Der Start der neuen Saison der win2day ICE Hockey League rückt näher und näher!
Am 15. September erfolgt der offizielle Startschuss der neuen Spielzeit.
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LAOLA1-Experte Bernd Freimüller hat sich vor dem Saisonstart die Zeit genommen, um die Mannschaften etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Den Anfang machen die Black Wings Linz.
Sommeraktivitäten
Die Krisenjahre sind vorbei, es geht wieder rein ums Sportliche: Nach dem Ausscheiden in den letztjährigen Playoffs gegen Bozen feilte Coach und Sportdirektor Phil Lukas am neuen Kader, wo nur einige Plätze neu besetzt werden mussten. Mit Nico Feldner zog er einen der wenigen Österreicher an Land, der Größe und Offensivfähigkeiten vereinigt.
Anstelle der Legionärsflops Daine Todd und Matt Murphy kamen mit Matt MacKenzie und Martin Stajnoch zwei ligaerprobte Defender. Sean Colllins ersetzt Michael Haga als Top-6-Center, ebenso der aus Wien gekommene Niklas Würschl den zurückgetretenen Martin Schumnig.
Quantitativ keine großen Änderungen, die Hoffnung auf einen Qualitätsanstieg besteht aber.
Ausrufezeichen des Kaders
Lukas und sein Trainerstab schafften es, aus Spielern wie Patrick Söllinger, Lorenz Lindner oder Jakob Mitsch EBEL-Kräfte zu machen, Gerd Kragl kommt nach seinem Kreuzbandriss auch zurück.
Auch wenn die Black Wings wie im Vorjahr das Ausländerkontingent (acht statt zehn) nicht ausschöpfen werden, sind sie gegen Verletzungen im Kader-Randbereich gerüstet. Auch notwendig, denn Spieler wie Julian Pusnik, Dennis Sticha oder Andi Kristler fielen in der Vorbereitung wie schon oft zuvor aus, Sticha fällt überhaupt Monate aus.
Feldner sollte die Top-6 aufwerten, das Duo Knott/St-Amant fand nach einer Anlaufphase in der Vorsaison gut zusammen. Brian Lebler als langjähriger Ligadominator steht ohnehin außer Frage, das macht schon vier potentielle Scorer. Dazu kommen noch Leute wie Emil Romig und der umtriebige PK-Spezialist Brodi Stuart, die keine Top-Scorer sind, aber doch etwas Offensive und vor allem Speed mitbringen sowie Stefan Gaffal.
MacKenzie war schon in Dornbirn ein sehr solider Defender, auch bei Slovan Bratislava gehörte er zu den Top-Leuten der Liga. Er bringt Ruhe, etwas Härte und einen guten Schuss ein, wird damit Logan Roe entlasten, der auch im PP ins zweite Unit rücken wird, was ihn noch besser ausschauen lassen sollte. Martin Stajnochs große offensive Zeiten sind vorbei, er sollte aber weitere Tiefe geben.
Unabhängig von der Besetzung – Linz war schon in der Vorsaison ein ausgezeichnet gecoachtes Team, das dem Gegner wenig Freiräume und Luft zum Atmen ließ, das wird auch heuer nicht anders sein.
Fragezeichen des Kaders
Collins und Haga könnten vom Spielertyp nicht unterschiedlicher sein – findet der 34-jährige Routinier Chemie mit Lebler, der in der letzten Saison erstmals leichte Anzeichen eines Leistungsabfalls andeutete?
Collins war immer ein körperlich starker Mann mit gutem Defensivverhalten, aber nicht unbedingt ein Playmaker. Wenn er auf 15 Saisontore (und etwas mehr Assists) kommt, sollte die Top-6 genug produzieren, ansonsten drohen wieder einige Spiele, wo am Ende ein Tor fehlt.
Das Goalieduo Ramus Tirronen-Thomas Höneckl ist in Linz unbestritten, Tirronen lieferte neben starken Leistungen aber auch schwächere und dazu seine gewohnten Verletzungspausen ab. Höneckl ist in kleinen Dosen ein guter ICE-Backup, aber länger sollte er Tirronen nicht vertreten müssen.
Wie gesagt, Spieler wie Söllinger, Mitsch, Lindner, Pusnik, Niklas Bretschneider, dazu Alexander Moser und Laurin Liesch aus der Vorsaison spielten brav mit, dazu sollten heuer Christoph Tialler (folgte Lindner vom KAC) und Kilian Rappold kommen.
Nur: Kann irgendwer von ihnen auch einmal eine spieltragende Rolle übernehmen oder produziert das Farmteam der Steelwings auch nur leicht austauschbare Depth Player?
Hier könnte nachgerüstet werden
Der Kader steht, Marc-Andre Dorion könnte bei Bedarf (=Verletzung eines Legionärsdefenders) auch wieder hochgezogen werden. Nachverpflichtungen sind wohl nur bei langfristigen Ausfällen ein Thema.
Ausblick
Lukas sorgte nach dem zweijährigen Chaos wieder für stille Tage in Clichy, über die Pre-Playoffs schafften die Linzer den Einzug in die Playoffs. Ein Top-6-Platz nach dem Grunddurchgang sollte ein realistisches Ziel sein.