Es war ein Sahnetag, den Benjamin Baumgartner erwischt hat.
Der 23-jährige Stürmer erzielte beim Deutschland-Cup in Landshut im Schlager-Spiel gegen den Gastgeber einen Triplepack - trotzdem musste sich Österreich dem Vize-Weltmeister nach zwischenzeitlicher 2:0-Führung mit 3:5 geschlagen geben. Der Spielbericht >>>
Dadurch kam beim Bern-Legionär kaum Freude über seine drei Tore auf, es war sein erster Hattrick im Profi-Geschäft. "Bis jetzt war immer nach zwei Toren Schluss", lächelt Baumgartner im Gespräch mit LAOLA1, doch die Enttäuschung war deutlich spürbar.
"Die Einzelleistung ist schön, der Sieg gegen Deutschland hätte das Ganze aber versüßt", trauert er dem Erfolg nach.
Baumgartner-Ärger: "Wir sind in das alte Muster reingefallen"
Im Stile eines Leaders, zu dem er speziell dieses Jahr in der Schweiz gereift ist, wie er selbst tags zuvor im Interview mit LAOLA1 sagte, führte der Angreifer das ÖEHV-Team an, seine Linie mit Dominic Zwerger und Mario Huber ließ sich nichts zu Schulden kommen.
Baumgartner selbst verbuchte satte neun (!) Schüsse aufs Tor, in der Schlussphase lag sogar ein vierter Treffer für ihn in der Luft. Es wäre der 4:4-Ausgleich gewesen, stattdessen setzte Deutschland mit einem Empty-Netter Sekunden vor Spielende den Deckel endgültig drauf.
"Zurückgedreht, Puck verloren, Pass vors Tor, Tor – das ist im Endeffekt drei Mal passiert."
Der Hausherr wurde an den Rand einer Niederlage gebracht, was hat am Ende gefehlt? "Im dritten Drittel sind wir zu Beginn in das alte Muster reingefallen", ärgerte sich Baumgartner.
"Wir denken, dass wir viel Zeit haben, noch einen extra Bogen zurück machen, nochmal einen Pass zwischen den Defendern spielen können – das spielt es international aber nicht. Da waren wir zu langsam im Kopf, in den Beinen. Es ist bitter."
40 Minuten lang ebenbürtig, wenn nicht sogar besser als Deutschland
Denn bis dorthin war die ÖEHV-Auswahl in den Augen des 23-Jährigen zumindest ebenbürtig, "wenn nicht sogar die bessere Mannschaft."
Doch drei Gegentore binnen drei Minuten, mit denen Deutschland ein 1:2 in ein 4:2 drehte, haben Österreich das Genick gebrochen. "Zurückgedreht, Puck verloren, Pass vors Tor, Tor – das ist im Endeffekt drei Mal passiert", schüttelt er den Kopf.
"Sie haben drei Mal von hinter der Torlinie in den Slot gepasst und dann getroffen. Das darf einfach nicht passieren, weder im Klub-Eishockey und vor allem nicht international", betont Baumgartner.
Straffes Programm macht Baumgartner nichts aus
Viel Zeit zur Aufarbeitung bleibt nicht, schon am Sonntagvormittag wartet das letzte Spiel des Deutschland-Cups gegen Dänemark (11 Uhr im LIVE-Ticker >>>).
Man müsse nun "schnell runterkommen, ausruhen, etwas dehnen, gut essen, viel trinken und gut schlafen", so Baumgartner. "Mehr kannst du nicht machen, musst schauen, dass du morgen wieder fit bist."
Ein straffes Programm, das der Triplepacker aber gut findet. "Viele Spiele, viel Eiszeit, internationale Erfahrung sammeln – das tut jedem Spieler gut."