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Transfer-Flut in der ICE! Freimüller analysiert

Von wegen "irgendwie durchkommen"! Klubs waren sehr aktiv. Freimüller-Analyse:

Transfer-Flut in der ICE! Freimüller analysiert Foto: © GEPA

Seit Dienstag, 0:00 Uhr, geht nichts mehr: Mit der Transfer-Deadline der ICE Hockey League sind die zu diesem Zeitpunkt eingebrachten Kaderlisten eingefroren.

Ein Blick von LAOLA1-Scout Bernd Freimüller auf alle Transfertätigkeiten seit Saisonbeginn:

 

29 neue Legionäre, sieben nachverpflichtete Inländer bzw. 45 neue Legionäre, 13 nachverpflichtete Inländer – so die Zahlen aus den letzten beiden Saisonen.

Wer die weit höheren Werte der Vorsaison zugeordnet hätte, liegt falsch – die 58 Neuzugänge gehören zur heurigen Spielzeit, wo es im Sommer noch geheißen hatte, dass es nur um die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs ginge.

Doch mit dem Essen kam der Appetit, dazu kamen noch die ins Bodenlose gefallenen Gehälter – bis weit in die Abendstunden des Montags rüsteten die Teams noch nach. Während Graz, Bratislava, Linz und Villach alle ihre möglichen Tauschvorgänge ausreizten, waren Teams wie Innsbruck oder Fehervar – vor allem aus finanziellen Gründen – nur punktuell tätig.

Eine Übersicht, geordnet von den aktivsten bis zu den passivsten Teams. Nur Zugänge, die nach Saisonstart erfolgt sind, werden gelistet, Übertritte aus den Farm- oder Jugendteams nicht.

Bratislava Capitals

Gesamtanzahl der Legionäre: 10, zur Transfer-Deadline: 10 (inklusive 2 U24-Legionäre)

Zugänge: Coreau, Finn, Culkin, Durkech, Carson, Fortier, Mrazik, Köver, Smida, Kostitsyn

Abgänge: Hamerlik, Sloboda, Nemcik, Sedivy, Suja, Lapsansky, T. Varga, Cajkovic, Salka

Die Slowaken hatten die Liga völlig falsch eingeschätzt. Noch im Sommer wollte man mit einheimischen Kräften und nur zwei Legionären durchkommen, ein Grundsatz, der schon vor Saisonbeginn aufgeweicht und dann während der Saison völlig außer Kraft gesetzt wurde.

Die Capitals verpflichteten während der Saison sechs neue Legionäre, für sie mussten – der Kader war punktetechnisch stets am Limit – acht Slowaken weichen. Aus den angestrebten zwei wurden schließlich zehn Ausländer, von denen vor allem Coreau, Culkin und Hults echte Verstärkungen waren.

Graz99ers

Gesamtanzahl der Legionäre: 16 (inklusive 2 U24-Legionäre), zur Transfer-Deadline: 10

Zugänge: Rodrigue, Alsing, Mylläri, Menshikov, Sointu, Latta, Schiechl

Michael Rasmussen
Foto: © GEPA

Abgänge: Rodrigue, Alsing, Egger, Fejes, MacKay, Pauschenwein, Rasmussen, Sointu

Die Übersee-Leihgaben Rodrigue, Alsing und Rasmussen wurden in die AHL zurückkommandiert, es gingen ebenso Fejes und MacKay sowie der nachverpflichtete Sointu. Aus einem Team, das zu Saisonbeginn in puncto Scoren kein Problem hatte, wurde durch Verletzungen bzw. Rochaden (Stürmer Sointu mutierte zu Verteidiger Menshikov, aus Torjäger Fejes der Arbeiter Latta) ein Team, das etwa am letzten Sonntag in Linz verdammt wenig potentielle Scorer im Lineup hatte.

Black Wings 1992

Gesamtanzahl der Legionäre: 15, zur Transfer-Deadline: 12 (inklusive 2 U24-Legionäre)

Zugänge: Bartulis, Roach, Zusevics, Yan, Meija, Kärppinen

Abgänge: Nielsen, Tikkinen, Müller, Kozek. Lahoda und Kristler wurden punktetechnisch abgemeldet.

