Österreichs Eishockey-Nationalteam ist trotz einer 0:1-Niederlage gegen die Slowakei wesentlich besser als noch im Vorjahr in den Deutschland-Cup gestartet. Der Spielbericht >>>
2023 setzte es im Auftaktspiel gegen das östliche Nachbarland noch eine 1:7-Klatsche, diesmal präsentierte sich die Mannschaft von Teamchef Roger Bader vom ersten Bully weg hellwach, gut eingestellt und bereit für das intensive Spiel auf internationalem Niveau.
"Das war sicher ein gutes oder sogar sehr gutes Spiel", zeigte sich Bader im LAOLA1-Interview zufrieden. "Alle vier Linien haben sehr gut gespielt, der Torhüter (David Kickert, Anm.) hat sehr gut gespielt. Wir waren absolut auf Augenhöhe."
Eine Frage des Instinkts
Der einzige Treffer an diesem Donnerstagmittag in Landshut wurde in der 14. Spielminute erzielt, der slowakische Starspieler Peter Cehlarik überwand den sicher wie souverän agierenden David Kickert mit einem Rebound aus kurzer Distanz.
Zuvor hatten sich für die ÖEHV-Auswahl gute Möglichkeiten auf den eigenen Führungstreffer ergeben, Daniel Obersteiner konnte einen scharfen Neubauer-Querpass nicht nützen. Außerdem spielte Österreich für 1:25 Minuten mit zwei Mann mehr am Eis.
"Wir sind sehr gut gestartet, haben mit einer einfachen Spielweise Strafen herausholen können", meinte Lukas Haudum und ärgerte sich: "Leider haben wir das 5-gegen-3 nicht nutzen können, da muss mehr von uns kommen."
Man hätte den Puck in dieser Phase besser laufen lassen können. "Ich bin ein großer Fan von Pucktempo, die Scheibe zirkulieren und dann Pass-Pass-Schuss, Pass-Pass-Schuss. Die sind zwei Mann weniger, das muss man ausnutzen, reagieren und Lücken finden."
Freilich gebe es einstudierte "Setplays, aber man sollte auch den Instinkt etwas kicken lassen", erklärte der 99ers-Angreifer. Man hätte durch das vergebene Powerplay obendrein das Momentum abgegeben, so Haudum.
"Da hatten wir Probleme"
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Der Eindruck täuschte nicht, die Slowakei schöpfte aus den gekillten Strafen neue Kraft und belohnte sich schließlich mit der Führung.
In dieser Phase des Spiels hatte sich Österreich vor allem in der Chancenkreierung sichtlich schwergetan, nach dem Gegentreffer dauerte es einige Minuten, bis Benjamin Baumgartner den nächsten Torschuss abgegeben hatte.
"Da haben die Slowaken hinten wirklich dicht gemacht, hatten wir Probleme", stellte Kapitän Clemens Unterweger fest. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes und zugleich körperbetontes Spiel, in dem die Slowakei die besseren Tormöglichkeiten vorfand.
In mehreren Situationen konnte die etablierte A-Nation einen 2-auf-1-Konter fahren, zeigte sich im Abschluss entweder zu ungenau oder fand in Kickert seinen Meister. "Man darf nicht einen Wechsel unkonzentriert spielen", wusste Haudum.
Zu wenige "Qualitätschancen"?
Doch auch die ÖEHV-Equipe fand einige Chancen auf den Ausgleich vor.
Baumgartner scheiterte am 20-jährigen Tormann Rastislav Elias, Thimo Nickl ebenso. Ali Wukovits konnte kurz vor Schluss in aussichtsreicher Position am Abschluss gehindert werden. Auch mit Empty Net wollte der Puck nicht über die Linie.
"Wir haben es teilweise nicht schlecht gespielt, auch einen guten Forecheck gehabt, aber zu wenige Schüsse genommen. Und ohne Verkehr vor dem Tor hat der Goalie gute Sicht und es auch einfach."
Fehlte einfach das nötige Glück zum Torerfolg? Haudum meinte: "Wir hatten zu wenige Qualitätschancen. Wir haben es teilweise nicht schlecht gespielt, auch einen guten Forecheck gehabt, aber zu wenige Schüsse genommen. Und ohne Verkehr vor dem Tor hat der Goalie gute Sicht und es auch einfach."
Bader erwiderte: "Wenn er mit Qualitätschancen meint, dass wir keinen Breakaway hatten, wo einer alleine aufs Tor geht - das hatten wir nicht. Aber letztendlich war es chancenmäßig ausgeglichen."
"Wir hätten viel mehr Tore schießen können", monierte Baumgartner und ergänzte: "Da müssen wir morgen nochmal drübergehen, ein bisschen die Leichtigkeit und Lockerheit zurückholen."
Gegen Dänemark mindestens genauso gut, "wenn nicht sogar besser"
Trotzdem gibt es einige positive Aspekte, die in die nächsten zwei Spiele gegen Dänemark (Samstag, 11 Uhr) und Deutschland (Sonntag, 15 Uhr) mitgenommen werden können. "Wir wollen genauso gut spielen, wenn nicht sogar noch besser", sagte der Teamchef.
Haudum forderte: "Wir wissen alle, wie man auf dem Niveau Eishockey spielen muss. Wir müssen alle noch ein Eitzerl besser sein, die Wechsel kürzer halten, damit man frisch bleibt, und unser Spiel durchziehen."
Dann könnte sich Baders Hoffnung bewahrheiten, "dass wir vom Glück resultatmäßig belohnt werden."