Im Schlagerspiel der 34. Runde der ICE Hockey League zwischen den Graz99ers und den Vienna Capitals gelingt den Steirern die Überraschung!
Die Grazer düpieren die Wiener im 1. Drittel und holen mit einem klaren 6:2-Erfolg (4:0, 0:1, 2:1) den dritten Sieg im vierten Spiel unter Neo-Headcoach Jens Gustafsson.
Der Auftakt in die Partie verläuft wie ein Spiel auf einer schiefen Ebene - in den ersten drei Minuten kommen die 99ers zu zwei Großchancen, die Caps-Goalie Starkbaum noch glänzend parieren kann (1., 3.).
Nach acht Spielminuten ist es aber soweit: Broda bewahrt im Getümmel die Übersicht und findet den frei postierten Setzinger, der aus spitzem Winkel seinen Slapshot ins lange Eck knallt (8.).
In der Tonart geht es auch weiter - Hackl holt sich die Scheibe hinter dem eigenen Tor, spielt sie aber blind zur Mitte, wo 99ers-Neuzugang Schiechl sich den Puck erkämpft und Starkbaum aus der Drehung durch die Beine bezwingt (14.). Nur drei Minuten später scheitert Porsberger im Breakaway am Caps-Goalie (17.).
Es sollten aber noch zwei Treffer fallen. Kirchschläger spielt die Scheibe in den Lauf von Fejes, der Caps-Kapitän Fischer mit einem wunderschönen Toe-Drag aussteigen lässt und per Backhand erfolgreich ist (19.). Kurz vor der Drittelpause wird es richtig bitter für die Wiener, als Oleksuk im Slot mutterseelenallein den Rebound von Porsberger einschieben kann (20.).
What an ICE debut for Michael Schiechl!!
— bet-at-home ICE Hockey League (@betathomeICE) January 8, 2021
In his season debut and first game for the @graz99ers since 2009, the 31-year-old Austrian scores against his long-time ex-team, the @viennacapitals.#UnitedByPassion #icelive pic.twitter.com/3ONYR9RHLs
Viel Leerlauf bei den Capitals
Im Mittelabschnitt kommen die Donaustädter auf und üben Druck auf die Defensive der Grazer aus, die aber felsenfest steht. Erst in der 31. Minute bricht der Bann - Wall hält in Überzahl die Scheibe im Angriff, legt ab für Hartl, der nicht attackiert wird, sich schön Raum verschafft und mit einem präzisen Wrister ins kurze Eck trifft (31./PP).
Die 99ers zeigen sich kaum in der Offensive und verwalten ihren Vorsprung. Kurz vor der Pause hat Bauer die Chance auf das 2:4, sein Onetimer streicht aber haarscharf am Tor von 99ers-Goalie Rodrigue vorbei.
Das Schlussdrittel präsentiert sich ähnlich, kurz vor Anbruch der letzten zehn Spielminuten sorgt Graz-Topscorer Cameranesi für die endgültige Entscheidung, als er völlig frei im Slot von Broda angespielt wird und den Onetimer ins Kreuzeck schießt (49.). Doch Leduc verkürzt nochmal, nachdem sein Blueliner im langen Eck einschlägt (50.).
Für den Schlusspunkt sorgt Fejes, der außerdem seinen Doppelpack schnürt - in Überzahl verlieren die Caps die Scheibe in der Offensive, Fejes tankt sich gegen zwei Wiener-Verteidiger bärenstark durch und bezwingt Starkbaum im Kreuzeck (56./SH).
Die Steirer feiern einen hochverdienten Erfolg, der gleichzeitig das Ende der fünf Spiele andauernden Winning-Streak der Vienna Capitals bedeutet. Die Wiener müssen zur Tabellenspitze abreißen lassen und sind mit 56 Punkten Dritter, die 99ers setzen sich im Mittelfeld mit 41 Zählern und Platz sieben fest.
KAC beschert Black Wings bitteren Abend
Einen Abend zum Vergessen erleben die Black Wings 1992! Die Stahlstädter müssen sich daheim dem KAC mit 0:6 (0:2, 0:2, 0:2) beugen.
Bereits frühzeitig geraden die Linzer in die Bredouille. Während bei den Black Wings offensiv nichts geht, bringt Petersen nach Zuspiel von Ganahl die "Rotjacken" in Führung (5.). Bruckner sorgt sechs Minuten später für ein Lebenszeichen, doch KAC-Schlussmann Dahm kann den ersten Schuss auf sein Tor problemlos parieren. Kurz vor Drittelende befördert Ganahl seinen Rebound mit dem Schlittschuh über die Linie - 2:0 (19.)!
Ein identes Bild offenbart der Mittelabschnitt, wo Keeper Gracnar die Linzer vor einem höheren Rückstand bewahrt. Innerhalb von zwei Minuten pariert der Slowene einen Hundertpfund-Hammer via Schulter sowie einen Haudum-Onetimer.
