Wer heute Abend in die Klagenfurter Stadthalle pilgern wollte, braucht eine neue Abendbeschäftigung - etwa die restlichen drei Partien der ICE Hockey League ab 19:15 Uhr im LIVE-Ticker zu verfolgen. Das Heimspiel des KAC gegen den HC Bozen wird aber nicht stattfinden.
Die Südtiroler haben sich bis einschließlich Sonntag bei der Liga als "unfit to play" gemeldet. Die beiden geplanten Begegnungen mit Beteiligung der Foxes - nach dem KAC-Spiel wäre Bozen am Sonntag bei Fehervar angetreten - werden nicht verschoben, sondern komplett abgesagt und mit 5:0 für die Heimteams gewertet.
Dem Antrag auf Verschiebungen wird durch die Covid-Sonderkommission der Liga nicht stattgegeben. Die Ärztekommission, die die Infektionslage in einem ersten Schritt beurteilt, konnte, anders als bei den drei vorangegangenen Spielverschiebungen des HCB, kein aktives Infektionsgeschehen beim Verein mehr feststellen.
Das Kaderblatt der Südtiroler umfasst 27 Spieler, wovon neun wegen einer Infektion oder Quarantäne nicht einsetzbar sind. 18 einsetzbare Spieler sind für die Liga aber genug, außerdem sehen die Liga-Regeln vor, dass Spieler aus Kooperationsmannschaften für die Einsätze heranzuziehen sind.
Bozen wehrt sich
Der Darstellung der Liga entgegnet der Klub, dass mit dem Stichtag 11. Februar nur elf Spieler zur Verfügung stünden - zu wenig als die neun Stürmer, vier Verteidiger und ein Goalie, die für ein Antreten nötig sind.
Auch der Verweis auf die U24-Spieler am Kaderblatt sei nicht zulässig, da diese im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit anderen italienischen Vereinen "nur von Fall zu Fall zur Verfügung" stehen würden. Die Stammvereine hätten aber mitgeteilt, dass die Spieler keine Freigabe erhalten.
"Wir sind der Überzeugung, dass man mit zwei Torhütern, zwei Verteidigern und sieben Stürmern, sprich einer Verteidigungslinie und zwei Sturmlinien grundsätzlich kein Meisterschaftsspiel auf dem Niveau der ICE Hockey League bestreiten kann", heißt es weiter.
Der HC Bozen ist zuversichtlich, mit Dienstag wieder genügend Spieler zur Verfügung zu haben. "Diese 12-tägige Unterbrechung liegt genau im Durchschnitt sämtlicher bisheriger Meisterschaftsunterbrechungen der von Covid-Fällen betroffenen ICE-Teams. Ein vorzeitiger Einsatz der Spieler hätte eine zivil- und strafrechtliche Verantwortung zur Folge, die nicht nur den HCB Südtirol Alperia, sondern auch die ICE Hockey League involvieren und belasten könnte. Auch versicherungstechnische Problematiken sind aufgrund der fehlenden Covid-Sportvisiten (geplant Montag, Anm.) vorhanden."
Gegen die Entscheidung der Liga, beide Spiele abzusagen und mit 0:5 zu werten, werde sich der HC Bozen "an die zuständigen Stellen zur Wehr setzen".