Der EC Red Bull Salzburg hat es geschafft! Die Mozartstädter küren sich am Montag zum siebenten Mal in ihrer Vereinsgeschichte zum Meister in der win2day ICE Hockey League.
Es waren Playoffs, die wohl noch lange in Erinnerung bleiben werden, schafften es die Salzburger doch, ohne eine einzige Niederlage zum Titelgewinn. Sowohl im Viertelfinale gegen Znojmo, im Halbfinale gegen die Vienna Capitals als auch im Finale gegen Fehervar setzte man sich in der Serie mit 4:0 durch.
Mit einem 3:1-Erfolg am Montag in Szekesfehervar brachte man letztlich alles unter Dach und Fach (Spielbericht >>>). "Es ist eine Riesen-Erleichtung! Ich glaube, man hat gesehen, dass bei uns heute ein bisschen die Nerven mitgespielt haben, vor allem am Anfang", spricht Dominique Heinrich nach dem Spiel bei "Puls24" die wackelige Anfangsphase an.
Heinrich: "Wir haben nie aufgehört, an uns zu glauben"
Fehervar dominierte das vierte Spiel der Serie zu Beginn deutlich, Salzburg blieb jedoch dran, glich noch im ersten Drittel überraschend aus und drehte die Partie in weiterer Folge dann auch.
"Wir haben nie aufgehört, an uns zu glauben", glaubt Heinrich, dass die mentale Komponente nicht nur am Montag, sondern auch die gesamten Playoffs über eine große Rolle gespielt hat.
"In Wien hat man das gesehen, in den letzten 50 Sekunden haben wir noch zwei Tore aufgeholt. Das ist extrem schwer mental für den Gegner zu verarbeiten. Das bisschen Glück gehört immer dazu. Das braucht man, wenn man die Meisterschaft gewinnen will. Das haben wir natürlich auch gehabt - gar keine Frage", so Heinrich.
Salzburg wandert auf Caps-Spuren
Glück hatte man durchaus die gesamten Playoffs über, waren doch die viele Begegnungen sehr knapp. Was durchaus auch ein Schlüssel gewesen sein könnte am Weg zu perfekten Post-Season, wie Heinrich meint.
"Für die anderen Mannschaften sind solche knappen Niederlagen natürlich schwer zu verarbeiten. Das war dann unser Vorteil im Endeffekt, glaube ich. Wenn man eine Rückreise antreten muss von sechs Stunden mit so einer bitteren Niederlage im Gepäck, ist das natürlich extrem schwer. Es hat einfach alles zusammengepasst. 4:0, 4:0, 4:0 schafft nicht jeder jedes Jahr. Da gehört viel Glück dazu", so der RBS-Routinier.
Erst als zweite Mannschaft nach den Vienna Capitals in der Saison 2016/17 ist es den "Eis-Bullen" gelungen, die gesamten Playoffs über keine einzige Niederlage zu kassieren.
McIlvane: "Druck ist ein Privileg"
"Unglaublich! Das war eine ganz spezielle Truppe heuer", freut sich Thomas Raffl. "Der Weg war das Ziel und wir haben einfach nie aufgegeben. Wir haben in den Playoffs schon oft gezeigt - egal, ob wir im Vorsprung oder im Rückstand sind - wir können Spiele entscheiden. Ich bin einfach stolz auf die ganze Truppe."
Auch Head Coach Matt McIlvane sprüht nach dem Spiel selbstverständlich vor Stolz: "Wir sind so dankbar. Da fließt so viel Arbeit rein. Das als Team zu schaffen, ist das beste Gefühl. Es geht um die Leute und was man zusammen erreicht."
Beim Cheftrainer fällt nach dem Sieg in Ungarn natürlich auch eine Menge Druck ab, wartete man in Salzburg doch bereits sechs Jahre auf einen Meistertitel. "Druck ist ein Privileg. Ein Team zu haben, das damit umgehen kann, ist ein echtes Privileg. Es geht weniger um Erleichtung, sonder um Dankbarkeit", so der US-Amerikaner.
Heinrich: "Es wir eine wilde Heimfahrt"
Dankbar werden wohl auch viele Spieler sein, dass nun so richtig gefeiert werden darf. Speziell die sechsstündige Heimfahrt zurück in die Mozartstadt werde ein richtiges Highlight, wie Dominique Heinrich erklärt.
"Es wird eine wilde Heimfahrt werden. Es ist was ganz besonderes, wenn man nach so einem Sieg sechs Stunden mit den Jungs, dem Trainerstab, Betreuer, Physios und so weiter im Bus verbringen kann. Das ist eine lange Fahrt, aber es wird sicher unglaublich schön werden."