Während der VSV seine Personalplanungen schon abgeschlossen hat, sind andere Teams der win2day ICE Hockey League wie etwa die Vienna Capitals oder Vizemeister HC Bozen noch am Zusammenstellen ihres nächstjährigen Teams.
Zwischen diesen beiden Polen liegen die Black Wings Linz, wo nur noch zwei Personalien offen sind.
Headcoach Philipp Lukas nimmt im Gespräch mit LAOLA1-Experte Bernd Freimüller zu einigen Personalien der letzten und nächsten Saisonen Stellung und spricht über...
...den Abgang von Michael Haga:
"Wir waren sehr wohl an einer Weiterverpflichtung interessiert. Allerdings hat sich schon in der letzten Saison abgezeichnet, dass er aus familiären Gründen vielleicht kein Interesse an einer Verlängerung hat. Er hat um Bedenkzeit bis nach der WM gebeten, die haben wir ihm gewährt. Danach kam dann die Absage, kurz darauf die Nachricht, dass er in Norwegen einen Vier-Jahres-Vertrag unterschrieben hat. Das war dann doch ein klarer Hinweis, dass seine Entscheidung weit früher gefallen ist."
...Sean Collins als Haga-Ersatz:
"Wir haben mit Sean schon im letzten Jahr verhandelt, mit ihm persönlich gesprochen und eigentlich auch die Rahmenbedingungen abgesteckt. Er hat dann allerdings das Angebot aus Olten bekommen, mit dem wir nicht mithalten konnten.
Als wir heuer gesehen haben, dass er frei ist, haben wir uns wieder mit ihm in Verbindung gesetzt und sind zu einer Einigung gekommen. Er ist natürlich ein ganz anderer Spielertyp als es Haga war. Wir hoffen aber, dass er eine bessere Chemie mit Brian Lebler aufweist. Er ist kein typischer Skilled Player, eher ein körperlich starker Mann, der in allen Zonen gut spielen kann. Und egal mit wem man spricht, hört man über seine Einstellung und seinen Charakter nur Positives. Sein Alter (34) passt eigentlich nicht so recht in meine Philosophie, aber seine Vorzüge überwiegen das."
...seine Stürmer:
"Mit Collins und Nico Feldner (aus Innsbruck gekommen) sind wir noch einmal größer geworden, was auch dem Trend des internationalen Eishockeys entspricht. Im Gegensatz zum Vorjahr, als wir mit einer fast blanken Leinwand dagestanden sind, haben wir heuer nur punktuelle Verstärkungen gebraucht, da wir auch schon während der Saison Verträge verlängert haben. Bei einem Rückkehrer wie Graham Knott hoffen wir darauf, dass er nochmals einen Tick drauflegen kann, seine spielerischen Fähigkeiten könnten noch wichtiger für uns werden.
Am Österreicher-Sektor haben wir uns für eine Rückkehr von Marco Brucker zuungunsten von Alexander Lahoda entschieden. Marco ist ein Linzer, der über die Jahre gezeigt hat, dass er im Lineup rauf und runterspielen, dazu bei Bedarf als Center oder Flügel, im PP und PK spielen kann. Seine letzte Saison war nicht seine beste, aber er gibt uns Tiefe und Absicherung. Bei Dennis Sticha hoffen wir, dass er heuer von Verletzungen verschont bleibt, so in einen Rhythmus kommt und seine offensiven Fähigkeiten abrufen kann.
Bei Kilian Rappold glauben wir an eine weitere Steigerung, er hat sich im Farmteam gut entwickelt. Das Trainerteam dort arbeitet hart mit den Jungs, bei Kilian war das vor allem eisläuferisch notwendig. Sein Ziel muss sein, heuer in der Ersten zum Zug zu kommen."
...Defenderzugang Matt MacKenzie:
"Die Verhandlungen haben sich länger gezogen, er war definitiv ein Wunschspieler von uns. Wir haben ihn natürlich öfters beobachtet, noch dazu kennt ihn Rick Nasheim aus seiner Zeit in Dornbirn. Ich sehe in ihm einen Defender ohne große Schwächen, der sowohl physisch spielen als auch eine wichtige Rolle im Powerplay einnehmen kann. Noch dazu ist er ein Rechtsschütze, was uns sehr wichtig war."
...die weiteren Personalplanungen in der Defensive:
"Da haben wir noch einige Bälle in der Luft. Bei Dominique Heinrich hat sich leider bald herausgestellt, dass er für uns nicht zu finanzieren ist. Ich habe die Hoffnung auf einen weiteren österreichischen Defender nicht aufgegeben, leicht ist das aber natürlich nicht. Je nachdem brauchen wir noch einen oder zwei Legionärsdefender, sonst wären wir zu dünn aufgestellt.
Leider haben wir mit Martin Schumnig und Ramon Schnetzer zwei Österreicher verloren, bei Schnetzer ist zu einer unterschiedlichen Auffassung über seine Rolle dazugekommen, dass er mit der Schweizer Lizenz einen Joker in der Hinterhand hatte. Dazu kommt jetzt auch, dass Patrick Söllinger ab Juli seine Grundausbildung absolvieren muss, daher ein Monat versäumt. Gerd Kragl kommt erst von seinem Kreuzbandriss zurück, ist noch nicht voll belastbar. Christoph Tialler (kommt vom KAC) ist ein Zugang, der so wie Lorenz Lindner um die hinteren Plätze im Lineup kämpfen wird, aber natürlich auch im Farmteam spielen kann. Marc-Andre Dorion ist für die Steel Wings vorgesehen, kann auch wieder oben einspringen, was ich aber nur bei einem Legionärsausfall so handhaben möchte.
Das sind also noch einige Unabwägbarkeiten, wir brauchen definitiv noch zwei Defender. Einer davon ist fix ein Legionär, dessen Profil aber noch ein bisschen von einem etwaigen Österreicher-Zugang abhängt. Logan Roe und MacKenzie werden im Powerplay beginnen, trotzdem sollte der neue Mann als Rechtsschütze neben einer gewissen körperlichen Präsenz auch brauchbare Puckskills mitbringen. Wir haben in der letzten Saison schon ein Manko gehabt, die Scheibe von hinten nach vorne zu transportieren und so schneller in die Angriffszone zu kommen. Auch beim Schüsseblocken soll er uns wenn möglich auf eine höhere Stufe heben. Im Idealfall gehen wir wieder mit acht Legionären in die Saison, ein neunter dürfte dann kein großes Loch ins Budget reißen."
Der aktuelle Kader der Black Wings Linz für die Saison 2023/24:
Torhüter: Rasmus Tirronen, Thomas Höneckl
Abwehr: Gerd Kragl, Lorenz Lindner, Raphael Wolf, Logan Roe, Matt MacKenzie
Angriff: Brian Lebler, Emilio Romig, Brodi Stuart, Kilian Rappold, Shawn St-Amant, Andreas Kristler, Dennis Sticha, Graham Knott, Niklas Bretschneider, Stefan Gaffal, Julian Pusnik, Nico Feldner, Jakob Mitsch