Die Bratislava Capitals ziehen sich nach den tragischen Todesfällen von Boris Sadecky und Dusan Pasek offiziell aus der laufenden Saison der ICE Hockey League zurück. Das bestätigt die Liga am Dienstagnachmittag in einer Presseaussendung.
Der Rückzug der Slowaken aus dem laufenden Bewerb werde aufgrund der tragischen Vorkommnisse der vergangenen Wochen mit Verständnis, jedoch großem Bedauern zur Kenntnis genommen, erklärt die ICE weiter.
Da ein freiwilliger Ausstieg während einer laufenden Spielzeit nicht im Regulativ berücksichtigt ist, musste die Entscheidung über die weitere Vorgehensweise in der in den Grundregeln der bet-at-home ICE Hockey League beschriebenen Sonderkommission getroffen werden.
Neues Punktesystem
Die Sonderkommission ICE Hockey League – bestehend aus Liga-Präsident KR Mag. Jochen Pildner-Steinburg, dem Vorsitzenden des ICE-Sportboards, Vizepräsident Dr. Karl Safron sowie zwei Mitgliedern der ICE-Rechtskommission – hat beschlossen, die Wertung des Grunddurchganges auf das unter anderem in der DEL bewährte Punkteschnitt-System umzustellen. Diese Vorgehensweise hat sich nach ausführlicher Beratung als fairste Lösung für alle Teams erwiesen.
Die bisherigen Begegnungen der Bratislava Capitals werden in der Wertung belassen und der Tabellenstand des Grunddurchganges ab sofort nach dem Punkteschnitt ermittelt. So können einerseits die bisherigen Resultate gegen den Hauptstadtklub aus Bratislava in der Wertung beibehalten und andererseits die bevorstehenden Spiele ohne Strafverifizierungen aus dem Spielplan genommen werden. Die Bratislava Capitals werden ab sofort nicht mehr in der Tabelle geführt.
Pildner-Steinburg, Präsident der ICE Hockey League erklärt: "Die Sonderkommission kam nach langen und ausführlichen Diskussionen erfreulicherweise zu einem einstimmigen Beschluss. Durch die beschlossene Vorgehensweise werden den Akteuren keine Punkte weggenommen, die in einem ehrlichen sportlichen Wettkampf errungen wurden."
"Aus Sicht der Kommission ist dies für alle Spieler und Teams die fairste Lösung, auch wenn es nicht die einfachste ist. Gleichzeitig haben wir durch das Punkteschnitt-System die Möglichkeit, auf etwaige pandemiebedingte Spielausfälle kurzfristig und flexibel zu reagieren", sagt der Präsident weiter.
So funktioniert das System
Wie bisher wird im Grunddurchgang ein Sieg mit drei Punkten für den Sieger, ein unentschiedenes Spiel mit einem Punkt für beide Mannschaften gewertet. Der Sieger in der Verlängerung bzw. im Penaltyschießen erhält einen weiteren Punkt.
Die Platzierung im Grunddurchgang erfolgt per sofort nach dem Punkteschnitt (Quotient aus erspielten Punkten und Anzahl der gewerteten Spiele – auf drei Stellen nach dem Komma gerundet) anstatt wie bisher nach Absolutwerten.
In Summe müssen Teams mindestens 8ß Prozent der angesetzten bzw. geplanten Spiele absolviert haben, um in die Playoffs bzw. Pre-Playoffs einziehen zu können. Dadurch kann im äußersten Notfall auch flexibler auf die aktuelle COVID-19-Pandemie im Zusammenspiel mit dem verbleibenden Liga-Terminplan reagiert werden.
Die für die ICE bisher geltenden Grundregeln, Durchführungsbestimmungen und Ergänzungen (Covid-19 Appendix…) bleiben voll umfänglich weiterhin bestehen. Sollten Ergänzungen und/oder Änderungen auf Grund der gegenständlichen Entscheidung notwendig sein, werden diese meritorisch Berücksichtigung finden.
Der Rückzug der Bratislava Capitals hat keinerlei Auswirkung auf die offiziellen Statistiken der Liga. Die aus den Begegnungen mit dem slowakischen Llub erspielten Statistikpunkte bleiben weiterhin in den Klub-/Spielerstatistiken.
So sieht die aktuelle Tabelle aus:
1. Olimpija Ljubljana – 2,250 Punkte
2. Fehervar AV19 – 2,059
3. HC Innsbruck – 1,778
4. HC Bozen – 1,706
5. Red Bull Salzburg – 1,684
6. Vienna Capitals – 1,647
7. VSV – 1,471
8. KAC – 1,471
9. Znojmo – 1,438
10. Dornbirn Bulldogs – 1,188
11. Graz99ers – 1,176
12. Black Wings Linz – 0,882
13. HC Pustertal – 0,750