Mit dem Ziel Olympia-Qualifikation bei den Frauen und einer Bewährungsprobe für junge Spieler bei den Männern starten Österreichs Eishockey-Nationalteams Anfang November in die Saison.
Die Frauen kämpfen von 11. bis 14. November in Füssen als Außenseiterinnen gegen Favorit Deutschland, Dänemark und Italien um ein Ticket für Peking 2022. Männer-Teamchef Roger Bader führt eine nur leicht verstärkte U25 ins Vier-Mationen-Turnier von 11. bis 13. November in Jesenice.
Gegen Weißrussland, Frankreich und Slowenien können sich sechs Debütanten, darunter der 17-jährige Marco Kasper, für weitere Aufgaben empfehlen. Beim Österreich-Cup im Februar in Klagenfurt will Bader schon in Bestbesetzung antreten, um für die B-WM im Mai in Jesenice, wo im Kampf um den Aufstieg Frankreich und Slowenien die härtesten Konkurrenten sein werden, gerüstet zu sein.
Bader hat 27 Spieler aus elf Klubs aus drei Ländern nominiert und zur Vorbereitung nur drei Trainings. "Wir versuchen, sie so schnell wie möglich auf den gleichen Level zu bringen", sagt der Schweizer. Es ist vor allem eine Sichtung für ihn.
"Die Resultate sind nicht unwichtig, aber nicht erstrangig. Ich will schnelles, intensives Eishockey sehen, Leidenschaft und Feuer. Ich will die schnellen Pferde galoppieren lassen", erklärt Bader, der gerade von einer Kontakt- und Beobachtungsreise aus Schweden zurückgekommen ist.
Begeistert von Nickl und Kasper
Der 19-jährige Verteidiger Thimo Nickl vom zweitklassigen Klub AIK und Kasper von Erstliga-Topklub Rögle haben ihn dabei beeindruckt. "Nickl hat sehr, sehr stark gespielt. Kasper war schon in Klagenfurt ein herausragender Spieler, in Schweden ist seine Entwicklung noch steiler. Er ist Stammspieler, schießt Tore, auch in der CHL. Da können wir uns auf einen tollen Spieler freuen", sagt Bader.
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Nicht einberufen wurde Alexander Rauchenwald, dessen Vertrag bei Zweitligist Västeräs aufgelöst worden ist und der vor der Rückkehr nach Österreich steht. Mehreren Medienberichten zufolge soll der 28-jährige Villacher wieder in seiner Heimatstadt andocken.
Bader freut sich aber auch auf die Zusammenarbeit mit der befreundeten Schweizer Trainerlegende Arno del Curto, mit dem er schon vor 30 Jahren zusammengearbeitet hat. Del Curto ist neben Manuel Latusa beim November-Turnier Co-Trainer und wird einen unvoreingenommenen Blick auf die rot-weiß-roten Talente einbringen.
Für die Frauen steht jetzt der Ernstfall an
Bei den Frauen wird es im November schon ernst. Mit einer Mannschaft aus Routiniers wie Janine Weber, Anna Meixner oder Eva Beiter und vielen jungen Spielerinnen soll gegen die A-Nationen Deutschland und Dänemark eine Überraschung gelingen. Gegen die Gastgeberinnen gab es in 15 Spielen immerhin drei Siege.
"Die Siege geben Hoffnung, dass wir es an einem Glanztag schaffen können. Deutschland ist als Viertelfinalist der letzten WM haushoher Favorit der Gruppe, auch Dänemark ist über uns zu stellen", so die Einschätzung von General Manager Martin Kogler.
Das einzige Testspiel steigt am 7. November in Wien gegen Norwegen. "Das wird für uns der Prüfstein sein, da sehen wir, woran wir noch arbeiten müssen", meint Stürmerin Julia Willenshofer, die nicht nur Olympia als großes Ziel angibt, sondern auch, "dass wir eine A-Nation werden". Bei der B-WM Ende April in Frankreich ist aber Überraschungs-Absteiger Schweden der große Favorit.
Nach mehrjähriger Pause zurück ist auch ein Para-Eishockeyteam der Männer. Dafür bewirbt sich der ÖEHV im Winter 2022 um die Austragung der WM-Division C.