Mit den Nachverpflichtungen Roach (wollte im Sommer seine Karriere beenden) und Bartulis gelang gegenüber ihren versagenden Vorgängern Nielsen und Tikkinen ein Quantensprung, der die Hoffnungen auf die Playoffs weiter am Leben erhält. Durch die Verletzungen der Österreicher Kristler und Lahoda sowie der Abmeldung von Ex-Goalgetter Kozek wurde Platz für eine ganze neue Sturmlinie, von denen Yan und Kärppinen dank der U24-Regel noch in das Punktelimit gepresst werden konnten.

Villacher SV

Gesamtanzahl der Legionäre: 16 (inklusive 2 U24-Legionäre), zur Transfer-Deadline: 11 (inklusive 1 U24-Legionär)

Zugänge: Gudlevskis, Sedlacek, Allard, Hrabal, Caron, Raffl, Krastenbergs

Tyler Beskorowany
Foto: © GEPA

Abgänge: Beskorowany, Gudlevskis, Allard, Kammerer, Raffl. Bjorkstrand wurde verletzungsbedingt als überzähliger Legionär abgemeldet.

Goalie Beskorowany wurde schon nach einem Spiel das Vertrauen entzogen, bei seinem Nachfolger Gudlevskis dauerte es etwas länger. Bei drei Legionärs-Goalies hast du entweder Verletzungspech oder, wie im Falle Villach, kein gutes Händchen bzw. einen kurzen Geduldsfaden.

Das Gastspiel von Michi Raffl war ein kurzes ohne positive Impulse. Dass Nashville Frederic Allard anforderte, schmerzte sehr, sein Ersatz Hrabal hat seine besten Zeiten hinter sich. Die Verletzungen des eigentlich stets fitten Fraser (erholte sich noch rechtzeitig) und Björkstrand passten zu einer Saison, in der vieles schieflief.

Red Bull Salzburg

Gesamtanzahl der Legionäre: 16 (inklusive 5 U24-Legionäre), zur Transfer-Deadline: 12 (inklusive 2 U24-Legionäre)

Zugänge: Urbom, Espeland, Skille, McIntyre, Ortega

Abgänge: Peterka, Schütz. Viveiros und Jakubitzka wurden aus Punktegründen abgemeldet.

Nachdem Peterka und Schütz, die eine prominente Rolle in einer schwächeren Liga gegen weniger Eiszeit in einer stärkeren eintauschten, gingen, rüsteten die Roten Bullen mit den drei Importstürmern Skille, McIntyre und Ortega nach.

Überraschend aber die Maßnahmen zur Transfer-Deadline: Mit Viveiros und Jakubitzka mussten gleich zwei österreichische Defender weichen, dazu kamen noch weitere punktetechnische Rochaden im Bereich der U24-Legionäre. Der aus Berlin gekommene Stefan Espeland ist ein guter Puckmover mit Powerplay-Fähigkeiten, aber ohne physische Präsenz. Alexander Urbom ist ein großer, staubtrockener Defensiv-Defender. Nur: Wie präsentieren sich seine Beine (ohnehin nie eine große Stärke) nach fast einem Jahr ohne Spielpraxis?

Ein roter Faden war in der Salzburger Personalpolitik heuer jedenfalls nicht auszumachen…

Dornbirner EC

Gesamtanzahl der Legionäre: 15, zur Transfer-Deadline: 12 (inklusive 2 U24-Legionäre)

Zugänge: Salmela, Yogan, Luciani, Pavlovs

Abgänge: Kaldis, Brosseau, Marody

Im Gegensatz zu den letzten Saisonen herrschte heilige Ruhe im Ländle, Verletzungen und Fehleinkäufe blieben heuer fast völlig aus. Kaldis und Brosseau mussten ebenso wie Marody (nur ein Spiel, dann Gehirnerschütterung) nach Bakersfield zurück. In der Defensive fügte sich der Finne Salmela gut ein, vorne bilden die nachverpflichteten Yogan und Luciani ein torgefährliches Flügelpaar in der Toplinie. Mit Pavlovs kam der zehnte "echte" Legionär ziemlich spät.

