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Weichenstellung in der ICE: Präsidiumswahl bringt Umbruch

In der Führungsetage der Liga bleibt kein Stein auf dem anderen. Ein bekannter Name steht künftig an der Spitze. LAOLA1-Scout Freimüller erklärt:

Weichenstellung in der ICE: Präsidiumswahl bringt Umbruch Foto: © GEPA

Die win2day ICE Hockey League geht ab 4. Juni in eine neue Ära: Die Bestellung eines neuen Präsidiums wird zum Formalakt, eine Kampfabstimmung bleibt aus. Ein Blick auf die nächste Woche:

Montag steigt in Salzburg ein Workshop, Dienstag folgt dann die Generalversammlung mit Wahlen. An beiden Tagen auf der Tagesordnung: Die aktuelle Lage zu den Streaming- bzw. TV-Rechten. Es würde aber überraschen, wenn eine für die Öffentlichkeit verständliche Lösung verlautbart wird.

Weiters am Programm: Der ÖEHV wirbt (u. a. in Person von Sportdirektor Roger Bader) für eine weitere Legionärsreduzierung ab der Saison 25/26. Bader und ÖEHV-Geschäftsführer Bernhard Friedrich besuchten schon in den letzten Monaten diesbezüglich die Vereine. Ihre Vorschläge (entweder Rückgang auf neun Legionäre oder eine doppelte Anrechnung von Legionärsgoalies schon ab 24/25) fanden jedoch kein Gehör. Wird das beim dicht gedrängten Programm des Workshops anders werden?

Im Mittelpunkt des Dienstags dann die Wahlen des neuen Präsidiums.

Die Fakten:

Die bisherige Besetzung (ohne akademische Titel):

  • Präsident: Jochen Pildner-Steinburg (Graz 99ers)
  • Vizepräsidenten: Franz Kalla (Vienna Capitals), Karl Safron, Dieter Knoll (HCB Südtirol)

Niemand von ihnen ist ein Teil des neuen Wahlvorschlags, Safron (fast schon ein Liga-Urgestein) wird aber zum Ehrenpräsidenten ernannt werden.

Der Wahlvorschlag zum neuen Präsidium:

Wer ist Alexander Gruber?

Ältere, fast schon greise Eishockeyfreunde (so wie ich) erinnern sich an alte WEV-Zeiten in der Donauparkhalle: Anton Gruber führte als Präsident den Laden, seine Söhne Alexander und Arno (verstarb bei einem Autounfall) spielten in einem Team, das öfters nur knapp am Titel vorbeischrammte.

Nach seinem Karriereende 1990 konzentrierte sich Alexander Gruber voll auf seine berufliche Tätigkeit, übernahm dann auch die Kanzlei (heute GCP Gruber Calayan Partner) von seinem Vater. Dem Eishockeysport blieb er aber verbunden: Zuerst als Vizepräsident des ÖEHV bis zu den letzten Wahlen 2020, danach als Mitglied der EBEL/ICE-Rechtskommission.

Nachdem die erhoffte Lösung mit einem Großindustriellen nicht einmal schemenhaft sichtbar wurde, wurde der zweite Punkt des Anforderungsprofils schlagbar: Ein Mann ohne Vereins-Punzierung, damit nicht jede Richtungsvorgabe von den anderen Teams scheel angesehen wird. Wenn auch in Wien wohnhaft, hat Gruber mit den Vienna Capitals nichts zu tun, machte sich als Mitglied der Rechtskommission einen sachkundigen und unparteiischen Ruf in der Liga.

Warum fünf Mitglieder und nicht vier?

Die Teams lernten aus der Ära Pildner-Steinburg: Eine weitere Stimme reichte ihm bei Präsidiumsabstimmungen immer schon und die bekam er verlässlich von Franz Kalla. Durch das Dirimierungsrecht (seine Stimme zählte im Bedarfsfall doppelt) hätte man sich jede Abstimmung im Präsidium eigentlich sparen und Pildner-Steinburg gleich alleine entscheiden lassen hätte können.

Bei fünf Stimmen sollten Alleingänge nicht mehr möglich sein, Gruber strebt aber nach Möglichkeit Einstimmigkeit bei Entscheidungen an. Mit Falkensteiner und Szelig sind auch die ausländischen Teams repräsentiert.

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Wie läuft die Wahl ab?

Normalerweise würde über jedes Präsidiumsmitglied einzeln abgestimmt werden, ohne Gegenvorschläge kann sich die Liga auch auf eine Gesamtabstimmung einigen. Die Frist für Wahlvorschläge endete schon am letzten Montag.

Es braucht eine 2/3-Mehrheit zur Zustimmung, Asiago - da weiter nur Probemitglied – ist nicht stimmberechtigt.

Im Gegensatz zur letzten Wahl, als Pildner-Steinburg diese Mehrheit aufgrund mehrerer Enthaltungen eigentlich nicht fand, danach erst durch ein Rechtsgutachten (von seinem BFF Hans Schmid in Auftrag gegeben) ins Amt gehievt wurde, sollte diesmal alles geordnet ablaufen.

Im Gegensatz zu seinen Vizepräsidenten kennt Gruber die Tagesarbeit von ICE-Teams nicht, verfügt aber über Rechtswissen (auch auf das Eishockey angewandt) und hat sich durch seine Arbeit beim ÖEHV auch genug Kenntnis über die Strukturen vom Nachwuchs bis zum Senioreneishockey angeeignet.

Er wird sicher nicht zum großen Aufrührer mutieren, sollte die Liga aber ruhig und vor allem auf der Suche nach Konsens führen. Die tägliche Arbeit verbleibt weiter bei ICE-Geschäftsführer Christian Feichtinger, der vorläufig einmal mit den TV- und Streamingrechten genug zu tun hat – ein Thema, das sich schon über Monate zieht. Auch neu im Portfolio seiner Firma "Profs": Die neugegründete "Austrian Women´s Hockey League"…


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