logo EC Red Bull Salzburg RBS
logo EC-KAC KAC
Endstand
4:0
(1:0, 2:0, 1:0)
news

Salzburg demütig: "Eine g'mahde Wiesn wird es nie sein"

Der vierte Meistertitel in Folge ist Realität. Der Weg dorthin war geprägt von Resilienz, harter Arbeit und einer eingeschworenen Mannschaft.

Salzburg demütig: Foto: © GEPA

Überall lag goldenes Konfetti, die Karl-Nedwed-Trophy wurde zum Wanderpokal und Bier floss in Strömen - der EC Red Bull Salzburg weiß eben, wie eine Meisterfeier stattzufinden hat.

Die Roten Bullen haben sich im vierten Jahr in Folge die Krone der win2day ICE Hockey League aufgesetzt. Der Final-Sweep gegen den KAC wurde mit einem 4:0-Sieg perfekt gemacht.

KAC: "Viele dachten, wir schaffen es nicht einmal in die Top 6" >>>

Ganz so deutlich, wie das Spiel- und Serienergebnis ausfiel, war es jedoch nicht, betonte Kapitän Thomas Raffl. "Es war jedes Spiel hart. Der Großteil der Spiele hätte auch auf die andere Seite kippen können", meinte der 38-Jährige.

Doch es kippte nicht - weil Salzburg standhielt. Weil es auch in Spiel 4 defensiv kompromisslos arbeitete, dazu mit Atte Tolvanen einen Goalie zwischen den Pfosten hat, der nicht nur zum dritten Mal der Playoff-MVP wurde, sondern auch "der beste der Liga ist", so Raffl weiter.

"Volle Hose" war wieder präsent

Klagenfurt forderte dem Serienmeister alles ab, die Kärntner warfen mit dem Rücken zur Wand alles in die Waagschale und begannen aggressiv, setzten frühe Zeichen.

"Wir haben es in den letzten Jahren immer wieder erlebt: Wenn wir eine Serie zuhause zumachen können, besonders ein Finale, dann haben wir etwas mit voller Hose gespielt. Es hat sich im ersten Drittel wieder so angefühlt."

Benjamin Nissner

Davon war man anfangs etwas beeindruckt, der Gastgeber brauchte etwas, um in die Partie zu finden. "Es hat sich angefühlt, als hätten wir uns die Energie selbst genommen", sagte Mario Huber gegenüber LAOLA1.

Benjamin Nissner ergänzte: "Wir haben es in den letzten Jahren immer wieder erlebt: Wenn wir eine Serie zuhause zumachen können, besonders ein Finale, dann haben wir etwas mit voller Hose gespielt. Es hat sich im ersten Drittel wieder so angefühlt."

"Mit dem ersten Tor ist eine riesige Last abgefallen"

Doch Salzburg blieb ruhig, wartete auf seine Momente - und nutzte sie eiskalt.

"Wir wussten, sie werden alles versuchen, aber wir sind cool geblieben und haben unser System konsequent durchgezogen", erklärte Niki Kraus. "Mit dem ersten Tor ist eine riesige Last abgefallen - ab da wurden wir von Minute zu Minute besser."

Der langjährige KAC-Crack war heuer erst neu ins Team gestoßen und hatte sofort gespürt, was auf dem Spiel steht. "Ich wollte nicht der sein, der kommt, und dann reißt die Serie. Jetzt hier mit meinen Kindheitsfreunden daheim Meister zu werden – es gibt nichts Geileres."

Drittes Tor war der Knackpunkt

Der Knackpunkt in der Partie sei das 3:0 von Lucas Thaler gewesen.

"Wenn sie bei 2:0 ein Tor schießen, sind sie auf ein Tor wieder dran", meinte Huber.

Salzburg zündet die Meisterparty
Foto: © GEPA

Deshalb war das dritte Tor "brutal wichtig", außerdem war "unser Unterzahlspiel richtig gut. Es war auch gut, dass wir im Powerplay ein Tor geschossen haben. Es hat alles zusammengepasst", freute sich der Tiroler.

Mentalität, Professionalität, Raffl

Er hob die Mentalität der Mannschaft hervor, die den Unterschied im Finale gemacht hätte: "Jeder hat für jeden gekämpft. Jedem Spieler war scheißegal, ob er punktet oder nicht. Außerdem gibt es keinen zweiten Thomas Raffl."

Der Kapitän gehe mit bestem Beispiel voran: "So wie er die Mannschaft anführt, muss jeder mitziehen und das sieht man jedes Jahr aufs Neue."

"Wenn du siehst, wie professionell es hier ist, wie gut man auf den Gegner eingestellt wird, wie alles auseinandergebrochen wird. Im Nachhinein wundert es mich nicht, dass Salzburg so erfolgreich ist."

Niki Kraus

Es wird nichts dem Zufall überlassen, davon durfte sich Kraus selbst überzeugen.

"Wenn du siehst, wie professionell es hier ist, wie gut man auf den Gegner eingestellt wird, wie alles auseinandergebrochen wird. Im Nachhinein wundert es mich nicht, dass Salzburg so erfolgreich ist. Da steckt extrem viel harte Arbeit dahinter", erklärte der Forward.

Kein Selbstläufer - auch nächstes Jahr nicht

Dass Salzburg auch nächstes Jahr wieder der Top-Favorit auf den Titel sein wird, ist fast eine Selbstverständlichkeit - zumindest von außen betrachtet. Doch Kraus wusste: "Eine g'mahde Wiesn wird es nie sein."

Nissner führte aus: "Wir müssen konstant sein, Spiel für Spiel unsere beste Performance bringen." Es dürfe keine Höhen und Tiefen geben. "Wir können in der Liga konstanter sein", sah er weiteres Verbesserungspotenzial.

Auch Raffl blieb demütig: "Ich habe meine 19. Postseason gespielt, sieben Mal gewonnen – das heißt, ich habe öfter verloren." Und so sprach er auch dem Finalgegner Respekt aus: "Klagenfurt hat viele junge Spieler mit großem Potenzial. Ihre Zeit wird kommen."

Doch die Gegenwart gehört Salzburg. In der Mozartstadt wird es die nächsten Stunden und Tage richtig rund gehen. Feierbiester gäbe es einige, verriet Nissner. Und ließ sich entlocken: "Es sind eher die älteren Spieler."


Alle EBEL-/ICE-Meister seit der Liga-Neugründung 2003/04

Kommentare