Ein radikaler Schnitt für eine bessere Zukunft - so könnte man den Kaderumbruch der Vienna Capitals beschreiben.
Gleich 13 Spieler verlassen den Verein, eine Entscheidung, die zwar drastisch erscheint, aber letztlich unausweichlich war. Diese Cracks müssen gehen >>>
Denn eines ist klar: Die letzten zwei Jahre liefen für den Hauptstadtklub nicht nach Wunsch, und um wieder den Weg zurück an die Spitze zu finden, braucht es Veränderungen.
Das Mannschaftsbudget wird erhöht
Nach einer Saison, die erneut hinter den Erwartungen blieb, ist es richtig, den Kader aufzufrischen.
Das Mannschaftsbudget wird im Vergleich zur abgelaufenen Spielzeit nochmal um 20 Prozent erhöht, auch um Leistungsträger wie Willie Raskob oder Joseph Cramarossa, die nicht aus Leistungsgründen gehen, mindestens gleichwertig zu ersetzen.
Nicht nur am Import-, sondern auch am Österreicher-Sektor waren Umstrukturierungen notwendig. Dominique Heinrich hat in seiner Karriere viele Meistertitel gewonnen, konnte in Wien jedoch nicht annähernd an seine Salzburger Zeiten anknüpfen und zur erhofften Identifikationsfigur werden.
Bei Patrick Antal und Bernhard Posch hat die Entwicklungskurve nicht mehr nach oben gezeigt, dazu sind sie keine Jungspunde mehr, von denen große Schritte erwartet werden können. Sie werden nicht die einzigen einheimischen Spieler bleiben, die sich eine neue sportliche Heimat suchen werden müssen, so viel konnte LAOLA1 in Erfahrung bringen.
Qualität statt Quantität
Der Umbruch bietet die Chance, ein hungriges Team zu formen, das langfristig wieder um den Titel mitspielen kann.
Natürlich birgt ein so großer Wechsel Risiken - ein neu zusammengestelltes Team braucht Zeit, um sich einzuspielen. Doch die Alternative wäre gewesen, auf Kontinuität in einer Konstellation zu setzen, die den Erfolg nicht gebracht hat.
Nun liegt es an der sportlichen Führung, die richtigen Weichen zu stellen. Ein neues Fundament muss her, mit Spielern, die den Caps vor allem sportlich weiterhelfen. Qualität statt Quantität muss das Motto sein.
Zudem wird entscheidend sein, ob der Verein auch auf lange Sicht eine klare Philosophie verfolgt. Nur mit einem nachhaltigen Konzept lässt sich wieder der Anschluss an die Liga-Spitze finden.
Ein Schnitt als erster Schritt in die richtige Richtung?
Die Entscheidung, 13 Spieler ziehen zu lassen, ist mutig - und genau das braucht es jetzt.
Ein halber Umbruch hätte nur für ein weiteres Übergangsjahr gesorgt. So aber haben die Capitals die Chance auf einen echten Neuanfang.
Die Fans wünschen sich eine Mannschaft, die nicht nur mitspielt, sondern wieder begeistert. Dieser Schnitt könnte der erste Schritt in genau diese Richtung sein.