Zweites Antreten für das ÖEHV-Team im Länderspieljahr 2024/25.
Nach der Olympia-Qualifikation im August steht in der November-Ligapause der Deutschland-Cup in Landshut an.
LAOLA1-Experte Bernd Freimüller wirft einen Blick auf die einzelnen Teams:
Österreich
Nach dem punkte- und ruhmlosen Auftreten im Vorjahr (1:7 gegen die Slowakei, 3:5 Deutschland, 1:6 Dänemark) soll heuer gegen das gleiche Teilnehmerfeld ein besseres Auftreten gelingen. Teamchef Roger Bader hat aus diesem Grund ein relativ erfahrenes Team einberufen, von dem am Montag für österreichische Verhältnisse sensationellerweise nur drei Spieler absagten: Statt Dominik Heinrich, Kilian Zündel und David Maier wurden Philipp Wimmer, Niklas Würschl und Patrick Söllinger nachberufen.
Damit stehen noch elf Teilnehmer der letzten WM im Aufgebot, auch Wimmer, Nico Feldner, Henrik Neubauer, Simeon Schwinger und Patrick Obrist (nach unzähligen Absagen wieder dabei) verfügen über WM-Erfahrung.
Noch offen: Bekommt David Kickert zwei Starts oder kommen beide Backups (Florian Vorauer und Sebastian Wraneschitz) zum Einsatz? Im Gegensaison zur Vorsaison spielt Wraneschitz bei den Vienna Capitals bis jetzt eine verletzungsfreie und solide Saison.
Durch die Absagen von Heinrich und Maier ist die zweite PP-Position unter den Verteidigern offen. Clemens Unterweger sollte hier natürlich gesetzt sein, musste in dieser Rolle nach einer reichlich schwachen Saison beim KAC zuletzt aber Maier den Vortritt lassen.
Mit Abstand der interessanteste Name im Kader: Defender Gregor Biber. Der Niederösterreicher gab schon im Frühjahr sein A-Debüt, sein Profil ist seitdem aber immens gestiegen. Eine solide U18-WM trug dazu bei, dass er von Utah in der vierten Runde des letzten NHL-Drafts gezogen wurde. Heuer absolvierte er schon seine ersten SHL-Spiele für Rögle, kam am Samstag beim 5:2 gegen Färjestad über 19 Minuten zum Einsatz.
Biber ist ein intelligenter, ruhiger und großgewachsener Defensiv-Defender mit genug Puckskills, um nicht in Schwierigkeiten zu kommen. Es wird interessant sein zu sehen, ob er wie auf Junioren-Niveau Gegner und Scheibe gleichzeitig bespielen kann. Mit einem soliden Turnier würden seine ohnehin guten Chancen auf einen WM-Einsatz in Göteborg nochmals ansteigen.
Deutschland
Teamchef Harry Kreis geht keine Experimente ein, hat jetzt schon Olympia 2026 im Auge. Dazu noch ein Heimturnier, kein Wunder, dass der Kader nur einen einzigen Debütanten (Markus Schweiger aus Frankfurt) und gleich 16 Cracks mit WM-Erfahrung umfasst. Schade, dass Salzburgs Philipp Sinn, der nachnominiert wurde, umgehend wegen eine Verletzung absagen musste.
Bei der Auswahl der Goalies (Dustin Strahlmeier, Arno Tiefensee, Maximilian Franzreb) muss Bader vor Neid grün anlaufen, alle drei sind solide Starting-Goalies in der DEL.
In der Defensive ist Leon Gawanke natürlich der Go-to-guy, Domink Bittner weist auch schon genug Erfahrung auf, Colin Ugbekile könnte neben Gawanke der zweite PP-Mann werden.
Am meisten ins Auge sticht natürlich das Teamcomeback von Tom Kühnhackl nach zwei Jahren, die letzte WM verpasste der zweifache Stanley-Cup-Sieger wegen der Geburt seines Kindes. Ebenfalls mit seinem ersten Einsatz unter Kreis nach bereits 152 DEB-Spielen: Der 36-jährige Patrick Hager von Red Bull München.
Slowakei
Das Aufgebot des mittlerweile 73-jährigen Craig Ramsay ist wie bei solchen Anlässen stets eine Auswahl der beiden Extraligen (CZE und SVK), garniert mit zwei internationalen Farbtupfern: Peter Cehlarik (Leksands) sollte wieder der Top-Forward sein, muss aber ohne seinen langjährigen Linienpartner Marek Hrvik antreten.
Goalie Rastislav Elias versuchte sich (erfolglos) in zwei Jahren in der USHL, einen Draftplatz zu erspielen. Er kehrte dann im vorletzten Sommer nach Europa zurück, ist jetzt in seinem zweiten Jahr bei IFK Helsinki. Matej Tomek (Litvinov) sollte aber die Nr. 1 in Landshut sein.
Weitere interessante Namen im Aufgebot: Winger Samuel Bucek, der in Nitra zwar seit Jahren die Liga zerschießt, international sowohl im Ligenbetrieb als auch bei Turnieren einfach eisläuferisch nicht mithalten kann. Von Kometa Brno kommt der solide Center Lukas Cingel ebenso wie Winger Kristian Pospisil, der sowohl den Refs als auch den Gegner stets den Nerven zieht.
Abgesehen von der an spielerischen Mitteln überschaubaren Defensive sollte die Slowakei ein körperlich starkes und solides Team aufbieten können, sieben Cracks standen auch im letzten WM-Aufgebot.
Dänemark
Acht Teilnehmer der letzten WM stehen auch diesmal im Aufgebot der Dänen, die sich im August für Olympia 2026 qualifizierten und denen im Frühjahr die Heim-WM in Herning ins Haus steht.
Der baumlange Forward Alexander True und Mikkel Aagaard (beide MoDo), Matias Lassen (Malmö), Kasper Larsen (Brynas) und Nick Olesen (im Sommer zu Ceske Budejovice gewechselt) sind neben Mathias From die einzigen Legionäre. From, der beim KAC nach starkem Beginn zuletzt etwas anstand, sollte hier sicherlich eine der größeren Hoffnungen auf dänische Treffer sein.
Neben diesen Fremdarbeiten gibt man einigen (keineswegs jungen) Spielern aus der heimischen Metal Ligaen eine Chance, dazu gehören etwa Jacob Gammelgaard, Christopher Rübenach oder Jerry Välipirtti. Wohl am interessantesten: Defender Malte Setkov. Der Zwei-Meter-Mann wurde vor Jahren von den Detroit Red Wings gedrafted, erhielt aber nie einen Vertrag und kehrte nach einiger Zeit in Schweden zu seinem Jugendclub Rödovre zurück. Der 25-jährige wurde im Sommer auch in der ICE angeboten.