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Marco Rossi: "Bin noch besser als letztes Jahr!"

Marco Rossi nach ungewissen Monaten und vor Team-Debüt im LAOLA1-Interview:

"Vor dem Einschlafen habe ich zu den Eltern gesagt, kommt zu mir, weil ich Angst hatte, dass ich nicht mehr aufwache. Das war schlimm für die ganze Familie."

Statt des großen Durchbruchs in der NHL brachte das Frühjahr 2021 Horror-Monate für Marco Rossi mit sich. Nach einer Corona-Infektion traten bei Österreichs großer Eishockey-Hoffnung Herzmuskelprobleme auf, die ihn fünf Monate lang sogar komplett von körperlichen Anstrengungen abhielten.

"Ich war dann drei Wochen quasi durchgehend im Krankenhaus, mindestens acht Stunden täglich. Das war sehr schwer, weil am Anfang niemand gewusst hat, was falsch ist. Mit der Zeit hat man gesehen, dass das Herz geschwollen war. Es gab dann viele Diagnosen, auch das Schlimmste vom Schlimmen", erinnert sich Rossi an die ungewisse Zeit zurück, nachdem bei den Minnesota Wild die Unregelmäßigkeiten festgestellt wurden.

Seit Mitte Mai ist der 19-Jährige aber wieder am Eis - und auf Kurs. Drei Monate Aufbautraining münden in der ersten großen Aufgabe mit dem ÖEHV-Nationalteam. Rossi ist zum ersten Mal bei den "Großen" dabei, nachdem er vor den gesundheitlichen Problemen bei der Junioren-WM die Leitfigur gab.

Sollte der Youngster die erwartete erfolgreiche NHL-Karriere hinlegen, werden die Testspiele gegen Ungarn (Samstag, ab 16:30 Uhr im LIVE-Stream) und Italien (Sonntag, ab 16:30 Uhr im LIVE-Stream) in der Retrospektive historisch - als Rossis erste Auftritte im ÖEHV-Team.

Im Interview mit LAOLA1 spricht Rossi über die letzten Monate, seine ersten Schritte für Österreich und den Fahrplan der nächsten Wochen:

LAOLA1: Wie fühlst du dich im Moment?

Marco Rossi: Ich bin wieder auf 100 Prozent, fühle mich sogar besser als letztes Jahr. Die letzten Monate waren eine harte Zeit für mich, von Jänner bis Mai war es nicht leicht. Ich durfte echt nichts machen. Danach hatte ich noch einen Check beim Doktor, der bestätigt hat, dass ich wieder komplett gesund bin. Wenn du solche Neuigkeiten hörst, dann bist du sehr erleichtert. Es war ein super Gefühl, endlich wieder trainieren zu können. Der Aufbau war am Anfang sehr schwer, weil es zunächst sehr anstrengend ist. Aber mit der Zeit gewöhnst du dich dran - jetzt bin ich noch stärker als zuvor.

LAOLA1: Wie sah dieses "Nichtstun" aus? Ein Spitzensportler kann ja nicht nur auf der Couch liegen.

 

(Interview wird unter den VIDEOS fortgesetzt)

Rossi: Ich durfte einen Maximalpuls von 110 erreichen. Wenn du spazieren oder Stiegen hinauf gehst, kommst du schon in diesen Bereich. Dann musste ich stehen bleiben und Pause machen. Das ist wirklich schwer, als Sportler willst du irgendetwas tun, aber kannst einfach nicht. Das war das wirklich harte an dieser Zeit.

LAOLA1: Du bist seit drei Monaten wieder am Eis. Wie intensiv war diese Zeit?

Rossi: Am Anfang war es sehr schwer, wieder auf das Eis zu gehen. Es war alles ungewohnt und ich habe sofort Muskelkater bekommen. Nach einiger Zeit habe ich mich wieder an die Belastung gewöhnt. Beim Eislaufen waren sämtliche Techniken noch nicht perfekt. Der Feinschliff kommt mit der Zeit. Auch das Stickhandling fühlte sich am Anfang rostig an. Ich habe in Lustenau fünf Wochen lang hart trainiert, war jeden Tag zweimal am Eis. Da hat man gesehen, dass ich zurück auf dem Level bin, sogar besser als zuvor.

LAOLA1: Du hast den Minnesota Wild in einer recht guten Saison nur zuschauen können. Wie sah dein "Miteinander" über die große Distanz mit deinem Arbeitgeber aus?

