logo Steinbach Black Wings Linz BWL
logo EC-KAC KAC
Endstand
2:4
(1:2, 1:1, 0:1)
news

Black Wings Linz: Der Kampf gegen den inneren Schweinehund

Zwei spielfreie Tage waren womöglich einer zu viel. In Halbfinal-Spiel 2 war besonders am Anfang die Energie nicht da. Coach Lukas versucht zu erklären:

Black Wings Linz: Der Kampf gegen den inneren Schweinehund Foto: © GEPA

Aus best-of-seven wird best-of-five.

Die Black Wings Linz mussten sich am Freitagabend in Halbfinal-Spiel 2 der win2day ICE Hockey League dem KAC mit 2:4 geschlagen geben, die Rotjacken stellten damit den 1:1-Gleichstand her. Spielbericht >>>

Nach sieben Verlängerungen in Folge fiel die Entscheidung erstmals wieder in der regulären Spielzeit - mit einem unglücklichen Ende für die Stahlstädter.

Kleinigkeiten hätten den Unterschied in einer engen Partie ausgemacht, war man sich im Linzer Lager einig. Aber es herrschte eine große Vielfalt, wie diese Kleinigkeiten beschrieben wurden.

Ein Sammelsurium an Kleinigkeiten

Routinier Andreas Kristler führte etwa die Chancenverwertung an. "Wir hatten zwei-, dreimal das leere Tor und waren vielleicht zu ungestüm. Beim nächsten Mal müssen wir es einfach besser machen - dann mache ich mir keine Sorgen."

Gerd Kragl sah zu viele Scheibenverluste, "vor allem im ersten Drittel. Das hat uns viel Kraft gekostet und ihnen Konterchancen gegeben. Wir müssen hinten wieder kompakter spielen und vorne ein Tor mehr schießen."

Und Head Coach Philipp Lukas war der Meinung, dass "die Energie zu Beginn des Spiels" ausschlaggebend gewesen sei. "Da haben sie besser gewirkt", sagte er.

Niklas Bretschneider konnte dem Gedanken etwas abgewinnen. "Vielleicht haben wir den Start verschlafen", erklärte der Forward. Trotzdem gelang den Linzern die frühe Führung durch Niklas Würschl.

Die Schwelle wurde zu spät überschritten

Doch daraus konnten die Stahlstädter keine Kraft schöpfen, kassierten stattdessen in den folgenden vier Minuten zwei Gegentreffer und sahen sich einem Rückstand gegenüber, der nicht mehr aufgeholt werden konnte.

"Man nimmt Spannung aus dem System raus, was auch unbedingt notwendig ist, muss die Spannung aber rechtzeitig wieder reinbringen. Wir können aktuell nicht sonderlich viel trainieren, sondern Erholung ist bei uns ganz groß geschrieben."

Philipp Lukas

"Es ist unseren Spielern nicht zu unterschlagen, dass sie nicht wollten, aber wir hatten anfangs Schwierigkeiten, über diese Schwelle drüberzukommen", meinte Lukas.

LAOLA1 wollte vom Linzer Urgestein wissen, ob die zweitägige Spielpause in dieser Hinsicht nicht förderlich war, da die Spieler erstmals seit einiger Zeit einmal komplett abschalten konnten. "Ich verstehe deinen Gedankengang und mag ihn eigentlich auch", sagte Lukas.

Der Trainer erklärte: "Man nimmt Spannung aus dem System raus, was auch unbedingt notwendig ist, muss die Spannung aber rechtzeitig wieder reinbringen. Wir können aktuell nicht sonderlich viel trainieren, sondern Erholung ist bei uns ganz groß geschrieben."

Darunter leide die Vorbereitung auf die Spiele, an ein Training wie im Grunddurchgang ist aktuell nicht zu denken. "Wir sind ständig am Überlegen und bemühen uns, die Mannschaft bestmöglich vorzubereiten", betonte Lukas.

Wille und Push waren da

Viel spiele sich "zwischen den Ohren ab", seine Cracks hätten immer wieder gezeigt, dass es ihnen gelingen kann, den inneren Schweinehund zu überwinden. "Wenn wir die Führung etwas länger behalten können, hätten wir es früher geschafft, diesen Schwung mitzunehmen."

Dafür war es der Treffer zum 2:3 in der 30. Minute, der nicht nur die Fans der Black Wings an ein Comeback hoffen ließ, sondern richtig Feuer ins eigene Spiel brachte.

Bis zur zweiten Drittelpause war Linz drückend überlegen, der mögliche Ausgleich durch Patrick Söllinger fiel aber erst Sekundenbruchteile nach dem Ertönen der Sirene.

"Der Wille und der Push waren da", freute sich Lukas über diesen Umstand, der zeigte, "dass wir sehr wohl die Kraft und Energie dafür haben." Aber man müsse auch dem KAC "für den Aufwand ohne Scheibe" Respekt zollen. "Sie haben extrem viele Schüsse geblockt."

"Die Spiele werden in der Gangart weitergehen"

Für die Aufarbeitung der Niederlage bleibt nicht viel Zeit, schon am Sonntag (17:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>) steht Spiel 3 in Klagenfurt an.

"Jetzt ist es best-of-five, wir müssen so schnell wie möglich nach vorne blicken", betonte der Black-Wings-Coach. "Genauso wie wir Siege nicht zu lange feiern können, können wir auch nicht zu lange hängen bleiben, wenn wir ein Spiel verlieren."

Was man in den nächsten Spielen wieder besser machen müsse? Kragl erläuterte: "Wir müssen über die gesamte Länge des Eises spielen, haben uns das Leben oft selbst schwer gemacht, sind im eigenen Drittel beim Aufbau nicht wirklich rausgekommen."

"Wenn wir dort etwas kontrollierter rauskommen, nicht so viele Scheibenverluste haben, können wir mehr in ihrer Hälfte spielen. Das würde uns das Leben leichter machen." Es sei auch kein Fehler, die Scheibe einmal aus der eigenen Zone zu chippen, um sich zu befreien.

"Lieber in der neutralen Zone ein Scheibenverlust als im eigenen Drittel", so der Defender, der weiters meinte: "Es liegt an uns, hinten besser zu kommunizieren, die Fehler zu minimieren."

Der Eigenbauspieler war sich sicher: "Die Spiele werden in der Gangart weitergehen, vor allem defensive Kleinigkeiten werden in der Serie den Unterschied machen."




Die längsten Spiele der ICE-Geschichte

Kommentare