Die anfängliche Euphorie dürfte bei den Pioneers Vorarlberg spätestens nach der dritten Niederlage in Folge wieder verflogen sein.
Das in Feldkirch beheimatete Team unterlag den Vienna Capitals in der vorgezogenen 21. Runde der win2day ICE Hockey League auswärts mit 1:2 und beendete den zweitägigen Road-Trip nach Ungarn und Wien mit null Punkten. Dabei wäre mehr möglich gewesen, denn in beiden Spielen ist der Liga-Neuling sogar in Führung gelegen.
In Szekesfehervar schenkten die Pioneers leichtfertig ein 2:1 nach 40 Spielminuten her und kassierten noch eine deutliche 2:5-Niederlage. Bei den Caps lag man nach 21 Spielminuten in Front, ehe die Hausherren das Spiel noch drehten und ihren ersten Saisonsieg einfuhren.
Doch, und so ehrlich muss man sein: Das Endergebnis war deutlich knapper, als es das Spiel vermuten lassen würde. Denn speziell im ersten Abschnitt waren die Capitals haushoch überlegen, scheiterten nur an ihrer eigenen Chancenverwertung und einem überragend aufgelegten Alex Caffi im Pioneers-Tor.
"Wir haben gestern Abend gespielt, hatten eine lange Reise. Daher sind wir etwas langsam gestartet", meint Head Coach Marc Habscheid. 12:1 Torschüsse lautete die Bilanz nach dem ersten Drittel, nur Tore sollten keine fallen.
Bull erschreckte auch die Capitals
Bis die Vorarlberger nach 40 gespielten Sekunden im zweiten Drittel völlig überraschend das 1:0 erzielten, ÖEHV-Schreck Christian Bull - der bei der A-WM 2019 in Bratislava beim 5:3-Sieg Norwegens über Österreich einen Hattrick erzielte - einen Jacome-Schuss an Bernhard Starkbaum vorbei ins Netz abfälschte.
Daraufhin wurden die Pioneers stärker, "sammelten ihre Kräfte", erklärt Habscheid. "Man hat gesehen, dass wir im ersten Drittel müde waren. Dann haben wir einige Änderungen durchgeführt und wir haben besser gespielt", war der Kanadier zufrieden.
Nur diesmal ging man nicht mit einer Führung in den Schlussabschnitt, da Caffi in der 33. Spielminute das einzige Mal an diesem Abend patzte und einen eher harmlosen Abschluss von Patrick Antal passieren ließ. Und im dritten Drittel war es schließlich James Sheppard, der einen Rebound am Goalie vorbei drückte und für den Endstand sorgte.
Der Sieg war möglich
Doch für Habscheid hätte das Spiel auch "in die andere Richtung" verlaufen können, da "wir mehr Schüsse als sie hatten." 14:11 um genau zu sein.
Daher ist der ehemalige Assistant Coach der Boston Bruins auch glücklich: "Das dritte Drittel, aber vor allem der letzte Teil des Spiels, hat uns gut gefallen. Wir haben eine Menge guter Dinge getan."
Trotzdem hadert er ein wenig, denn: "Wir könnten locker vier Siege haben, nicht erst einen. Wir haben zwei Spiele im dritten Drittel verloren, obwohl wir mit einer Führung reingegangen sind."