Auf eine Überraschung ließen die Dornbirn Bulldogs gleich die nächste folgen: Nach dem 2:1 in Klagenfurt am Freitag siegten sie in der 43. Runde der bet-at-home ICE Hockey League am Sonntag auch gegen Tabellenführer Salzburg. Diesmal gab es einen 3:2-Erfolg im Shootout.
Warum man gegen die "großen Teams" besser zu spielen scheint? "Das ist eine gute Frage", musste Dornbirn-Stürmer Stefan Häußle nach dem Match im Interview zugeben. "Wir versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Vielleicht sind wir noch ein klein wenig motivierter, wenn wir gegen eine Top-Mannschaft spielen, vielleicht - ich weiß es nicht - werden wir auch unterschätzt." Gerade der letzte Teil klingt allerdings mehr nach einer Frage als nach einer Antwort.
Auch sein Head Coach, Kai Suikkanen, kann sich diesen Umstand nicht wirklich erklären: "Manchmal spielen wir gut, manchmal schlecht und manchmal richtig schlecht. Es ist egal, gegen wen wir spielen." Heute habe man in einer engen Partie "sehr gut gespielt, wenn man bedenkt, gegen wen wir angetreten sind." Die Erfolge gegen den KAC und Salzburg seien etwas "Großes" für die Mannschaft. Solche Ergebnisse würden das Selbstvertrauen und den Teamspirit positiv beeinflussen.
Mit ein wenig Bedauern in der Stimme musste der Finne aber hinnehmen, dass aus möglichen drei Punkten am Ende nur zwei geworden sind. Benjamin Nissner schoss die Bullen 18 Sekunden vor dem Ende in die Overtime bzw. ins Penaltyschießen. "Wir hatten eigentlich gute Chancen, drei Punkte mitzunehmen, aber wir müssen auch mit zwei glücklich sein."
"Wir haben über 60 Minuten gekämpft"
In einem schnellen Spiel, in dem es oft auf und ab ging, und in dem Colton Beck mit drei Treffern für die Vorarlberger zum Matchwinner wurde, gab es einige Strafen auf beiden Seiten. Die Dornbirn Bulldogs kassierten derer acht, die Bullen sogar zwölf, wobei jene von Ali Wukovits in der 16. Minute einen Penalty-Shot auslöste. Diese Chance konnte aber von Shawn O'Donnell nicht genutzt werden.
"Wir haben gut in Unterzahl gespielt, das Powerplay könnte noch etwas besser sein", kommentierte Häußle. Von fünf Überzahlsituationen nützte man nur eine aus. "Wir hatten einen guten Start, sind gut ins Spiel gekommen und haben über 60 Minuten gekämpft. Das war der Erfolg", befand der Stürmer. Im Großen und Ganzen habe man den Sieg verdient. "Gegen den KAC haben wir nur ein Gegentor bekommen, heute zwei", betonte Suikkanen stolz.
Beim kommenden Duell gegen die Black Wings Linz (am Dienstag, ab 19:15 Uhr im LIVE-TICKER) müsse man "weniger Strafen nehmen, die Powerplays nutzen und das Spiel gewinnen", so Häußle. Verteidiger Nick Ross wird allerdings nicht mehr dabei sein. Der Verein trennte sich mit sofortiger Wirkung vom Kanadier, der 19 Assists in 39 Partien zu Buche stehen hat.
Für Salzburg ist der Prozess wichtiger als das Ergebnis
Auch für Matt McIlvane, Head Coch von Salzburg, war das Spiel ein enges, auch wenn man "mit 40 zu 20 aber wesentlich mehr Torschüsse hatte. Ihr Goalie (Linus Lundin, Anm.) war großartig." Der Schwede kam auf eine Save Percentage von 95,1 Prozent und musste sich vor dem Ausgleich von Nissner nur im doppelten Powerplay durch Ty Loney geschlagen geben. Der US-Amerikaner gab nach seiner einmonatigen, coronabedingten Pause sein Comeback.
Ein wesentlicher Punkt waren auch für McIlvane die vielen Strafen: "Ich denke nicht, dass wir in dieser Saison schon einmal fünf Strafen in einem Spiel bekommen haben." Das Penaltykilling funktionierte allerdings gut, ließ nur einen Gegentreffer in Unterzahl zu.
Enttäuscht über den Ausgang zeigte sich der 36-Jährige nicht: "Wir haben uns vielmehr auf unseren Prozess als auf das Ergebnis konzentriert, weil ich denke, dass die guten Ergebnisse kommen werden, wenn wir unsere Formel von heute weiterverfolgen."
Das können die Bullen am kommenden Dienstag im Heimspiel gegen den HC Znojmo (ab 19:15 Uhr im LIVE-TICKER) tun.