Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat am Freitag den Verantwortlichen der Eishockey-Liga indirekt Gespräche über die Rahmenbedingungen für die neue Saison bezüglich der Corona-Vorgaben angeboten.
In einer Pressekonferenz in Wien anlässlich der aktuellen Pandemie-Situation sagte der Minister, dass man sich zusammensetzen könne, um zu schauen, was gehe und was nicht.
Grundsätzlich scheint der Betrieb der bet-at-home ICE Hockey League wegen der aktuellen Corona-Bestimmungen ernsthaft gefährdet.
So sind in Innsbruck laut zuständiger Behörde nur knapp 400 Fans bei Heimspielen zugelassen. LAOLA1-Experte Bernd Freimüller berichtete>>>
"Es muss uns jemand auch die Möglichkeit geben, dass wir wirtschaftlich überleben können", sagte mit Dornbirns Manager Alexander Kutzer zu Wochenbeginn ein Vertreter eines anderen Vereins zur APA. Der Liga-Start ist jedenfalls für Ende September angesetzt.
Anschober verweist auf Bundesliga
Gut zwei Monate vorher bot Anschober auf APA-Anfrage nun eben an, sich an einen Tisch zu setzen. "Das Angebot gilt genauso wie für die Fußball-Bundesliga auch für die Eishockey-Liga", erklärte das Regierungsmitglied.
"Das hat mit der Fußball-Bundesliga sehr, sehr gut funktioniert. Ich bin sehr zufrieden wie das umgesetzt wurde. Da hat es ein paar kleinere Ausreißer gegeben, aber im Großen und Ganzen hat das ausgezeichnet funktioniert. Das war ein Modellversuch für den Mannschaftssport insgesamt."
Situation im Eishockey schwieriger
Freilich sei beim Eishockey der Unterschied gegeben, dass indoor und nicht outdoor gespielt wird. "Eine ganz unterschiedliche Situation. Von daher natürlich schwierig, das muss man ganz offen sagen", gab Anschober zu bedenken.
"Daher das Angebot, miteinander zu reden, sich mit unseren Fachleuten zusammenzusetzen." Es sei wichtig, dass man rechtzeitig vor Beginn der Liga die Rahmenbedingungen kenne, weil es natürlich um wirtschaftliche Grundsatzfragen gehe, erkannte Anschober.
Feichtinger "hocherfreut"
Liga-Geschäftsführer Christian Feichtinger zeigte sich im Gespräch mit der APA wörtlich hocherfreut, dass vom Gesundheitsministerium eine derartige Rückmeldung gekommen ist: "Weil dieser Doppelpass zwischen Sportministerium und Gesundheitsministerium ist, glaube ich, der Schlüssel zur ganzen Sache, um eine gute Lösung zu finden." Mit dem Sportministerium sei man schon in fast täglicher Abstimmung.
Dieses sei der Ansprechpartner und das funktioniere auch gut. Feichtinger habe auch schon einen Termin mit Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler gehabt. "Es gibt eine Abstimmung zwischen dem Ligapräsidenten und dem Vizekanzler. Ich kann überall ein sehr positives Wollen feststellen. Es ist das Bemühen groß, hier relevante Aussagen zu treffen." Denn die Verordnung an sich lasse viel Interpretationsspielraum. "Wir müssen einfach weg, dass jede Bezirksverwaltungsbehörde das anders auslegt."
Das Angebot des Gesundheitsministers werde koordiniert mit dem Sportministerium angenommen, stellte Feichtinger fest. "Für uns ist die größte Frage, wieviele Menschen dürfen wir in die Hallen bringen. Das ist in Wahrheit der Schlüssel für unser wirtschaftliches Überleben. Wir sind hoch daran interessiert, schnellstmöglich für alle österreichischen Eishockey-Vereine und auch sonst für den Indoor-Teamsport Lösungen zu finden."