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Mit dünner Personaldecke gegen Stanley-Cup-Sieger

Bernd Freimüller analysiert ÖEHV- und Schweden-Teams für das Test-Doppel:

Mit dünner Personaldecke gegen Stanley-Cup-Sieger

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Einen schwereren Testgegner konnte der ÖEHV kaum finden: Mit den Spielen gegen Schweden (Mittwoch, 20:20 Uhr in Linz und Donnerstag, 17:50 Uhr in Wien) bereitet sich das österreichische Nationalteam auf die am 22. April beginnende B-WM in Kiew vor. Noch sind für Teamchef Roger Bader aber einige Personalien offen.

Sowohl den WM-Test in Linz als auch 24 Stunden später die Partie in Wien zeigt LAOLA1.tv LIVE!

Im Wiener Eissportzentrum Kagran standen das Nationalteam sowie die beiden EBEL-Finalisten Vienna Capitals sowie der KAC bei ihren Morning Skates fast parallel auf den drei Eisflächen - das kommt auch nicht alle Tage vor.

Dadurch präsentierten sich fast alle WM-Kandidaten am Dienstag quasi Tür an Tür, doch es gibt noch einige Abwesende.

Fragezeichen in Schweden, Schweiz-Legionär fällt aus

In Schweden stehen Konstantin Komarek und Lukas Haudum mit Malmö gerade im Halbfinale (Stand 1:1). Laut IIHF müssten die beiden bei rechtzeitiger Anforderung eine Woche vor WM-Beginn freigestellt werden, der ÖEHV verzichtete auf diese Zwangsmaßnahme. Bei einem Ausscheiden im Halbfinale gegen HV 71 wären die beiden allerdings mit von der Partie, Komarek zeigte sich von seiner Gehirnerschütterung zuletzt gut erholt.

In der Schweiz qualifizierte sich Bernd Wolf mit Langenthal für die Relegations-Spiele gegen Ambri. Der Defender Fällt damit für die WM aus.

Aus der NHL ist keine Hilfe zu erwarten: Michi Grabner erreichte mit den Rangers die Playoffs, Michi Raffl ist schon seit Wochen verletzt, Thomas Vanek ließ bis jetzt keine Bereitschaft zur WM-Teilnahme erkennen.


Schweden über den Kampf schlagen - es muss ja nicht gleich so sein:

(Text wird unterhalb fortgesetzt)


Aus Österreich könnten nächste Woche noch die zuletzt verletzten Salzburger Alexander Pallestrang und Alexander Cijan zum Team stoßen. Von den Finalisten ist mit ungleich mehr Klagenfurtern als Wienern zu rechnen, auch wenn die Geier-Brüder bereits jetzt absagten.

Nicht unmöglich, dass die Capitals keinen einzigen WM-Starter stellen.

Wer macht uns den Center?

Ohne Haudum, Komarek, Michael Raffl sowie die verletzten Daniel Oberkofler und Mario Fischer ist die Center-Position ein noch größeres Problem als bisher. Ich erwarte in den Spielen gegen Schweden Alexander Rauchenwald, Michi Schiechl, Florian Baltram, Patrick Obrist und Alexander Feichtner in den Pivot-Positionen.

Bader meint zu den Personalien gegen Schweden: "Zwei Torhüter und alle 25 Feldspieler kommen mindestens in einem Spiel zum Einsatz, die Leistungen in Linz entscheiden über das Spiel in Wien."

Klar ist, dass NLA-Legionär Stefan Ulmer, der erst am Dienstag zum Team stieß, nur am Donnerstag zum Einsatz kommt.

Was sind Baders Erwartungen für die Schweden-Spiele? "Ich hoffe, dass uns der Gegner eisläuferisch auf ein hohes Niveau bringt. Wir sind natürlich krasser Außenseiter, trotzdem hoffe ich, dass wir aus den Spielen etwas für die WM mitnehmen können."

Mit den Trainingsleistungen zeigte sich der Schweizer bedingt zufrieden: "Der Montag war noch ein bisschen harzig, der Dienstag schon weit besser."

Sogar ein Stanley-Cup-Sieger beim Gegner

Normalerweise handelt es beim Tre-Kronor-Team so früh in der Vorbereitung um eine sehr junge Auswahl. Nicht so diesmal, schließlich müssen gleich sieben KHL-Legionäre, die teilweise schon seit Mitte Februar ohne Spiele sind, wieder auf Vordermann gebracht werden.

Wer sind die interessantesten Cracks bei den Schweden, die am Montag Ungarn in Budapest mit 4:0 besiegten?

Beide Goalies – Joacim Eriksson (Vancouver) und Niklas Svedberg (Boston) - verfügen über (limitierte) NHL-Erfahrung.

Defender David Rundblad gewann 2015 mit den Blackhawks den Stanley-Cup. Der Offensivverteidiger agiert aber seit Jahren zu erratisch - die NHL-Zeit des Erst-Runden-Picks dürfte nach 121 Spielen vorbei sein, auch beim ZSC Lions überragte er nicht gerade.

Angreifer Andre Petersson ist nicht unbedingt der Prototyp eines Zwei-Weg-Spielers, aber ein gefährlicher Sniper. Bei seinem KHL-Team Sotschi dirigiert er das Powerplay von der blauen Linie.

Linus Ömark kann auf 79 NHL-Spiele mit Edmonton und Buffalo zurückblicken – wie Petersson ist er überaus talentiert, aber nicht leicht zu handeln.

Mit dem baumlangen Angreifer Victor Ejdsell bot Coach Rikard Grönborg sogar einen Allsvenskan-Spieler auf, der den WM-Cut allerdings sicher nicht schaffen wird. Nach dem talentierten Defender Sebastian Aho (21) ist Ejdsell der zweitjüngste Spieler im Kader.

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