Für Marco Rossi geht es Schlag auf Schlag.
Ein NHL-Spiel jagt das nächste, der Vorarlberger befindet sich mit den Minnesota Wild auf Playoff-Kurs und trifft in der Nacht auf Mittwoch (4:00 MEZ) auf die Seattle Kraken.
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"Solche Anerkennungen sind immer etwas Besonderes. Mein Hauptfokus liegt natürlich nicht auf Ehrungen. Man probiert immer der Beste zu sein, sich in der NHL zu etablieren und darauf zu schauen, besser und besser zu werden", sagt der NHL-Center im Interview mit dem österreichischen Eishockey-Verband.
In seiner Rookie-Saison 2023/24 konnte der Feldkircher mit 40 Punkten (21 Tore, 19 Assists) aufzeigen, diesen Wert hat Rossi heuer schon getoppt. Nach 61 Spielen hält der Erstrunden-Pick bei 51 Punkten (21 Tore, 30 Assists), damit ist er teamintern die Nummer drei und nur eine Torbeteiligung hinter Kirill Kaprizov sowie Matt Boldy.
WM-Teilnahme in Gefahr
Der ÖEHV-Crack befindet sich in einem Vertragsjahr, sein Agent Ian Pulver führte bereits einige Gespräche mit Minnesota. Es gebe jedoch noch nichts Konkretes zu vermelden. "Mein Agent führt Gespräche mit diversen GMs. Ich fokussiere mich auf meine Leistung", erklärt Rossi.
Die Vertragsverhandlungen könnten sich noch in die Länge ziehen, bei den Wild hat die vorzeitige Verlängerung von Superstar Kirill Kaprizov, dessen Kontrakt im Sommer 2026 ausläuft, oberste Priorität. Der aktuell verletzte Russe dürfte zu einem der Bestverdiener der NHL aufsteigen.
Für das ÖEHV-Team bedeutet das allerdings, dass Rossi für die WM in Stockholm kein Thema sein könnte. Selbst dann, wenn Minnesota in den Playoffs früh scheitern sollte. "Es ist auch eine Versicherungsfrage. Das Risiko, sich zu verletzen, ist groß", meint Rossi.
Gemeinsam mit seinem Agenten, den Minnesota Wild und Teamchef Roger Bader soll beschlossen werden, wie die beste Lösung aussieht. Rossi betont: "Bis jetzt habe ich mir dazu keine Gedanken gemacht, da meine volle Konzentration aktuell auf der NHL liegt."
Auch Kasper und Reinbacher fraglich
Der Linksschütze verstärkte das rot-weiß-rote Nationalteam bei den vergangenen beiden Weltmeisterschaften in Tampere und Prag und war jeweils eine der Schlüsselfiguren auf dem Weg zum Klassenerhalt.
Ob Marco Kasper oder David Reinbacher das ÖEHV-Team unterstützen können, hängt vom Playoff-Abschneiden ihrer Teams ab. Kasper hat sich in dieser Spielzeit in der NHL durchgesetzt, spielt bei den Detroit Red Wings in der ersten Linie und könnte nach dem Saisonaus der Traditions-Franchise noch ins AHL-Team Grand Rapids geschickt werden.
Reinbacher hat erst kürzlich sein Comeback nach einer langwierigen Knieverletzung gegeben, spielt aktuell in der AHL für Laval Rocket. Das Farmteam der Montreal Canadiens belegt in der North Division derzeit den zweiten Platz, Grand Rapids in der Central Division den dritten Rang. Beide Teams haben damit gute Karten, an den Playoffs teilzunehmen.