Für Anna Meixner hat sich in der Nacht auf Dienstag ein Traum erfüllt.
Die bald 30-jährige Salzburgerin wurde im zweiten Draft der PWHL-Geschichte in der sechsten Runde und an insgesamt 32. Stelle von Ottawa gedraftet. Alle Infos >>>
Damit sei der erste Step nach Nordamerika gemacht, sagt das heimische Eishockey-Aushängeschild in einer ersten Reaktion. Den Draft verfolgte die ÖEHV-Teamspielerin aus Wien mit. "Es war eine lange und intensive Nacht. Ich bin zum Schluss hinaus schon echt nervös geworden, ob es noch etwas wird."
"Ottawa ist ein megacooles Team"
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In diversen Mock Drafts war Meixner als Dritt- bis Viertrunden-Kandidatin angesehen worden, wohl aufgrund des zur Konkurrenz etwas höheren Alters purzelte sie in der Realität die Rangliste hinunter. Umso größer sei dafür die Freude gewesen, als Ottawa ihren Namen aufrief.
"Ottawa ist ein megacooles Team, mit Spielerinnen, die ich schon kenne", sagte die Linksschützin. Die Ungarin Fanni Garat-Gasparics begann die abgelaufene Saison gemeinsam mit Meixner bei Brynäs IF, ehe sie nach Ottawa übersiedelte.
Dass die aus Zell am See stammende Stürmerin im PWHL-Draft gewählt wurde, veranlasste ihr Umfeld naturgemäß zu zahlreichen Gratulations-Nachrichten. "Mein Handy ist übergegangen", lacht Meixner.
"Wäre die Krönung meiner Karriere"
Sie hat nun die Chance, als zweite Österreicherin nach Theresa Schafzahl in der nordamerikanischen Profi-Frauenliga aufzulaufen. Das Team aus Boston sicherte sich im letztjährigen Draft die Rechte an der sechs Jahre jüngeren Landsfrau.
Es ist indes noch nicht garantiert, dass Meixner zu einem Einsatz in der PWHL kommen wird. Die 29-Jährige muss sich im Trainingscamp erst für einen Vertrag empfehlen. Noch für Dienstagabend ist ein Online-Meeting mit General Manager Mike Hirshfeld und Cheftrainerin Carla MacLeod geplant, in dem die weitere Vorgehensweise besprochen wird.
"Vor diesem großen Publikum, mit und gegen die besten Spielerinnen der Welt zu spielen, wäre für mich eine absolute Ehre. Das ist wahrscheinlich die Krönung meiner Karriere, wenn ich es wirklich schaffen würde", erzählte Meixner kürzlich in einem Interview mit dem heimischen Eishockey-Verband vom Gedanken an ihren nächsten Karriereschritt.
Meistertitel, Topscorer-Trophäen und MVP-Ehre
Die österreichische Starspielerin kann in ihrer Laufbahn schon zahlreiche Erfolge vorweisen. Meixner gewann dreimal den EWHL-Meistertitel, war zudem mehrfach die Topscorerin der Liga. 2016/17 absolvierte sie ihr erstes Jahr in Schweden, 2020 übersiedelte sie endgültig in den hohen Norden und lief seitdem für Brynäs IF auf.
Für den SDHL-Klub absolvierte die Salzburgerin insgesamt 137 Spiele, in denen sie 157 Scorerpunkte (83 Tore, 74 Assists) verbuchen konnte. 2023 wurde Meixner nicht nur zur Stürmerin des Jahres, sondern sogar zum MVP gewählt. Darüber hinaus vertrat sie die rot-weiß-roten Farben bereits bei zahlreichen Weltmeisterschaften.
Seit Jahren zählt die 29-Jährige zu den besten Spielerinnen Europas und will ihr Können auch in Nordamerika beweisen.