Im Grazer "Bunker" brechen neue Zeiten an.
Nach einer der schlechtesten Spielzeiten in der Klub-Historie der 99ers wurde am Freitag über den Dächern der Murstadt die neue Führungsriege um Präsident Herbert Jerich, Sportdirektor Philipp Pinter, General Manager Bernd Vollmann sowie dem Advisor Board bestehend aus Herwig Straka und Stephan Schwarzl vorgestellt.
Was noch fehlt, ist ein neuer Chef hinter der Bande. Der Schwede Johan Pennerborn ist nach zwei Jahren im Amt Geschichte, offiziell steht sein Nachfolger noch nicht fest - wenngleich es mit Harry Lange "einen Wunschkandidaten" gibt, "der schon herumschwirrt", so Präsident Jerich. Offiziell könne man allerdings noch nichts bestätigen, wird betont.
393 EBEL-Spiele für die 99ers, in Bad Nauheim erfolgreich
Der 40-jährige Lange spielte während seiner aktiven Zeit von 2004 bis 2012 für die 99ers, in deren Trikot er 393 EBEL-Spiele bestritt. Daraufhin wechselte Lange zu den Dresdner Eislöwen und in weiterer Folge zum EC Bad Nauheim, bei dem er 2018 seine Karriere beendete.
In der hessischen Kurstadt startete der Kärntner zugleich seine Trainer-Laufbahn, begann schon 2015 als Assistant Coach der U19 erste Erfahrungen zu sammeln. Im Sommer 2018 wechselte Lange auf die Trainerbank, arbeitete als Co-Trainer unter Christof Kreutzer (2018-2020) und Ex-VSV-Coach Hannu Järvenpää.
Lange beerbte den Finnen im Februar 2021 als Chefcoach und führte Bad Nauheim erst ins Semifinale (2022) und im folgenden Jahr sogar ins Finale. Dieses ging nach fünf Spielen gegen die Ravensburg Townstars verloren. Im Februar dieses Jahres trennten sich beide Seiten einvernehmlich und mit sofortiger Wirkung.
"Er bringt das mit, was wir in Graz brauchen"
Warum Lange, der außerdem ÖEHV-Teamchef Roger Bader bei der A-WM 2023 als Assistenztrainer zur Seite stand, der Wunschkandidat ist?
"Er bringt das mit, was wir in Graz brauchen", meint Neo-Sportdirektor Pinter. "Er hat einerseits selbst eine Graz-Vergangenheit, hat über die letzten Jahre bewiesen, welch gute Arbeit er in Bad Nauheim mit einem budgetär sehr kleinen Team geleistet hat."
Außerdem sei der gebürtige Klagenfurter als Trainer "innovativ, modern" und spiele das Eishockey, welches Pinter selbst als Teamchef des U18- und U20-Nationalteams spielen lassen will. "Schnell, sehr laufintensiv", erläutert der Villacher.
Aber: "Er hat noch um Bedenkzeit gebeten." Deshalb gebe es "natürlich einen Plan B und C." Doch Pinter hofft, "dass wir die nicht brauchen werden."