Der WM-Countdown beginnt: Das ÖEHV-Team bestreitet in dieser Woche die ersten beiden von insgesamt acht Testspielen für die Weltmeisterschaft in Bratislava und Kosice (10.-26. Mai).
Im Gegensatz zu den letzten Jahren trifft man heuer nur auf A-Gruppen-Gegner.
Mit Tschechien (Mittwoch, 19:00 Uhr in Znojmo - LIVE auf LAOLA1.tv - und Samstag, 16:15 Uhr in Linz) wartet gleich ein harter Brocken auf die Truppe von Roger Bader, der seinen stets rotierenden Kader bereits die letzten beiden Wochen in Wien auf dem Eis hatte.
Noch jede Menge Lücken im ÖEHV-Kader
Wie immer in dieser Phase stehen Spieler im Aufgebot, die nicht einmal bei ihren Teams eine führende Rolle einnehmen oder gar nicht zum EBEL-Kader gehören. So ließ etwa Finalist KAC Michael Kernberger, Kele Steffler oder Dennis Sticha ziehen, Coach Petri Matikainen hat für sie keine Verwendung und das Farmteam hat seine Saison schon längst beendet.
Davon abgesehen fehlen natürlich alle Spieler von Red Bull Salzburg, Vienna Capitals und KAC, die Halbfinalausscheider Erik Kirchschläger und Lukas Kainz von den Graz99ers sind ebenfalls noch nicht dabei.
Aus Verletzungsgründen für die WM bereits out: Michael Grabner, Brian Lebler, Andreas Kristler, Patrick Spannring, Daniel Woger, Stefan Ulmer und Mario Altmann.
Tor und Abwehr dünn, Angriff sieht besser aus
Ganz dünn sieht das derzeitige Aufgebot im Tor und in der Abwehr aus: David Kickert wird sicher eines der beiden Spiele bekommen, Lugano-Legionär Stefan Müller darf sich für einen EBEL-Job empfehlen.
Von den zehn Defendern im Kader sind zwei Nationalteam-Debütanten (Raphael Wolf/Dornbirner EC und Übersee-Legionär David Maier/North Bay Battalion, OHL). Einziger Routinier ist Markus Schlacher (VSV), Philipp Lindner (HC Innsbruck) und Thomas Vallant (Dornbirner EC) folgen ihm mit 14 bzw. sieben Länderspielen. Eine verdammt dünne Suppe...
Wesentlich besser sieht es trotz der Absagen im Angriff aus. Mit den Legionären Dominic Zwerger, Fabio Hofer, Lukas Haudum, Patrick Obrist, Martin Ulmer und Manuel Ganahl (trotz einer Null-Tore-Saison) stehen doch einige Stützpfeiler zur Verfügung, dazu kommen noch gute jüngere Spieler wie Felix Maxa und Daniel Wachter.
Für mich am interssantesten: Defender Julian Payr und Stürmer Benjamin Baumgartner, beide (zu verschiedenen Zeiten) heuer beim HC Davos im Einsatz. Sie werden in den nächsten Jahren zum Stammaufgebot des Nationalteams gehören – wie weit sind sie derzeit noch davon entfernt?
Sie waren vor Monaten ebenso bei der U20-WM im Einsatz wie David Maier, der nach seiner Saison mit North Bay jetzt zeigen kann, dass sein Zweikampfverhalten bereits Senioren-Niveau aufweist. Von den dreien halte ich am ehesten den schlaksigen, stets mit einem aktiven Stock agierenden Payr für einen WM-Kandidaten.
Tschechien schon ein großer Prüfstein
Auch Gegner Tschechien muss natürlich auf einige Legionäre sowie die Spieler der Halbfinal-Teams HC Plzen, Ocelari Trinec, Bili Tygri Liberec und Kometa Brno verzichten.
Während ÖEHV-Teamchef Roger Bader in einer solchen Phase auf Farmteam-Spieler zugreifen muss, kann sein Widerpart Milos Riha zwölf KHL-Legionäre aufbieten. In der baumlangen Defensive (der körperliche Unterschied zwischen den beiden Teams wird spätestens beim Abspielen der Hymnen augenfällig werden) sollten Vojtech Mozik, Jakub Krejcik, Petr Zamorsky sowie Newcomer Filip Pavlik für das Powerplay zuständig sein.
Ex-NHLer Jiri Sekac, Robin Hanzl, Michal Repik und Tomas Zohorna sind interessante Angreifer. Dominic Zwergers Linienkollege bei Ambri, Dominik Kubalik, war heuer mit 57 Punkten Topscorer der Schweizer NL und darf sich für nächste Saison Hoffnungen auf einen NHL-Vertrag bei den Chicago Blackhawks ausrechnen.
Roger Bader wird nach den beiden Länderspielen bezüglich der körperlichen Verfassung und derzeitigen Form seiner Mannen sicher klüger sein als zuvor. Die Gefahr besteht aber, dass ihm angesichts der zu befürchtenden Dominanz der Tschechen die Spiele äußerst lang vorkommen werden...
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