Auch Koch und Petersen (beide 26.) beißen sich an Gracnar die Zähne aus. Die Hausherren schreiben nach langer Zeit durch Lahoda (28., 31.) an, doch beide Versuchen finden nicht den Weg ins Netz. Erfolgreicher erweist sich Postma (37., 39./PP), der die zahlreichen KAC-Chancen in einen Doppelpack umwandelt.
Die letzten 20 Minuten verlaufen wie die bisherigen 40. In einem Spiel, welches gefühlt auf einer schiefen Ebene stattfindet, setzt Fraser aus spitzem Winkel den nächsten Nackenschlag - 5:0 (45.)! Obwohl Gracnar mit etlichen Saves ein komplettes Debakel verhindert, muss er sich in der Schlussphase gegen Bischofberger zum sechsten Mal geschlagen geben (55.).
Während der KAC mit 54 Zählern an der vierten Stelle verweilen, bleiben die Black Wings mit 18 Punkten und der sechsten Pleite in Folge Tabellenschlusslicht.
VSV ringt Dornbirn zu Boden
Deutlich besser verläuft das Heimspiel des VSV, die die Dornbirn Bulldogs knapp mit 2:1 (1:0, 1:1, 0:0) in die Knie zwingen.
In einer munteren Anfangsphase erwischen die Villacher den besseren Start, scheitern aber durch Paraden von Dornbirn-Keeper Östlund gegen Gill (2.) und Wachter (6.) am Traumstart. In Minute zehn muss sich der Goalie aber geschlagen geben. Ulmer legt in die Mitte ab zu Wolf, der wuchtig per Onetimer die Scheibe über die Fanghand von Östlund schießt - 1:0!
Dornbirn agiert mit angezogener Handbremse, die sich erst im Mittelabschnitt löst. Von links kommend zieht Häußle selbstbewusst ins Zentrum und überwindet VSV-Torwart Gudlevskis per Wristshot - 1:1 (22.)! Sonderlich geschockt wirken die Adler aber nicht, doch Ulmer (24.) und Pollastrone (26.) verpassen die bestmögliche Antwort. Sieben Sekunden vor der Pausensirene klingelt es dann doch im Bulldogs-Tor: Wachter bringt die Scheibe zu Gill, der aus der Drehung abzieht und trifft - 2:1 (40.)!
Da die Villacher im Schlussdrittel eine imposante Abwehrleistung zeigen, steht dem ersten Sieg im neuen Jahr nichts mehr im Wege. Mit 32 Punkten rangiert der VSV auf der Zehn, Dornbirn (43 Pkt.) ist Sechster.
Torspektakel in Innsbruck
Im Duell der zwei effizientesten Teams der Liga setzt sich Fehervar klar mit 6:3 (1:1, 5:1, 0:1) beim HC Innsbruck durch.
Dabei erwischen die "Haie" einen Traumstart, nachdem Gerlach sich wunderschön durchtankt, zwei Fehervar-Spieler stehen lässt und seinen Wrister eiskalt ins rechte Kreuzeck versenkt (2.). Doch praktisch mit der ersten Torchance gleicht Fehervar die Partie wieder aus. Hari findet Kuralt, der einen Hammer auspackt und ins rechte Eck einnetzt (9.).
Daraufhin wirken die Ungarn wie beflügelt, lassen allerdings bei Chancen von Hari (12.) und Erdely (16.) die nötige Effizienz vermissen.
Im Mittelabschnitt legt Fehervar den Grundstein für den Sieg: Stipsicz bleibt im Breakaway vor Innsbruck-Torhüter Swette eiskalt und netzt zum 2:1 (24.), nur kurze Zeit später wird Petan im Slot perfekt bedient und verwertet per Backhand (28.).
Dann wird es richtig bitter für die Tiroler. Zuerst schnürt Kuralt seinen Doppelpack (33.), drei Minuten später kommen die Ungarn zum Doppelschlag. Zuerst trifft Campbell mit einem satten Schuss ins Kreuzeck (36.), nur 50 Sekunden später ist Petan im Slot zur Stelle und kann auch seinen Doppelpack erzielen (36.).
Gerlach darf ebenfalls doppelt einnetzen und sorgt kurz vor der Drittelpause für ein Lebenszeichen der "Haie" (39.).
Das Schlussdrittel verläuft sehr zerfahren, was auch den vielen Strafen geschuldet ist. Sideroff bringt Innsbruck noch auf 3:6 heran (50.), die Undiszipliniertheit beider Teams lässt allerdings nicht mehr zu.
Innsbruck (34 Punkte) kassiert die achte Pleite in Serie, verliert den Anschluss an die Graz99ers und ist Achter. Fehervar (62 Pkt.) kann wieder zu Tabellenführer Bozen aufschließen, hat allerdings sechs Spiele mehr absolviert und ist Zweiter.