Die Vienna Capitals hatten am Sonntagabend allen Grund zur Freude.
Meister EC Red Bull Salzburg wurde daheim trotz eines frühen 0:2-Rückstands mit 5:3 (Spielbericht >>>) bezwungen.
Das Spiel stand lange auf des Messers Schneide. Erst in der 57. Spielminute erlöste Zane Franklin die Wiener, Joseph Cramarossa sorgte bei nur mehr 37 verbleibenden Sekunden auf der Spieluhr mit seinem Treffer ins leere Tor für die endgültige Entscheidung.
"Das war heute ein unterhaltsames Eishockey-Spiel", lächelte Head Coach Gerry Fleming.
"Wir haben uns selbst ein Loch gegraben"
Die Wiener lieferten zwei Tage nach der 3:6-Pleite in Villach eines ihrer besseren Saisonspiele gegen eine Mozartstädter Rumpftruppe, der neun Stammkräfte fehlten, ab. Trotzdem schien es zunächst so, als würde es die 15. Heim-Niederlage in dieser Spielzeit setzen.
Tyler Lewington bezwang in der siebten Spielminute den in dieser Szene nicht gut aussehenden Sebastian Wraneschitz zur Salzburger Führung, Andrew Rowe legte knapp drei Minuten später das 0:2 aus Capitals-Sicht nach.
"Wir haben uns damit selbst ein Loch begraben", wusste Fleming. Man war zu diesem Zeitpunkt eigentlich das bessere Team, streute jedoch - wieder einmal - Fehler ins eigene Defensivspiel ein.
Starkes Comeback
Doch die Donaustädter steckten nicht auf, besonders im zweiten Drittel wurde Salzburg phasenweise dominiert.
Fleming gefiel, wie nicht nur Torhüter Wraneschitz im weiteren Spielverlauf "dagegen gehalten und sich aufgerichtet hat". Seine Vorderleute hätten ebenfalls alles gegeben.
Die logische Folge: Aljaz Predan erzielte etwas glücklich den Anschlusstreffer, Evan Jasper stellte in Überzahl auf 2:2. Zwar folgte mitten in den Wiener Jubel die neuerliche Salzburger Führung durch Lukas Schreier, doch Jasper glich das Spiel noch im Mittelabschnitt erneut im Powerplay aus.
"Unser Powerplay war heute sehr gut. Wir hatten einige Chancen und die Präsenz vor dem Tor hat gepasst. Mathias Böhm hat dem gegnerischen Tormann bei beiden Toren von Evan Jasper die Sicht verstellt. Das war etwas, das wir uns vorgenommen haben", lobte Coach Fleming.
Sein Team hielt den Serienmeister zwischen den Spielminuten 21 bis 40 bei lediglich zwei Torschüssen.
Franklin erzwang das Glück
Im Schlussabschnitt konnte sich über weite Strecken keines der beiden Teams einen Vorteil verschaffen, das erwartete Aufbäumen der Gäste fiel aus.
Das Spiel stand dennoch lange auf der Kippe, Willie Raskob und Cramarossa hatten Fortuna bei zwei Stangenschüssen nicht auf ihrer Seite. So war es Franklin vorbehalten, die Steffl Arena mit seinem maßgeschneiderten Schuss über die Schulter von Salzburgs David Kickert zum Beben zu bringen.
Kurz darauf spielte Salzburg nach einer Strafe gegen Christof Kromp nochmal in Überzahl, konnte dabei jedoch nicht reüssieren. "Wir haben am Ende einige wichtige Blocks verzeichnet", war Fleming auf Cracks wie Jack Dougherty, der sich heroisch in einen Onetimer von Scott Kosmachuk warf, stolz.
Wraneschitz hielt die drei Punkte schließlich mit einem wichtigen Save gegen Philipp Krening fest.
Sieben Punkte Vorsprung auf die Pioneers
Fleming freute sich allen voran darüber, dass das Puck-Management über weite Strecken deutlich verbessert war. "Es ist schön zu sehen, dass wir einen Sieg einfahren konnten", meinte der Kanadier.
Damit haben die Capitals ihren Vorsprung im Kampf um die Pre-Playoffs auf die elftplatzierten Pioneers Vorarlberg auf sieben Punkte ausgebaut. Sieben Partien, darunter ein direktes Duell am vorletzten Spieltag in Feldkirch (15. Februar), stehen im Grunddurchgang noch aus.
Viel Zeit zum Feiern blieb nicht, mit dem achtplatzierten HC Pustertal wartet bereits am Dienstagabend die nächste Aufgabe (19:15 Uhr im LIVE-Ticker >>>).