Insgesamt 13 Pflichtspiele blieb der KAC in Heimspielen der bet-at-home ICE Hockey League und der Champions Hockey League ungeschlagen.
Am Freitag fand diese imposante Serie, die seit dem 7. März unantastbar war, ausgerechnet gegen die Vienna Capitals ein Ende. Gegen jene Wiener, denen die Klagenfurter zum Saisonauftakt noch fünf Tore einschenkten, unterlagen die "Rotjacken" in der fünften Runde der neuen ICE-Saison mit 0:2 (Spielbericht >>>).
Die Gründe der dritten Niederlage in Folge sind schnell gefunden: Einerseits eine miserable Chancenverwertung, andererseits ein überragender Bernhard Starkbaum auf Seiten der Capitals. Head-Coach Petri Matikainen konnte nach dem Spiel mit der Leistung seiner Mannschaft gar nicht unzufrieden sein.
"Um ganz ehrlich zu sein, bin ich ziemlich zufrieden damit, wie wir heute aufgetreten sind, sowohl defensiv als auch offensiv. Wir agierten mit der Scheibe grundsätzlich ruhig und bedacht, vergaben aber eine völlig verrückte Anzahl an sehr guten Torchancen", sprach der Finne den wunden Punkt dann doch an.
Koch: "Es ist extrem bitter"
(Der Artikel wird unter den Highlights der Partie fortgesetzt)
Der zweifache Meister-Trainer fügte an: "Wir hätten dieses Spiel gewinnen sollen, das ist aber nicht passiert, weil wir es nicht geschafft haben, zu treffen. Das ist eigentlich schon alles, was es zu diesem Abend zu sagen gibt."
KAC-Urgestein Thomas Koch, der mit einer von unzähligen Großchancen an der Stange verzweifelte, trauert dem Sieg nach: "Es ist extrem bitter. Wir haben über weite Strecken das Spiel dominiert, haben sie im eigenen Drittel eingeschnürt."
Der KAC habe viele Chancen herausgearbeitet. "Wir konnten aber keine nutzen – mal das leere Tor nicht getroffen, dann die Stange im Weg." Dafür gab es ein Lob für Starkbaum, den der 38-jährige Koch bestens kennt. "Starkbaum hat sehr stark gehalten, das Spiel war lange ausgeglichen."
Letztlich schmerzte die Niederlage aber zu sehr: "Auch als wir 0:1 hinten waren, haben wir auf den Ausgleich gedrängt. Im Prinzip haben wir ein Gegentor bekommen, zig Chancen nicht verwertet und das war unser Problem."
Matikainen meinte daher, dass man wieder fokussierter agieren, wieder das Gameface zeigen müsse. Nachsatz: "Dann werden wir auf lange Sicht auch wieder erfolgreich sein."
Barr: "Sind im ganzen Spiel drangeblieben"
Während der KAC nun mit drei Niederlagen en suite am Boden der Realität angekommen ist, geht es bei den Vienna Capitals aufwärts. Nach drei Pleiten in den ersten drei Saisonspielen und der Roten Laterne gab es für die Hauptstädter nun den zweiten Shutout-Erfolg in Folge zu bejubeln.
Für Head-Coach Dave Barr war dieser Sieg ein hartes Stück Arbeit: "Sie haben ihre letzten zwei Spiele verloren, daher wussten wir, dass sie hungrig sein werden. Der KAC ist ein sehr gutes Team, es gibt einen Grund, warum sie letzten Jahr Meister wurden."
Gänzlich zufrieden bilanzierte der Kanadier das Spiel zwar nicht, merkte aber auch an: "Wir sind im ganzen Spiel drangeblieben, haben im zweiten Drittel ein schönes Tor erzielt. Wir haben nicht nachgelassen, denn sie haben ebenfalls nicht aufgegeben, weiter viele Chancen kreiert."
Der Schlüssel zum Erfolg war schnell gefunden: Bernhard Starkbaum. Der österreichische Team-Torhüter musste in den letzten Wochen viel Kritik verkraften, er habe seinen Zenit schon überschritten, war von vielen Seiten zu hören. Spätestens mit dieser Glanzleistung ist der 35-Jährige jedoch oben auf.
"Es war eine bärenstarke Performance von 'Starki' (Bernhard Starkbaum, Anm.). Hier und da hatte er einmal Glück, aber schlussendlich hat er uns die Chance auf den Sieg gewahrt", sammelte der ehemalige Schweden-Legionär Pluspunkte bei Coach Barr.
Starkbaum: Der Hexer von früheren Tagen
Starkbaum zeigte sich nach dem Sieg schon zufriedener als sein Trainer: "Wir wussten, dass der KAC stark rauskommen wird. Sie haben die ganze Zeit Druck ausgeübt, aber ich denke, dass wir unser Spielsystem durchgezogen haben. Da war auch etwas Glück dabei, aber insgesamt haben wir verdient gewonnen."
Als Balsam für die Seele würde der Torhüter die drei Punkte zwar nicht beschreiben, gleichzeitig ist er sich der dennoch wohltuenden Wirkung des zweiten Erfolges in Serie bewusst.
"Die gesamte Preseason und der Anfang der Saison war nicht unser Bestes, aber wir wussten, woran wir arbeiten müssen. So kommen wir auch zum Training, wollen jeden Tag besser werden. Das sieht man von Spiel zu Spiel."
"Man merkt, dass wir zusammenwachsen. Wir hatten einen großen Umbruch, arbeiten hart. Das Spielsystem automatisiert sich auch immer mehr, das ist der Schlüssel zum Erfolg", fuhr der Hexer fort, der mit seinem ersten Shutout in der neuen Saison wieder an alte Zeiten anknüpfen konnte.