Bernhard Starkbaum ist kein Mann großer Worte. Viel lieber lässt er seine Taten auf dem Eis für sich sprechen.
Wie beim 3:0-Heimsieg der Vienna Capitals gegen Meister Red Bull Salzburg (Spielbericht >>>). Da zeigte der 36-Jährige zum wiederholten Male, dass er nach wie vor einer der besten österreichischen Keeper ist. Gegen seinen Ex-Klub - Starkbaum spielte zwischen 2016 und 2018 für die Red Bulls - war er der gewohnt sichere Rückhalt.
Speziell in der Schlussphase, als Salzburgs Goalie David Kickert für einen sechsten Feldspieler vom Eis ging und die "Bullen" eine 6-gegen-3-Überzahl hatten. Doch der ehemalige Schweden- und Schweiz-Legionär bewahrte die Übersicht, ließ an diesem Abend nichts anbrennen. Und durfte sich schließlich über sein erstes Shutout der Saison freuen.
Glückliches Shutout
"Sicher ist es schön, wenn man ein Shutout hat. Aber das Wichtigste ist der Teamerfolg", ist das Zu-Null-Spiel für ihn nebensächlich. Denn über die 60 Minuten sei auch Glück dabei gewesen, erklärt der Routinier.
Vor allem zum Ende des ersten Drittels. Da schloss Chad Genoway eine wundervolle Kombination über mehrere Stationen mit einem halbhohen Wristshot ab. Im selben Moment ertönte allerdings die Schlusssirene. Die Refs beäugten die Szene im Video Review und entschieden auf "No Goal".
Zu Beginn des dritten Abschnitts nagelte der ehemalige Capitals-Angreifer Benjamin Nissner zudem einen Handgelenksschuss an Starkbaum vorbei an die linke Stange. Auch da waren die Caps und ihr Torhüter im Glück. Trotzdem spricht der Wiener von einem "verdienten" Sieg.
Viel Lob vom Coach
Es sei ein "sehr gutes und kampfbetontes Spiel gewesen. Wir haben hart gearbeitet, unsere Taktik gut umgesetzt", freute sich Starkbaum über eine gute Performance. Auch für ihn gab es nach dem Erfolg viel Lob von Head Coach Dave Barr, der generell die Leistungen seiner beiden Goalies immer wieder hervorhebt.
"'Starki' war vom ersten Drittel bis zum Ende unglaublich", strahlte der Kanadier. "Er hat heute eine großartige Leistung gezeigt, war die ganze Nacht der Fels in der Brandung."
Das lässt sich auf die gesamte bisherige Saison ummünzen. Bei elf Einsätzen kassierte Starkbaum erst 22 Gegentore, hält somit bei einem beachtlichen Schnitt von zwei Gegentoren pro Spiel. Zudem parierte er 92,2 Prozent aller Torschüsse, das bedeutet Rang sechs im Liga-Ranking.
"Steen und ich probieren einfach, unseren Teil beizutragen", winkte Starkbaum ab und legte den Fokus wieder auf das Team: "Die Mannschaft besteht aus 22 Spielern."
"Im Moment haben wir viele Ausfälle. Aber wir haben gesehen, dass die jungen Spieler hart arbeiten, ihre guten Leistungen bestätigen und sich einen Platz in der Mannschaft verdient haben", lobte er die jungen rund um Daniel Aschauer und Nils Granitz. Ihm sei wichtig, "dass wir als Mannschaft gewinnen."
Respekt für den Meister
Den Schlüssel zum Erfolg sah der Torwart genauso wie sein Trainer im 1:0 von Patrick Antal (HIER nachlesen >>>).
"Sicher ist es schön, wenn du das erste Tor schießt. Vor allem gegen Salzburg, die haben so viel Offensiv-Power. Auch wenn bei ihnen ein paar gefehlt haben, können sie immer Druck ausüben", so Starkbaum. Das sei durchgehend der Fall gewesen, auch wenn man im zweiten Drittel mehr vom Spiel gehabt hat.
"Aber Salzburg ist eine sehr starke und kompakte Mannschaft, von vorne bis hinten", zollte er dem Meister Respekt und fügte an: "Da kannst du nie über 60 Minuten lang im gegnerischen Drittel herumgurken. Sie sind letztes Jahr mit einem Sweep Meister geworden, da weiß jeder, dass genug Power vorhanden ist."
Gerade deshalb schätzt er die erbrachte Leistung als einer der besten in dieser noch jungen Saison ein. "Es war sicher eine der Partien, in denen wir konstant über 60 Minuten gespielt haben." Zwar sei der Start nicht nach Wunsch verlaufen, da "sind sie sehr aggressiv rausgekommen."
"Trotzdem haben wir uns auf unsere Aufgaben konzentriert, defensiv sind wir gut gestanden. Das war wichtig."