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Belebung am Transfermarkt auf den letzten Drücker

Die Transferzeit ist vorbei. Bernd Freimüller blickt auf die Vorgänge in der ICE und analysiert:

Belebung am Transfermarkt auf den letzten Drücker Foto: © GEPA

Es war einiges los in den letzten Tagen der Transferzeit in Europa. Natürlich verließen auch in der ICE zahlreiche Akteure ihre Klubs, neue stießen dazu. 

Dabei geschah auch das ein oder andere, das eine genauere Betrachtung bedarf. LAOLA1-Experte Bernd Freimüller hat sich dem angenommen. 

Nichts geht mehr, seit Montag ist der Transfermarkt in Europa geschlossen. Ein Blick auf einige kuriose und unerwartete Änderungen:

Ausverkauf in Innsbruck und Asiago

Beide Teams sind in der ICE schon länger ohne Playoff-Chancen, haben daher im Kader schon länger durchgelüftet, vor allem die Haie, deren Saison heuer wie erwartet desaströs ausfiel. Sieben Legionäre sowie die Steffler-Brüder fanden in den letzten Wochen neue Arbeitgeber, der verbliebene Haufen wurstelt sich halt durch den Rest der Saison. Nur Anders Krogsgaard (lehnte eine Anfrage aus der DEL zugunsten einer Rückkehr nach Dänemark ab), Garrett McFadden und Urgestein Jan Lattner blieben von den Gastarbeitern an Bord.

 

In Asiago fiel der Ausverkauf nicht ganz so drastisch aus, mit Netfront-Player Nick Saracino (Bozen) und Gregorio Gios (Pustertal) fanden noch zwei Einheimische neue Teams für die (Pre-)Playoffs. In der Offensive wären mit Matteo Gennaro und Alex Ierullo noch zwei interessante Stürmer in den Regalen gelegen, die Offensive präsentierte sich in Asiago seit Jahren weit besser als die Abwehr. Dort sind Jason Fram und Randy Gazzola schon länger verletzt, Gios ist wie der Rest der Belegschaft nur sehr bedingt ligatauglich.

Für den verbliebenen Haufen in Asiago dürfte mit der Freitagspartie in Villach die ICE-Zugehörigkeit nach drei Saisonen zu Ende gehen...

Ein Schuss veränderte den Transfermarkt

Samstagabend glich Willie Raskob für die Vienna Capitals zwei Sekunden vor dem Ende in Feldkirch aus, was sie zugunsten der Pioneers endgültig in die Pre-Playoffs hievte. Damit ist das Pioneers-Abschlussspiel am Freitag in Linz irrelevant und sie konnten sich für den Transfermarkt öffnen. Vor allem die Slowakei (Ross MacDougall sowie das kongeniale Paar Josh Passolt und David Keefer, allerdings getrennt) und die DEL2 (Brady Gilmour, Jacob Friend) schlugen gerne zu.

Apropos DEL2: Die bediente sich zuvor schon dreifach in Innsbruck (Hirano, Valentini, Mackin), profitierte also am meisten von den Auflösungserscheinungen in einer Liga, wo es seit Jahrzehnten keinen Absteiger mehr gibt.

Die Pioneers belebten wie Asiago aber auch noch den lokalen Markt, Ramon Schnetzer nimmt in Graz die durch Korbinians Holzers Schulterverletzung freigewordene Kaderposition ein.

Ein überraschender Großverkäufer

Nove Zamky war in der slowakischen Extraliga schon lange Letzter, ließ daher auch alle (meist nachverpflichteten) Legionäre wieder gehen und bestreitet die Abschiedstournee mit einer rein slowakischen Mannschaft.

Überraschend gesellte sich aber auch der Vorletzte Liptovsky Mikulas zu den Verkäufern, obwohl er sogar heute noch Chancen auf die Pre-Playoffs hat (vier Punkte hinter dem Zehnten Zvolen). Allerdings wollte Eigentümer Robert Luptak Kosten sparen, erteilte zur Deadline sechs Spielern die Freigabe. Goalie Evan Fitzpatrick zog mit den Red Bulls aus München das große Los, wird dort aber bestenfalls die Backup-Rolle einnehmen, mehr verspricht er auch nicht. Marly Quince ist ein solider Zwei-Weg-Center in der Extraliga und für Bremerhaven wohl ein braver Ergänzungsspieler Als Stammspieler wären beide eher in der DEL2 anzusiedeln.

Die Roten Bullen holten mit Will Riedell auch noch einen zusätzlichen Defender. Riedell, über die Jahre ein typischer AHL/ECHL-Borderliner, bewegt sich gut, kann mit seinen Beinen und seiner Größe Gegner vom Tor wegleiten, fällt aber unter Druck öfters falsche Entscheidungen.

An Riedell hatte vor Monaten schon ein ICE-Team Interesse, zog aber angesichts der Tatsache, dass er gleich von fünf Agenten angeboten wurde, wieder die Finger zurück. Jetzt war der 28-jährige aber noch einer der interessanteren Leute auf einem Transfermarkt, wo Olimpija Ljubljana mit Shawn Lalonde und Södertälje mit Andrew Nielsen (seit seinem Gastspiel in Linz bei elf Teams tätig) mit der Schöpferkelle am Fassboden anschrammten...


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