Kärnten ist in blau gehüllt.
Der VSV entschied das erste Kärntner Derby der Saison, das insgesamt 352. der Historie, gegen den KAC mit 4:2 für sich und darf sich zumindest bis zum nächsten Duell mit den Rotjacken am 5. November als erste Kraft in Österreichs südlichstem Bundesland sehen.
Den größten Anteil daran hat Angreifer John Hughes, der an allen vier Treffern der "Adler" beteiligt war. Der Kanadier erzielte den ersten (1:0) und letzten Treffer des Spiels (4:2), die Powerplay-Tore von Kevin Hancock und Andrew Desjardins legte der 35-jährige Kanadier direkt auf.
Im "Puls24"-Interview nach dem Spiel meint er: "Wir müssen mit dem Sieg glücklich sein, Klagenfurt ist am Ende stark gekommen. J.P. (Lamoureux, Anm.) war heute sehr stark, unsere Verteidigung auch - die gesamte Mannschaft war sehr stark."
Villacher lernten aus Asiago-Spiel
Im dritten Spielabschnitt mussten die Villacher noch lange um ihren Sieg zittern, der KAC gab alleine in den letzten 20 Spielminuten 18 Torschüsse ab. Überwindet wurde VSV-Schlussmann Lamoureux aber nicht, Hughes stellte stattdessen mit 2:19 Minuten auf der Spieluhr den Endstand her.
Aus der Partie am letzten Dienstag gegen Asiago Hockey, als der VSV in der 59. Spielminute noch den 1:1-Ausgleich kassierte, dann aber doch nach Shootout siegte, habe man gelernt. "Das darf nicht passieren. Heute war es anders, wir haben sehr kompakt gespielt", sagt Hughes.
"Wir hatten nichts mehr übrig, zum Glück hat es zum Sieg gereicht", ist VSV-Coach Rob Daum erleichtert. Der erste Derby-Sieg in der eigenen Halle seit Dezember 2022 sei natürlich etwas Besonderes. "Wann immer man eines dieser Spiele gewinnen kann, ist das wichtig für die Fans, die Organisation und die Mannschaft", so Daum.
Daum sieht den VSV weiter als im Vorjahr
Doch die Bedeutung werde nochmal ein Stück höher, "weil wir mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen hatten." Mit Anthony Luciani musste Daum auf einen seiner Top-Scorer verzichten, dazu fehlten auch Marco Richter, Benjamin Lanzinger und Niklas Wetzl.
In der elften Spielminute erhielt Alexander Rauchenwald nach einem Cross-Check ins Gesicht von Thomas Vallant eine Spieldauerdisziplinarstrafe, die folgende fünfminütige Unterzahl killten die Draustädter jedoch erfolgreich. Im Schlussabschnitt bekam Layne Viveiros zudem einen Puck ins Gesicht und konnte nicht mehr weitermachen.
"Wir hatten viele Spieler, die sich nochmal gesteigert und am Ende des Spiels alles gegeben haben", freut sich Daum, der sein Team heuer im Vergleich zum selben Zeitpunkt in der Vorsaison weiter sieht. "Unsere Verteidigung und unsere Torhüter sind wirklich gut, das ist wahrscheinlich der größte Unterschied."
Das bedeute jedoch nicht, dass man sich damit zufrieden geben kann. Daum: "Wir müssen noch viel an unserem Team arbeiten, aber zu diesem Zeitpunkt des Jahres bin ich wirklich zufrieden mit der Art und Weise, wie wir spielen."
Fehlende Kaltschnäuzigkeit kostet dem KAC das Spiel
Beim KAC haderte man mit der fehlenden Kaltschnäuzigkeit, allen voran im letzten Drittel.
"Wir haben im dritten Drittel fast nur auf ein Tor gespielt", sagt Kapitän Thomas Hundertpfund. "Da müssen wir einfach den Ausgleich schießen, mehr aufs Tor gehen, mehr Schüsse zum Tor suchen und das 3:3 irgendwie erzwingen."
Das entscheidende 2:4 sei aus einem "blöden Konter" nach einem Wechselfehler entstanden. Doch Hundertpfund ärgerte viel mehr das nicht genützte lange Überzahlspiel im ersten Drittel. "Da haben wir den Villachern etwas Energie geben. Das haben wir sehr schlecht gespielt, hatten wenig Schüsse aufs Tor. Villach hat das sehr gut gekillt."
Furey will die Köpfe nicht hängen lassen
Head Coach Kirk Furey wollte seiner Mannschaft am Ende des Tages keine Vorwürfe machen. "Wie jeder weiß, ist es schwer, Rückstände aufzuholen. Es gibt aus meiner Sicht keinen Grund, die Köpfe hängen zu lassen, vielmehr nehmen wir das Positive von heute Abend mit nach Hause und bauen in den kommenden Tagen darauf auf."
Aber: "Über unsere mangelnde Chancenverwertung und das dadurch bedingte Resultat ärgern wir uns aber natürlich trotzdem", so Furey.
