Unfassbarer Overtime-Schlagabtausch in Klagenfurt!
Die Black Wings Linz setzen sich in Halbfinal-Spiel 1 der win2day ICE Hockey League beim KAC nach 104 Spielminuten mit 3:2 nach Overtime durch und schnappen sich damit den Heimvorteil.
Das Spiel geht mit der längsten 3-gegen-3-Overtime der Liga-Historie sowie dem längsten Spiel in der Linzer Vereinsgeschichte in die Annalen ein.
"Das ist Playoffs, Baby"
"Das ist Playoffs, Baby", lächelt ein sichtlich ausgelaugter Brian Lebler im "ORF"-Interview. Der Linzer Kapitän wurde mit seinem Overtime-Treffer zum Matchwinner. "Diese Gruppe ist immer am Kämpfen, bis zur letzten Sekunde. Wir müssen genauso weitermachen."
Head Coach Philipp Lukas ergänzt: "Irgendwann fängt man zum Schmunzeln an. Wir kommen aus einer anspruchsvollen Serie mit sechs Overtime-Spielen und fangen die Serie genauso an, wie wir die letzte aufgehört haben. Ich bin überglücklich, dass wir das heute geschafft haben."
"Natürlich ist es bitter als Verlierer vom Eis zu gehen", sagt KAC-Captain Thomas Hundertpfund. "Vor allem in der Overtime waren wir die bessere Mannschaft, aber wenn man vorne das Tor nicht schießt, kriegt man es hinten."
Knott schießt Linz in Front
Die Klagenfurter verbuchen zunächst mehr Puckbesitz, aber die Linzer agieren defensiv konzentriert.
Zudem glänzen die Black Wings wie schon in der Viertelfinal-Serie gegen die Graz99ers mit einer offensiven Kaltschnäuzigkeit.
Graham Knott nutzt den freien Raum aus und bezwingt KAC-Goalie Sebastian Dahm zur 1:0-Führung nach dem ersten Drittel (16.).
Effiziente Linzer bauen die Führung aus
Danach erhöht der KAC den Druck, bleibt aber glücklos. Die Stahlstädter sorgen hingegen für den nächsten Torerfolg.
Denn Shawn St-Amant netzt zum bereits achten Mal in den laufenden Playoffs und trifft aus zentraler Position zum 2:0 der Linzer (25.). Doch auch die Klagenfurter dürfen noch vor der zweiten Drittelpause über einen Treffer jubeln.
Raphael Herburger und Mathias From haben nach einem kapitalen Patzer im Linzer Aufbauspiel viel Raum und Zeit, Herburger verkürzt zum 1:2 (36.). Daraufhin kommen die Linzer mit viel Offensivtempo aus der Kabine.
Die Klagenfurter können hingegen erst mit Verlauf des dritten Drittels für Torgefahr sorgen. Zwei Minuten vor dem Ende verlässt Sebastian Dahm sein Tor und der KAC nutzt die numerische Überlegenheit am Eis aus.
Fraser rettet den KAC in die Overtime
Matt Fraser erzwingt nämlich nach einem tollen Tic-Tac-Toe-Play aus kurzer Distanz den 2:2-Ausgleich (59.) und beschert den Linzern die nächste Overtime. Der KAC übernimmt in der folgenden Verlängerung früh die Kontrolle und verpasst mehrfach nur hauchdünn die Entscheidung.
Insgesamt treffen die Klagenfurter viermal nur Metall, darunter Finn van Ee und Kevin Clark. Die Kärntner nutzen ihr klares Chancenplus allerdings nicht aus, Linz wirkt stehend K.o. und daher folgt eine zweite Overtime.
Lebler beendet nächsten Overtime-Krimi
Erneut haben die Klagenfurter den Sieg oftmals am Schläger. Zudem erhalten die Kärntner nach einem Linzer Wechselfehler eine 4-gegen-3-Überzahl, können aber auch diese nicht ausnützen.
Auf der Gegenseite dürfen die Linzer schon über den vermeintlichen Sieg jubeln. Doch ein Moro-Treffer in der 100. Spielminute wird von den Referees aberkannt, da St-Amant KAC-Goalie Dahm dabei entscheidend behindert.
Schlussendlich dürfen die Linzer trotzdem jubeln, Brian Lebler trifft nach 103:46 gespielten Minuten zum vielumjubelten Auswärtssieg beim Rekordmeister. Es ist das fünftlängste Spiel in der Geschichte der win2day ICE Hockey League.
Schon am Freitag folgt in Linz die zweite Partie der Halbfinalserie (ab 19:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>).
