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Überraschung! Kasper im CHL-Import-Draft gewählt

Marco Kasper erhält die Möglichkeit, nächstes Jahr in Kanada zu spielen:

Überraschung! Kasper im CHL-Import-Draft gewählt Foto: © GEPA

Eine Woche vor dem NHL-Draft 2022 ging der Import-Draft der Canadian Hockey League (CHL) über die Bühne. In diesem dürfen sich Vereine aus den drei kanadischen Junioren-Ligen OHL, QMJHL und WHL die Rechte an jungen Import-Spielern sichern.

Als Nummer eins wählten die Medicine Hat Tigers aus der WHL den slowakischen Angreifer Adam Sykora. Der 17-Jährige absolvierte die letzte Saison in der Extraliga bei HK Nitra und wird im anstehenden NHL-Draft als Zweitrunden-Pick gehandelt.

Weitaus spannender wurde es aus österreichischer Sicht, als die Ottawa 67's am Zug waren. Das Team aus der OHL von Vinzenz Rohrer hatte den 20. Pick und entschied sich überraschenderweise für das ÖEHV-Juwel Marco Kasper.

67's tradeten einen Import für Kasper weg

Der 18-jährige Kärntner, der kommende Woche im NHL-Draft in den Top 10 gezogen werden könnte, spielt seit 2020 in Schweden für Rögle BK. Die letzte Saison war seine erste volle als Profi, speziell in den SHL-Playoffs sowie bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Finnland konnte er voll überzeugen.

Das blieb auch den 67's nicht verborgen, die sich mit der Wahl die CHL-Rechte an Kasper sicherten. Mit Rohrer steht ein Landsmann in Ottawa unter Vertrag, der aktuell der einzige Import-Spieler im Line-up der Kanadier wäre.

Denn die Mannschaft von Ex-Capitals-Coach Dave Cameron tradete den Russen Vsevolod Gaidamak noch am Donnerstagabend zu den Niagara IceDogs, um Platz für einen Import-Spieler zu machen. In den Junioren-Ligen dürfen pro Team nur zwei Cracks im Line-up stehen, die nicht aus Kanada stammen.

Vor dem Import-Draft erklärte 67's-GM James Boyd im Gespräch mit LAOLA1, dass man die Rechte an Rohrer behalten habe und darauf hofft, dass sich der gezogene Spieler - in diesem Fall Marco Kasper - für ein Engagement beim ehemaligen Team von Marco Rossi entscheidet.

Boyd: "Kasper wäre eine enorme Bereicherung"

Der 46-jährige Kanadier meinte zudem, es werde von NHL-Teams gerne gesehen, wenn Spieler vor dem Beginn ihrer Profi-Karriere nach Nordamerika gehen, um im weiteren Verlauf den Übergang in die beste Eishockey-Liga der Welt leichter bewältigen zu können.

Außerdem betonte Boyd, dass man bei der CHL-Draft-Wahl speziell darauf achte, ob der Spieler überhaupt den Schritt nach Nordamerika gehen wollen würde. Andernfalls wäre dieser Crack kein Thema für sein Team.

Und obwohl Kasper im LAOLA1-Interview betonte, dass zwar für die kommende Saison alles möglich sei, "ich aber in Rögle noch Vertrag habe und die Schule auch noch geht", besteht offenbar die Möglichkeit, dass der flexible Angreifer vor einem möglichen Schritt in die NHL einen Zwischenstopp in Kanadas Hauptstadt macht.

James Boyd würde sich jedenfalls darüber freuen, wie er in einer Aussendung der 67's nach dem Import-Draft klar stellt: "Wir kennen Marco sehr gut und sind der Meinung, dass dieser voraussichtliche Erstrunden-Pick für den NHL-Draft am 7. Juli eine enorme Bereicherung für das Team der 67's wäre."

Die finale Entscheidung liegt aber trotzdem bei Kasper, der auf LAOLA1-Nachfrage betont: "Es ist natürlich eine Ehre, dass die 67's mich ausgewählt haben. Aber meine Konzentration gilt zu 100 Prozent Rögle."

Zwei weitere Österreicher gepickt

Neben Kasper wurden zwei weitere junge Österreicher gedraftet.

An 25. Stelle entschieden sich die Regina Pats aus der WHL für Luca Auer. Der 17-jährige Angreifer von ICE-Meister Red Bull Salzburg bekommt damit nicht nur die Chance, seine Karriere in Kanada fortzusetzen, sondern auch an der Seite von Supertalent Connor Bedard zu spielen.

Im Vorjahr debütierte der U20-Teamspieler für die "Bullen", in zwölf Spielen erzielte er einen Treffer. Die meiste Zeit verbrachte er in der AlpsHL im Farmteam, für das er mit 48 Scorerpunkten (20 Tore, 28 Assists) in 35 Grunddurchgangsspielen aufzeigte.

Mit dem 74. Pick wird Defender David Reinbacher gewählt. Die Sarnia Sting sichern sich die CHL-Rechte am Nachwuchs-Crack, der seit 2018 im Jugend-Programm des Schweizer Klubs EHC Kloten spielt.

Letztes Jahr spielte er erstmals für die Profis in der NLB, dabei verbuchte der gebürtige Vorarlberger elf Scorerpunkte in insgesamt 41 Spielen. Hinzu kommen 26 Partien für die U20-Mannschaft, dort standen 23 Zähler zu Buche.


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