David Reinbacher hat nach langer Verletzungspause schnell wieder Fuß gefasst.
In der Nacht auf Donnerstag erzielte der Vorarlberger seinen ersten Saisontreffer für Montreals AHL-Farmteam Laval Rocket, hinzu kam ein Assist. Fünf Torschüsse gab der Defender ab, beendete das Spiel mit einer +2 und wurde zum Third Star of the Game gewählt. Mehr dazu hier >>>
Am 28. September erlitt der 20-Jährige im Zuge der NHL-Vorbereitung bei einem Testspiel gegen die Toronto Maple Leafs gleich bei seinem ersten Wechsel eine Meniskusverletzung und musste am Knie operiert werden. Fünf bis sechs Monate sollte er ausfallen, letztendlich waren es nur viereinhalb.
Dass der Defender derart lange außer Gefecht war, ist ihm auf dem Eis nicht anzumerken. Das erkennt auch Lavals Head Coach Pascal Vincent in einem Interview auf den Klub-eigenen Kanälen: "Ich bin wirklich sehr beeindruckt. Es kommt ziemlich selten vor, dass ich das über einen jungen Verteidiger sage."
Reinbacher bringt alle Tools mit
Vor dem ersten Spiel des Youngsters meinte Vincent noch, dass es nicht einfach sei, zu diesem Zeitpunkt der Saison zurückzukehren. Man werde schauen, seine Eiszeit kontinuierlich zu steigern und ging davon aus, dass man Reinbacher zu Beginn nicht viele Gelegenheiten in den Special Teams geben werde.
Doch der Hohenemser stand bei der ersten Möglichkeit in Unterzahl am Eis, in seinem dritten Saisonspiel gegen die Toronto Marlies war der Rechtsschütze auch im Powerplay gesetzt und markierte prompt seinen ersten Assist.
"Reinbacher hingegen hat den Kopf, die Augen, die Füße und die Hände."
"Wir sind wirklich sehr beeindruckt von ihm. Ich sage das, weil wir wissen, wo wir als Team stehen, was die Spielsysteme angeht. Er ist in der Lage, Dinge, die wir normalerweise nur in Videos sehen, sofort umzusetzen. Das ist ziemlich beeindruckend."
Es gebe Spieler, die können das Spiel gut lesen, "aber haben nicht die Hände oder Skating-Fähigkeiten, um das zu vollenden, was ihre Augen sehen. Reinbacher hingegen hat den Kopf, die Augen, die Füße und die Hände", lobt der Laval-Coach seinen jungen Schützling.
Der Einblick in die NHL
Reinbacher ließ in den vergangenen Monaten nichts unversucht, um sichtbar zu bleiben, nahm an den Video-Sessions der Montreal Canadiens teil.
"Ich bin mental aktiv geblieben", meint er. "Ich habe mir eine Menge Videos von verschiedenen Spielern angesehen, das hat mir geholfen. Ich hatte viel Zeit, um an anderen Aspekten als der körperlichen Form zu arbeiten."
Es seien die kleinen Details, an denen die NHL-Spieler arbeiten würden. "Das sind die Dinge, die den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen. Jeder Fehler schadet ihnen oder schafft Ziele. Man muss wirklich gut mit den Details umgehen können. Es war also sehr hilfreich für mich, zu sehen, wie die Dinge in der NHL funktionieren."
Die Vorfreude auf sein Comeback war naturgemäß groß. "Ich freue mich wirklich darauf, Eishockey zu spielen und Spaß zu haben, nachdem ich monatelang im Fitnessstudio und auf dem Eis alleine trainiert habe", sagte Reinbacher vor seinem ersten Spiel.
Gute Chancen auf den Calder Cup
Nach mittlerweile fünf Einsätzen hat der Vorarlberger schon ein Tor und zwei Assists am Konto, mit ihm hat Laval vier der letzten fünf Spiele gewonnen.
In der North Division liegen die Rockets an zweiter Stelle, nur einen Punkt hinter den Rochester Americans, dem Farmteam der Buffalo Sabres. Beide Teams belegen auch in der Gesamttabelle die Plätze eins und zwei.
In den Ende April startenden Playoffs dürfte das Montreal-Farmteam zu den heißeren Anwärtern auf den Calder Cup zählen. Reinbacher ist überzeugt: "Wir haben ein wirklich gutes Team, gute Trainer und befinden uns aktuell in einer guten Position. Ich hoffe, wir können so weitermachen und einen tiefen Playoff-Run schaffen."