muss sagen: Es war einfach viel zu lange her.

Über 20.000 Fans wollten für Spiel 7 in die Heidi-Horten-Arena

Vom Start der Playoffs weg wurde dieses Duell als Traumfinale tituliert. Während Spiel 1 nur in Ansätzen offenbarte, welches Spektakel uns erwarten könnte, ging es ab Spiel 2 richtig zur Sache. Aber vorerst nur seitens des KAC, der gleich einmal seine Vormachtstellung in der heurigen Saison unter Beweis stellen wollte.

Dabei aber die Rechnung ohne die abgebrühten Salzburger machte, die sich später in zwei Overtime-Krimis den ersten Meisterpuck sicherten. Da dieser vergeben wurde, kam es zum alles entscheidenden Spiel 7. Im Finale. Die Creme de la Creme an Spielen im Eishockey. Besser geht es nicht.

Wenn die Meister-Entscheidung erst im letzten Spiel fällt

Die Heidi-Horten-Arena war freilich ausverkauft, bis zu 20.000 Karten hätten die Rotjacken an den Mann und die Frau bringen können. So fieberten tausende Anhänger auf dem Benedektinerplatz und vor dem Fernseher, Laptop, PC oder Handy mit.

Darüber freute sich vor allem TV-Partner Puls24, der in Final-Spiel 6 mit rund 236.000 Seher:innen einen historischen Quoten-Rekord erreichte. Dieser wurde im Final-Spiel 7 bestimmt nochmal getoppt.

Respekt an Salzburg

Nur schade, dass die Angelegenheit einseitiger verlief, als gedacht. Doch Salzburg gebührt der allerhöchste Respekt. Die Red Bulls brachten ihr "A-Game" auf die Platte, zeigten ihr bestes Spiel in der heurigen Saison. Genau zum richtigen und wichtigsten Zeitpunkt.

Drei Meistertitel in Folge, der in den USA und dieser Tage auch hierzulande viel zitierte "Three-peat", ist vollbracht. Seit der Liga-Neugründung ist das noch keinem Team gelungen. Und an diese Marke wird so schnell auch niemand herankommen. Das würde bedeuten, dass Salzburg drei Jahre in Folge nicht Meister werden würde. Gar nicht vorstellbar.

Oliver David hat das Werk von Matt McIlvane erfolgreich fortgeführt, das sollte honoriert werden. Der US-Amerikaner coachte heuer erstmals eine Profi-Mannschaft, sah sich im Verlauf der Regular Season viel Kritik gegenüber. Doch der Kalifornier ließ sich davon nicht unterkriegen, bereitete seine Mannschaft akribisch auf die Playoffs vor.

In denen Salzburg letztendlich die stärkste Mannschaft war. Und deshalb ein verdienter Champion ist.

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)

Der KAC macht wieder Spaß

Das hat in dieser Form auch der KAC anerkannt, ausgerechnet inmitten der bittersten Niederlage der letzten Jahre. Das zeugt von Größe. KAC: Zwischen Trauer und Stolz >>>

Im vergangenen Sommer hätten ihnen nur die wenigsten eine derart starke Saison zugetraut. Kirk Furey und David Fischer waren Vereinslegenden - als Spieler, nicht als Trainer. Als solche waren sie unbeschriebene Blätter, doch der frische Wind tat den Rotjacken gut.

Das Duo drehte den Verein auf links, implementierte einen attraktiven wie erfolgreichen Spielstil. Der den KAC zum ersten Grunddurchgangssieg seit 13 Jahren sowie in die Champions Hockey League führte. Eine neue Euphorie wurde in Klagenfurt entfacht, nachdem diese unter Petri Matikainen seit dem Meistertitel 2021 verflogen war.

Der KAC macht wieder Spaß, hatte man immer wieder vernommen. Sogar die Spieler selbst betonten dies nach Spiel 7. Genauso wie die atemberaubende Atmosphäre in der Klagenfurter -halle. Obwohl an diesem Freitagabend nach 40 Minuten klar war, dass die Mission 33 aufgeschoben werden muss, feuerten die Fans ihre KACler unermüdlich an.

Auch nach Spielende nahm dies kein Ende. Als der Schreiber dieser Zeilen nach 23:00 Uhr wieder in Richtung Wien aufbrach, umhüllten laute Fangesänge das gesamte Messe-Areal. Vor dem Haupteingang feierten die Anhänger ihre Rotjacken. Ihren KAC.

Das Eishockey-Fieber ist ausgebrochen

Nicht nur in Klagenfurt ist wieder das Eishockey-Fieber ausgebrochen, sondern in ganz Österreich. Die - Spoiler: geilste Sportart der Welt - ist auch außerhalb der Hochburgen angesagt. Dieses Finale hat gezeigt, was möglich ist. Sowohl auf als auch abseits des Eises.

Das sollen sich unsere Nationalteams zunutze machen. Die Frauen starten schon am Sonntag in ihr erstes WM-Spiel in Klagenfurt. Sie hätten sich eine ähnliche Kulisse wie ihre männlichen Kollegen auf jeden Fall verdient. Wenn der mögliche historische Aufstieg in die Top-Division näher rückt, strömen die Fans hoffentlich massenweise die Halle.

Für die Männer steht in genau drei Wochen das erste Gruppenspiel bei der A-Weltmeisterschaft in Prag an. Die aktuelle Euphorie könnte am Weg zum Klassenerhalt ein wichtiger Faktor werden. Dann würde der Boom tatsächlich kein Ende nehmen.

Und weiter Werbung für Österreichs Eishockey gemacht werden. Davon kann es nämlich nie genug geben.

Die besten Bilder der Meister-Party des EC Red Bull Salzburg


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