Rossi: Nach der WM war ich in Minnesota, ich war jeden Tag in der Eishalle. Als ich wieder nach Österreich geflogen bin, wollten sie einmal in der Woche ein Update, wie es mir geht. Die Untersuchungen, die Trainings, und wo der Fokus meiner Arbeit liegt.

LAOLA1: Du hast bei der Junioren-WM die erwartete tragende Rolle gespielt, jetzt bist du erstmals im A-Nationalteam dabei. Was ist dein persönliches Ziel, was du schon jetzt in die Mannschaft einbringen kannst?

"Meine Intelligenz, meine Kreativität auf dem Eis, meine Entscheidungen. Und dass ich nicht nur offensiv gut bin, sondern auch in der defensiven Zone. Dass ich für das Team kämpfe und versuche, jeden Zweikampf zu gewinnen."

So will Rossi die Fans begeistern

Rossi: Meine Kreativität als Spielmacher – ich finde immer die Spieler in den offenen Lücken, sehe Pässe, wo sie andere nicht sehen, und bin gut in der defensiven Zone. Es sind ein paar Situationen, wo ich das Team unterstützen kann. Es ist für mich eine sehr gute Gelegenheit, weil es auch eine gute Vorbereitung für die ganze Saison sein wird. Natürlich betrachte ich die Olympia-Qualifikation nicht nur als das, ich will alles geben, und es wird mir auch sehr gut tun.

LAOLA1: Auf dich sind viele Augen gerichtet, dabei ist das hier eine neue Aufgabe für dich. Wie gehst du damit um?

Rossi: Erstmal freue ich mich, dabei zu sein. Es ist eine große Ehre, für Team Österreich zu spielen, und gleichzeitig für mich nach dieser Zeit eine gute Vorbereitung. Es ist die erste Zeit mit Mannschaftstraining seit langem, daher bringt es mir sehr viel.

LAOLA1: Österreich geht als Außenseiter in das Olympia-Qualifikationsturnier, wie kann man an das Turnier herangehen? Wie groß sind die Chancen, was kann man sich als Spieler vornehmen?

Rossi: Ich bin immer optimistisch. Wir haben gute Chancen. Es ist ein Spiel gegen jeden Gegner. Bei Best-of-Seven wäre es natürlich schwer, aber in diesem Format kann das nötige Glück dabei sein.

LAOLA1: Welchen Stellenwert hätte eine Olympia-Qualifikation für dich?

Rossi: Einen sehr großen. Es ist ein Traum, in der NHL zu spielen. Aber viele NHL-Spieler gehen zu Olympia, dann machst du dir deine Gedanken und willst auch dort dabei sein. Überhaupt als Österreicher, denn Österreich spielt nicht so oft mit – wenn wir das schaffen würden, wäre das ganz groß.

LAOLA1: Womit willst du die Fans bei deinem ersten Nationalteam-Auftritt begeistern?

Rossi: Meine Intelligenz, meine Kreativität auf dem Eis, meine Entscheidungen. Und dass ich nicht nur offensiv gut bin, sondern auch in der defensiven Zone. Dass ich für das Team kämpfe und versuche, jeden Zweikampf zu gewinnen.

LAOLA1: Als NHL-Spieler wird die Verfügbarkeit für das Nationalteam schwieriger. Wie willst du das in deiner künftigen NHL-Karriere vereinbaren?

Rossi: Sehr gute Frage. Ich hatte noch nie eine NHL-Saison und weiß nur, dass es sehr intensiv ist. Es kommt darauf an, wie lang meine Saison ist. Wir müssen schauen, dass ich immer frisch bin. Wenn ich früh ausscheide, will ich bei WMs immer für Team Österreich spielen. Spiele ich in den Playoffs, wird es nicht gehen.

LAOLA1: Wie wird dein weiterer Fahrplan nach dem Turnier aussehen?

Rossi: Am 4. September fliege ich rüber nach Minnesota, am 14. September startet das Rookie-Camp, am 23. September das Main Camp. Es wird nicht leicht, ich muss mir selber beweisen, dass ich für den NHL-Schritt bereit bin. Ich bin vorher noch eine gute Woche zuhause, werde die Zeit mit meiner Familie genießen. 

 

Österreich - Ungarn: Samstag, ab 16:30 Uhr im LIVE-Stream>>>

Österreich - Italien: Sonntag, ab 16:30 Uhr im LIVE-Stream>>>

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