Atte Tolvanen hat am Freitag beim Vier-Nationen-Turnier in Oslo sein Debüt für das österreichische Eishockey-Nationalteam gegeben.
Der gebürtige Finne musste bei seinem Einstand nach der erfolgreichen Einbürgerung fünfmal hinter sich greifen. Das ÖEHV-Team verlor gegen Frankreich 2:5 (Spielbericht >>>) und trifft am Samstag (14:00 Uhr) auf Dänemark.
"Es war ein schwieriges Spiel für ihn", meint ÖEHV-Teamchef Roger Bader gegenüber LAOLA1. Das hänge damit zusammen, dass Tolvanen außer seinen Salzburger Teamkollegen Paul Stapelfeldt keinen anderen Verteidiger kenne, es dadurch in der Kommunikation noch zu kleinen Schwierigkeiten kommen kann.
"Das darf man auch bei einem Klasse-Torhüter wie ihn nicht außer Acht lassen", betont Bader.
Niedrige Fangquote täuscht über Auftritt hinweg
Das erste Gegentor mit dem Adler auf der Brust kassierte der 30-Jährige bereits in der fünften Spielminute, das zweite Tor der Franzosen fiel in der 33. Minute. Beide Treffer erzielte Teo Colombon, in beiden Fällen fälschte der Angreifer den Puck unhaltbar für Tolvanen ab. "Da kann man nichts machen, wurde er am falschen Fuß erwischt", so Bader.
Beim 3:1 tauchte Kevin Spinozzi nach einem simplen Doppelpass mit Baptiste Bruche alleine vor dem Neo-ÖEHV-Goalie auf, der Shorthander durch Kevin Bozon resultierte aus einem Breakaway. Und beim 2:5 von Guillaume Leclerc konnte Tolvanen ebenfalls nichts mehr ausrichten.
Der Salzburg-Tormann beendete das Spiel schließlich mit einer Fangquote von 79,2 Prozent, aber der Schein trügt. Tolvanen machte einen ruhigen, stabilen Eindruck und hatte einige gute Saves dabei, unter anderem bei einer 2-auf-1-Chance Frankreichs kurz vor dem 2:5.
"Man kann ihm nicht viel ankreiden"
"Die Statistik sieht mit knapp 80 Prozent Fangquote nicht sexy aus", weiß der Teamchef und attestiert dem Team-Neuling eine "durchschnittliche Leistung."
Er wolle ihn nicht in Schutz nehmen, "aber wenn man sieht, wie die Tore gefallen sind, kann man ihm gar nicht viel ankreiden. Vielleicht war heute auch etwas nervös."
Umso positiver waren die Eindrücke in den Tagen davor. "Im Training hat er extrem gut aussehen", sagt Bader. Das Spiel sei für Tolvanen wichtig gewesen, um Erfahrung zu sammeln. Der Teamchef ist davon überzeugt, "dass wir noch sehr viel Freude an ihm haben werden."