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Das ist von Ljubljana und Asiago 2023/24 zu erwarten

LAOLA1-Scout Bernd Freimüller glaubt bei einer Mannschaft an einen kleinen Aufschwung. Aber ob sich wirklich drei schwächere Teams finden?

Das ist von Ljubljana und Asiago 2023/24 zu erwarten Foto: © GEPA

Die neue Saison der win2day ICE Hockey League steht vor der Tür. 

Bevor es am Freitag losgeht (Alle Spiele im LIVE-Ticker), nimmt LAOLA1-Experte Bernd Freimüller die ICE-Teams genau unter die Lupe. 

Dieses Mal sind Ljubljana und Asiago an der Reihe: 

Asiago

Platzierung in der Vorsaison: 9. (in den Pre-Playoffs an Fehervar gescheitert)

Die Saison 22/23:

Nach einem ganz schwachen Beginn, wo man auf Höhe der Pioneers agierte, hangelte sich das Team sukzessive nach vorne. Offensive war von Beginn an kein Thema, das Toreverhindern aber schon (Coach Tom Barrasso: "2:1-Siege hatten wir nicht gerade viele").

Das wird sich auch in dieser Saison eher nicht ändern, Barrasso hofft aber auf ausgeglichenere Sturmreihen und eine Annäherung an die Top-6, was aufgrund der zweiten Saisonhälfte gar nicht so verwegen klingt.

Einige Neuzugänge:

William Rapuzzi: In Dornbirn vor Jahren bärenstark, bei Slovan Bratislava ebenfalls, ehe ihn Verletzungen aus der Bahn warfen. Jetzt wieder topfit, sollte einen sehr guten Top-6-Center ergeben.

Alex Ierullo: Ein quirliger Playmaking Winger, zuletzt in der ECHL mit 87 Punkten in 67 Spielen.

Hunter Warner: Ein körperlich starker, langjähriger AHL-Defensiv-Defender, der aber ein Jahr aussetzte und letzte Saison in Frankreich spielte. Auf Tryout bis Ende Oktober, seine physische Präsenz sollte dem Team aber guttun.

Marco De Filippo: Im Goalie-Reise-Nach-Jerusalem-Spiel bei den italienischen Teams (Bernard zu Pustertal, Vallini zu Bozen) blieb ein Stuhl frei, den nahm der 33-jährige nach sieben Jahren in Cortina nun ein. Das bedeutet, dass Justin Fazio nun die klare Nummer 1 ist, dazu aber weniger flatterhaft als über die Jahre agieren müsste.

Besonderheiten:

Asiago ist das Team, das einerseits Italo-Kanadiern die nötigen Jahre bis zur IIHF-Spielberechtigung für Italien geben soll, andererseits hängt Verbandspräsident Andrea Gios natürlich an seinem Heimatverein. Heuer geht erstmals Giordano Finoro als Einheimischer durch, Anthony Salinitri wäre der Zweite gewesen, zog aber per Ausstiegsklausel nach Graz weiter. Nächsten Jahr kommt dann mit Randy Gazzola, Giovanni Vallati, Bryce Misley, Luke Moncada und Nick Saracino ein ganzer Block dran.

Asiago segelt bis Ende der Saison in der Liga auf Bewährung mit, bis dahin muss die Halle auf ein brauchbares Niveau gebracht werden. Schon heuer drängte ein Ligateam auf Ausschluss, diese Diskussionen werden auch heuer aufgrund der mörderischen Anreise wieder aufflammen.

Ausblick:

Die Top-6 könnten aufgrund der weiter vorhandenen Goalie- und Defensivschwäche zu hoch angesetzt sein, aber die Offensive sollte zumindest einen weiteren Platz in den Pre-Playoffs ergeben.

 

HK Olimpija Ljubljana

Platzierung in der Vorsaison: Vorletzter

Die Saison 22/23:

Nach einem guten Saisonstart fiel das Team immer mehr in sich zusammen, im Jänner waren die Playoff-Chancen dann perdu. Es folgte ein (zuvor noch dementierter) Ausverkauf, Coach Mitja Sivic warf das Handtuch, Nachfolger Antti Karhula entschied immerhin das Schneckenrennen mit den Pioneers für sich und steht auch heuer hinter der Bande.

Einige Neuzugänge:

Lukas Horak: Ein Warnzeichen für diejenigen, die immer unreflektiert nach einheimischen Goalies schreien: Ljubljana vergab vergangene Saison das Einser-Leiberl an Zan Us (mit 26 eh kein Jungspund), Anthony Morrone wurde nur als billiger Import-Backup geholt. Das Resultat: Keiner von beiden entsprach auch nur annähernd, was für ein Low-Scoring-Team wie Olimpija natürlich tödlich war.

Us und Morrone sind Geschichte, jetzt etzt soll der 29-jährige Tscheche Lukas Horak die Kastanien aus dem Feuer holen, hinter ihm steht nur der 19-jährige Luka Kolin. Horak spielte die letzten acht Jahre in Frankreich und Dänemark - beides keine Qualitätsligen - und war in der Vorbereitung auch noch kurz verletzt.

Will Cullen: Der 27-jährige Amerikaner spielte eine wechselvolle, aber doch offensiv starke Saison bei den Belfast Giants. Dachte kurz an ein Karriereende, entschied sich dann aber für Olimpija, wo er als PP-Guy dringend benötigt wird.

Maris Bicevskis: In den letzten vier Jahren in der tschechischen Extraliga eher ein Zwei-Weg-/Tiefen-Center, der im PK sogar Doppel-Shifts fuhr. Muss jetzt in Laibach natürlich eine exponiertere Rolle einnehmen. Offensive könnte ein Fragezeichen bleiben, aber immer mit guter Einstellung.

Trevor Gooch: AlpsHL, Ungarische Liga, ECHL und Dänemark – vier wechselvolle Jahre für den Winger/Center, der aber überall wie besessen scorte. Karhula schwärmt von seinem Auftreten in der Kabine – überträgt sich Goochs Offensive in die ICE? Er sollte auf jeden Fall offensive Freiheiten bekommen.

Ausblick:

Olimpija scheint mir im Angriff ein bisschen tiefer besetzt als in der Vorsaison, Leute wie Rok Kapel oder Nik Simsic sollten weiter für Scoring sorgen können. Die Goalie-Position und die Tiefe in der Defensive (was hat Rückkehrer Ziga Pavlin mit 38 noch auf dem Kasten?) ist da schon fragwürdiger.

Ich glaube an einen kleinen Aufschwung nach oben, aber ob sich hier wirklich drei schwächere Teams finden?

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