HC Bozen

Gesamtanzahl der Legionäre: 7, zr Transfer-Deadline: 7

Zugänge: Cloutier, Andreas Bernard, Trivellato, Pietroniero, Stollery

Abgänge: Cloutier, Andreas Bernard, Trivellato, Gios

Nachdem sich beide Goalies innerhalb kürzester Zeit verletzten, mussten Oldie Cloutier (für ein Spiel) und Andreas Bernard aushelfen. Defender Trivellato gab vor dem DEL-Start als Ersatz für den verletzten Tauferer ebenfalls ein Kurzgastspiel, dazu kamen an der dicht besetzten blauen Linie der Italo-Kanadier Pietroniero und im Jänner Routinier Stollery als siebter und letzter Legionär.

Vienna Capitals

Gesamtanzahl der Legionäre: 11 (inklusive 1 U24-Legionär), zur Transfer-Deadline: 9

Zugänge: Pickard, Johnson, Archibald, Besse

Alexander Cijan (jetzt KAC)
Foto: © GEPA

Abgänge: Pickard, McPhee, Cijan

Calvin Pickard ersetzte im Dezember den bei der U20-WM spielenden Wraneschitz, kurz danach ging auch McPhee nach Übersee zurück. In den Wochen vor der Trading-Deadline wurde das Legionärskontingent nochmals aufgestockt, nicht zuletzt wegen der Langzeitausfälle Campbell und Flemming. Archibald kam schon Mitte Jänner, Defender Johnson und Angreifer Besse (zuletzt bei Björkloven in keiner guten Verfassung) im Februar, in dem auch der in Wien nie angekommene Cijan nach Klagenfurt weiterzog. 

KAC

Gesamtanzahl der Legionäre: 7, zur Transfer-Deadline: 8 (inklusive 1 U24-Legionär)

Zugänge: Eriksson, Postma, Fraser, Kapel, Cijan

Abgänge: Eriksson

Defender Eriksson half nur zur Saisonbeginn kurz aus. Mit den Verpflichtungen von Postma und Fraser (bzw. seinem Astralleib) gelang ein Quantensprung. Trotz eines Riesenkaders bliebt noch ein Punkteloch übrig, in das Farmteam-Legionär Kapel und der von den Caps gekommene Cijan schlüpfen konnten, vom langzeitverletzten Fischer einmal gar nicht zu reden.

Fehervar

Gesamtanzahl der Legionäre: 10, zur Transfer-Deadline: 9

Zugänge: Janus, Lahti

Abgänge: Ouzas, Reisz

Trotz einer Corona-Welle gleich zu Saisonbeginn und einigen Verletzungen: Fehervar blieb der sich selbst auferlegten Budgetgrenze treu, schöpft nicht einmal das Ausländerkontingent aus. Punktemäßig wäre dies kein Problem, obwohl die Ungarn alleine für ihre Torhüter heuer schon elf Punkte aufwandten.

Janus ersetzte Ouzas, was die Goalie-Position etwas aufwertete. Ebenfalls positionstreu: Der Ex-Villacher Lahti ersetzte den in die DEL2 abgewanderten Reisz als Center der vierten Linie.

HC Innsbruck

Gesamtanzahl der Legionäre: 13, zur Transfer-Deadline: 12 (inklusive 2 U24-Legionäre)

Zugänge: Porseland, Ludin

Abgänge: Porseland

 

Fast nichts tat sich in Innsbruck, zu begrenzt war das Budget, es blieben aber auch längerfristige Verletzungen aus. Porseland ersetzte den verletzten (und reichlich schwachen) Danielsen, ehe er sich selbst bediente und es daher zu einem nicht geplanten Rücktausch kam. Ludin tauschte seine Viertlinien-Rolle in Freiburg mit der in Innsbruck.

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