Red Bull Salzburg hat das geschafft, was seit der Liga-Neugründung im Jahr 2003 zuvor noch keiner Mannschaft gelungen ist.
Die "Eisbullen" sichern sich nach einer packenden "best-of-seven"-Finalserie gegen den EC KAC zum dritten Mal in Folge den Meistertitel der win2day ICE Hockey League.
Nach drei Siegen auf beiden Seiten kam es wie schon in den Final-Serien in den Jahren 2009 und 2011 zum entscheidenden Spiel 7 in Klagenfurt. Dort überragen die Bullen am Freitag-Abend und bezwingen den KAC mit einer Machtdemonstration in der heimischen Heidi-Horten Arena mit 6:2 (Spielbericht>>>). Es ist der neunte Meistertitel für die Salzburger in der Vereinsgeschichte.
Salzburg trotzt Kritikern: "Es haben viele an uns gezweifelt"
Nach den ersten Jubelströmen nach Spielende haben die Salzburger Schwierigkeiten am Mikrofon bei "Puls 24", ihre Freude in Worte zu fassen. Der Stolz und die Freude über die erbrachte Leistung überwiegt bei allen Beteiligten, so auch bei Benjamin Nissner, der mit seinem Empty-Net-Treffer zum 6:2 vier Minuten vor Schluss endgültig den Sack zumachte: "Wir können irrsinnig stolz auf uns sein. Es haben viele an uns gezweifelt, aber wir waren eine Mannschaft und haben es geschafft."
In dieselbe Kerbe schlägt auch Kapitän Thomas Raffl, der vor der Siegerehrung zum Playoff-MVP ausgezeichnet wird: "Unser Stärke ist das Team, es ist nicht von einem Spieler abhängig, wir haben so viele Spieler, die Spiele entscheiden können. Es ist einfach unglaublich mit den Boys zu arbeiten."
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Dass die Entscheidung am Ende mit 6:2 so deutlich ist, haben vor dem Spiel wenige erwartet. Feierten die Salzburger zuvor in der Final-Serie ihre drei Siege doch ausschließlich in der Overtime, doch Nissner streicht hervor: "In Spiel sieben kann alles passieren." So ist es auch gekommen. Ein Sieg mit vier Toren Abstand war der zweit-deutlichste Sieg in einem Spiel sieben in der Liga-Geschichte.
Schneider: "Hut ab vor der Leistung" des KAC
Kapitän Raffl blickt auf eine ausgeglichene Serie zurück: "Wir haben gegen einen sehr starken Gegner gespielt. Jedes Spiel war auf Messers Schneide. Heute haben wir einfach vom Anfang bis zum Ende unser Spiel durchgezogen und in den richtigen Momenten das Quäntchen Glück gehabt. Und am Ende verdient gewonnen."
Auch Peter Schneider sprach seine Anerkennung den unterlegenen Rotjacken aus, die damit weiter auf den 33. Titel warten müssen: "Ich möchte dem KAC zu einer eindrucksvollen Saison gratulieren. Sie sind im Grunddurchgang souverän Erster geworden. Ich glaube, so einen geile Grunddurchgangs-Saison habe ich lange nicht mehr gesehen. Hut ab vor der Leistung von ihnen. Die Finalserie war brutal eng. Es war 50:50 bis zum allerletzten Spiel."
Doppelpacker Meyer jubelt: "Cool mit meinen Brüdern hier zu gewinnen"
Dass die Salzburger aber mit solchen Drucksituation hervorragend zurechtkommen, unterstreicht Nicolai Meyer: "Ich und das gesamte Team waren vor dem Spiel selbstbewusst. Wir haben schon zuvor gezeigt, dass wir solche Spiele gewinnen können. Wenn's am meisten drauf ankommt, rufen wir unsere beste Leistung ab." Und es war einmal mehr Meyer, der sich erst spät im Grunddurchgang den Salzburgern wieder anschloss, der wie so oft in den wichtigen Spiel mit zwei Toren aufzeigt.
Die besten Bilder der Meister-Party des EC Red Bull Salzburg
Der Däne erzielte im Vorjahr im Final-Spiel sieben gegen HC Bozen das Championship-Winning-Goal zwei Minuten vor Schluss. Auch im Halbfinale erzielte er gegen die Südtiroler in der Overtime den Treffer zum Finaleinzug. "Ich liebe es in Salzburg. Es ist so cool mit all meinen Brüdern hier zu gewinnen", schwärmt Meyer vom Serien-Meister.
Die mannschaftliche Geschlossenheit hebt auch Raffl hervor: "Das Wichtigste war, dass wir eine aufgeräumte Kabine gehabt haben. Die Jungs waren bereit, alles auf dem Eis zu lassen."
Salzburg bejubelt kollektiv: "Jeder hat zum Erfolg beigetragen"
In di selbe Kerbe schlägt auch Schneider, der verletzungsbedingt sieben Playoff-Spiele verpasste, im Moment des großen Erfolges die Arbeit jedes einzelnen aber hervorstreicht: "Es ist einfach unglaublich, was wir für einen mentalen Willen in unserer Mannschaft haben. Jeder einzelne von den Jungs hat zum Erfolg beigetragen, egal ob mit Toren, Assists, geblockten Schüssen oder der Trainigsleistung."
"Unsere Physios oder Equipment Manager, die wirklich unmenschliche Stunden arbeiten, vor allem in den Playoffs. Unsere Ärzte, die sich neben ihren normalen Jobs noch um uns kümmern können. Unser GM und Teammanager, die schauen, dass wir überhaupt keine Ablenkung von Außen haben", der Torjäger weiter.
Nach der Siegerehrung, wo jeder seine Runden mit der Karl Nedwed Trophy drehen durfte, geht es nun für die Salzburger zurück in die Heimat. Dort steht nach einer "Achterbahnfahrt" in den Playoffs in den kommenden Tagen die dritte Meisterparty in Folge an.