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So unterschiedlich starten die ICE-Klubs in die Saison

Noch nicht alle ICE-Hockey-League-Teams stehen bereits wieder im Trainingsbetrieb.

So unterschiedlich starten die ICE-Klubs in die Saison Foto: © GEPA

Die ICE-HL-Teams stehen wieder im Trainingsbetrieb – allerdings nicht alle.

Während Salzburg und Innsbruck schon die ersten Tests absolvierten, gehen es andere erst später an.

Warum es einigen Teams mehr pressiert als anderen:

Erste offizielle Eistrainings

5. August: Olympia Ljubljana, Fehervar, Red Bull Salzburg, Graz99ers, HC Pustertal

7. August: Black Wings Linz, HC Innsbruck

8. August: KAC

9. August: Vienna Capitals, Pioneers Vorarlberg

12. August: VSV

20. August: HCB Südtirol, Asiago

Ein Unterschied von knapp zwei Wochen, auch bedingt durch eine ganz besondere Vorbereitungszeit:

Olympia-Qualifikation

Die steigt alle vier Jahre, diesmal vom 29. August bis zum 1. September. Das gilt nicht nur für Österreichs Nationalteam, sondern auch für die von Ungarn und Slowenien, was natürlich Fehervar und Olympia Ljubljana betrifft.

Dazu kommen noch Dänemark und Norwegen, wodurch der KAC auf seine Legionäre Matthias From und Jesper Jensen Aabo verzichten muss. Insgesamt stehen zwischen 30 und 40 ICE-Spieler längere Zeit nicht zur Verfügung, der ÖEHV etwa zieht sein Team für fast zwei Wochen zusammen.

Verspäteter CHL- und Saisonbeginn

Durch die Olympia-Qualifikation beginnt auch die Champions Hockey League eine Woche später, nämlich am 5. September. Hier stehen wie immer im Sommer vier Spieltage an, was auch die meisten Ligastarts nach hinten schiebt: Saisonbeginn in der ICE ist heuer am 20. September, dieses Wochenende gilt auch für die meisten ausländischen Ligen.

Aber nicht für alle: Die tschechische Extraliga startet am Mittwoch, den 18. September, die finnische Liiga pfeift überhaupt auf die CHL und beginnt am 10. September. Die CHL kann also keineswegs ein Exklusivrecht auf ihre Spiele beanspruchen.

Der späte Saisonbeginn hätte also für die ICE-Teams die Trainingsstarts nach hinten pushen können. In der Realität gilt das allerdings nur für die beiden italienischen Teams aus Bozen und Asiago, die ohnehin nie zu den Frühstartern gehörten. So sind die ärgsten Ferragosto-Feierlichkeiten erledigt, das ganze Land hat um den 15. August herum meist ohnehin nur Ferien im Sinn.

HCB-Coach Glen Hanlon sieht vier Wochen Vorbereitung als mehr als genug an, was nordamerikanische Coaches aus ihrer Heimat auch so gewohnt sind. Die Füchse verlassen auch zu Trainingsstart die Stadt, halten wie jedes Jahr ein Trainingscamp in Corvana ab.

Die Pioneers Vorarlberg stehen mit dem Trainingsstart 9. August irgendwo in der Mitte, Coach Dylan Stanley hätte auch mit einem späteren Termin leben können: "Spieler können im Sommer auch individuell an ihren Schwächen arbeiten.“

Vom einem späteren Trainingsstart wollte Harry Lange bei den Graz99ers hingegen nichts wissen – sein Team gehört mit dem 5. August zu den Frühstartern: "Wir haben 17 neue Spieler, von denen einige dann wieder zu den Nationalteams abreisen. Wir brauchen jeden Tag zur Vorbereitung auf die Saison.“

Trainingsstart ist nicht gleich Trainingsstart

Der erste offizielle Trainingstag ist natürlich nicht gleichbedeutend mit den ersten On-Ice-Sessions. Die einheimischen Spieler sind ohnehin schon länger vor Ort, vielleicht sogar außer für Urlaube den ganzen Sommer. Die Legionäre bekommen eine Frist gestellt, bis zu der sie ankommen müssen, meist einige Tage vor dem ersten offiziellen Trainingsstart.

Durchaus möglich, dass sie vom Flieger gleich aufs Eis steigen, sich dann allerdings wieder um andere Sachen kümmern müssen. Christian Dolezal, der neue sportliche Leiter der Vienna Capitals: "Die ersten Tage sind immer chaotisch – Leistungstests, Visa-Angelegenheiten, dazu noch der Einzug in die neuen Wohnungen. Bis das alles erledigt ist, dauert es einige Tage.“

Grundsätzlich kommen die Legionäre immer verlässlich an, solange nicht wichtige Daten anstehen. Hochzeiten und Familienfeste sorgen hier manchmal für Diskussionen, vor allem bei neu verpflichteten Nordamerikanern, die Trainingsstarts vor September einfach nicht gewohnt sind. Das von Haus aus abzuklären, gehört zu den Aufgaben der Sportmanager.

Geburten sind wieder andere Themen, schließlich können schwangere Frauen nicht so einfach fliegen und wollen oft ihre Kinder in gewohnter Umgebung zur Welt bringen. Das kann verschiedene Auswirkungen haben: Ex-Pustertal-Goalie Thomas Sholl machte heuer von Haus aus klar, dass er erst im Oktober oder November nach Europa kommen könne, da seine Frau ein Kind erwartet.

Caps-Neuzugang Willie Raskob kam ohne Anhang nach Wien, wird aber im Laufe der Saison zwecks Geburt nach Übersee fliegen. Graz-Defender Frank Hora wird um den 20. August herum zum ersten Mal Vater. Er einigte sich mit der Klubleitung aber darauf, zum Trainingsstart nach Graz zu kommen, ehe er wieder nach Übersee fliegt. Ein um drei Wochen verspäteter Trainingsbeginn – bei allem Verständnis für solche Anlässe – hätte bei seinem Amtsantritt in Österreich nicht gut gepasst, er präsentierte sich nach seiner Ankunft aber in sehr guter Verfassung.

Egal, ob am 5. oder 20. August – die ersten On-Ice-Sessions werden von den Fans immer eifrig erwartet, dienen aber zur Bewertung noch weniger als die ersten Testspiele. Durch den verspäteten Saisonstart werden heuer vor Oktober wohl keine großen Erkenntnisse zu gewinnen sein.

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