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Capitals-Coach: "Wir schießen uns selbst ins Knie"

Unnötige Defensivfehler kosteten den Wienern (wieder einmal) wichtige Punkte. Coach Gerry Fleming war nach dem 4:7 gegen den KAC frustriert:

Capitals-Coach: Foto: © GEPA

Der Start ins Jahr 2025 ist den Vienna Capitals nicht geglückt.

Vor ausverkaufter Kulisse in der Steffl Arena mussten sich die Wiener dem KAC mit 4:7 (Spielbericht >>>) geschlagen geben. Der letzte Sieg über den Rekordmeister datiert somit weiterhin vom 6. Jänner 2023, die Klagenfurter haben seither sämtliche acht Duelle für sich entscheiden können.

Es hätte am Neujahrstag allerdings nicht so weit kommen müssen, die Caps arbeiteten sich nach einem 1:3-Rückstand auf 3:3 zurück, fanden auch auf das 3:4 aus ihrer Sicht eine postwendende Antwort. Doch vermeidbare Fehler kosteten den Schwarz-Gelben wichtige Punkte.

"Wir haben wieder drei Scheibenverluste produziert, die zu Gegentoren führten", ärgerte sich Head Coach Gerry Fleming nach dem Spiel.

"Wieder stark gekämpft", aber ohne Ertrag

Nicht zum ersten Mal in dieser Saison brachten sich die Donaustädter selbst um ihre Verdienste, die bewiesene Moral blieb letztendlich der einzige positive Aspekt an diesem Abend. "Wir haben wieder stark gekämpft, das Team hat sich zweimal in dieses Spiel zurückgekämpft", sagte Fleming.

Nach dem ersten Drittel war man mit dem 1:3 noch gut bedient, da Matt Fraser und Senna Peeters für den KAC jeweils an Metall scheiterten. Im zweiten Spielabschnitt war zwar der KAC weiterhin besser, doch Wien konnte das Spiel eng halten - Evan Jasper und Willie Raskob sorgten schließlich für den trotzdem etwas überraschenden Ausgleich.

Im Schlussdrittel legte erst Fraser mit seinem zweiten von drei Toren in diesem Spiel vor, Zane Franklin stellte nicht einmal eine Minute später auf 4:4. In der 50. Spielminute verlor Kapitän Mario Fischer als letzter Mann den Puck an Mathias From, der daraufhin Capitals-Keeper Peyton Jones durch die Beine bezwang.

"Du kannst dem anderen Team nicht den Puck schenken und glauben, so Spiele zu gewinnen."

Capitals-Coach Gerry Fleming

Ein Abstimmungsfehler vor dem 4:6 nahm jeglichen Wind endgültig aus den Segeln, das 4:7 ins leere Tor war nur mehr Makulatur.

"Uns läuft die Zeit davon!"

Fleming war frustriert: "Ich habe den Spielern nach dem Spiel vermittelt, dass wir zwar immer Moral beweisen und uns zurückkämpfen, wir uns aber dann trotzdem wieder selbst ins Knie schießen. Uns läuft die Zeit davon! Wir müssen lernen, dass wir dem Gegner den Puck nicht einfach schenken dürfen, schon gar nicht einer Mannschaft wie Klagenfurt."

Unzählige Spiele gingen bereits aufgrund von Eigenfehlern in der Defensivzone verloren, seit Saisonbeginn betont der Capitals-Coach gebetsmühlenartig, dass sein Team den Puck besser managen und einfache Plays ausführen müsse. So auch an diesem Neujahrstag.

"Du kannst dem anderen Team nicht den Puck schenken und glauben, so Spiele zu gewinnen", meinte Fleming. Seine Truppe hätte gegen den KAC zeitweise hart gespielt, Zeit in der offensiven Zone verbracht und gute Plays gemacht. "Aber dann haben wir ihnen die Scheibe geschenkt."

Der Kanadier wusste: "Es ist hart zu gewinnen, wenn du das andere Team nicht dazu zwingst, um jeden Meter kämpfen zu müssen." Kostbare Turnovers würden "die Kraft und Energie aus dem Team saugen", das eigene Momentum killen.

Verletzungspech hält an

Was man dagegen tun kann? "Du musst das Spiel richtig lesen, die Situation einschätzen, den angemessenen Play machen und gut ausführen", so Fleming. Darüber rede er mit seinem Team ständig.

Besagtes Team ist derzeit von Verletzungen gebeutelt, während des Spiels fiel auch noch Forward Brett Kemp aus. Der 24-jährige Kanadier verpasste heuer bereits zwischen Mitte Oktober und Anfang Dezember einige Spiele, kam nach seiner Rückkehr zuletzt besser in Form. Gegen den KAC dürfte er im ersten Drittel eine Knieverletzung erlitten haben.

Brett Kemp füllt das Capitals-Lazarett weiter
Foto: © GEPA

Diverse Ausfälle dürften jedoch nicht als Ausrede herhalten. "Andere Spieler bekommen ihre Chance, vielleicht in für sie ungewohnten Rollen, aber diese müssen sie erfüllen. Nimm die Möglichkeit wahr und nütze sie", forderte Fleming. Leon Wallner, der im vierten Spiel in Folge einen Scorerpunkt verbuchte, tat dies auch.

Die Aufgaben werden für die Capitals, denen indes 19 Punkte auf einen Playoff-Platz fehlen, jedenfalls nicht einfacher. Schon am Freitag geht es zu Meister EC Red Bull Salzburg (19:15 Uhr im LIVE-Ticker >>>). Am Sonntag wartet das Heimspiel gegen die Graz99ers (17:30 Uhr), ehe es am 8. Jänner nach Linz (19:15 Uhr) geht.



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