"Ich muss mich bei den Fans entschuldigen. Es war ein fürchterlicher Abend."
So lauteten die ersten Worte von KAC-Coach Petri Matikainen, nachdem Fehervar AV19 die "Rotjacken" vor eigenem Publikum mit 7:0 deklassierte. Just in einer der wichtigsten Partien der bisherigen Spielzeit wurde der amtierende Meister nach Strich und Faden vorgeführt.
Damit schwindet in der heißen Endphase des Grunddurchgangs nach der dritten Pleite in Folge nicht nur das Selbstvertrauen, sondern auch die Chancen auf das direkte Playoff-Ticket. Denn der KAC ließ an diesem Freitagabend alles vermissen: Kampfgeist, Laufbereitschaft, Siegeswille.
"Viel gibt es nicht zu sagen. Es war unsere schlechteste Vorstellung heuer", monierte Manuel Geier. Matikainen führte aus: "Wir haben am Eis alles verloren: Die Zweikämpfe, die Laufduelle, die Puckkontrolle, das Passspiel. Und daraus hat sich das Chaos, das unsere gesamte Mannschaft erfasst hat, entwickelt."
"Es sieht so aus, als hätten wir das Eishockeyspielen verlernt"
Wie schon am vergangenen Sonntag gegen den HC Pustertal brach der KAC im Schlussabschnitt völlig auseinander.
Damals schenkten die Kärntner ein 4:2 noch her, verloren schlussendlich 4:5. Und auch gegen Fehervar setzte es in den verbleibenden 20 Spielminuten satte vier Tore. Auch die offensive Performance ist derzeit mehr als unzureichend, seit nunmehr 152:46 Minuten wartet der Rekordmeister auf einen Torerfolg.
Matikainen hat kaum Erklärungen für die letzten Darbietungen seiner Mannschaft gefunden, denn "das Outcome war über lange Zeit hinweg mit einem kurzen Lineup, in dem uns viele Schlüsselspieler fehlten und fehlen immer noch okay."
"Dann kam das düstere Schlussdrittel am Sonntag (gegen Pustertal, Anm.), an welches das schlechte Spiel in Ljubljana anschloss und unser Selbstvertrauen rasselte in den Keller." Der finnische Head Coach mahnte nach dem Spiel in Slowenien noch, dass "wir alle wirklich aufwachen müssen."
Und aufgewacht sind die KAC-Spieler keineswegs, vielmehr scheint es, als ob die aktuell besorgniserregende Lage im Playoff-Kampf hemmt. "Wir stehen nun am Eis und es sieht so aus, als hätten wir das Eishockeyspielen verlernt, als wüssten wir nicht, wie es geht", war auch Matikainen ratlos.
KAC: Zwischen Ratlosigkeit und Zweckoptimismus
Zu seiner Überraschung haben seinen Cracks auch "einige Tage Pause" nicht geholfen. "Wir haben in dieser Woche eine Pause eingelegt, um die Köpfe freizubekommen und wieder spritziger zu werden. Das hat allerdings nicht gewirkt, wir waren heute dennoch in allen Belangen unterlegen."
Manuel Geier fügte konsterniert an: "So etwas darf in dieser Phase der Saison einfach nicht passieren. Wenn es so weitergeht, sehe ich schwarz!"
Wenn es in der aktuellen Form weitergehen würde, wäre dies für den KAC fatal. Drei Spiele bestreiten die "Rotjacken" in den verbleibenden neun Tagen des Grunddurchgangs noch, die Gegner lauten: HC Bozen, HC Znojmo und Graz99ers. Diese Teams liegen auf den Plätzen acht bis zehn und stecken ebenfalls mitten drin im Playoff-Kampf.
Daher gibt sich Matikainen positiv und verspricht: "Wir werden in die Spur zurückfinden, denn jetzt ist nicht die Zeit, um sich selbst zu bemitleiden. Das ist Profieishockey, da passiert auch Schlechtes - und das war heute der Fall."