Dänemark Dänemark DEN
Österreich Österreich AUT
Endstand
5:4
3:1, 0:1, 2:2
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ÖEHV-U20-Teamchef stolz: "Mehr kann ich nicht verlangen"

Der Stolz über eine starke WM überwog die Trauer nach der bitteren Niederlage im Showdown. Eine Strafe machte letztendlich den Unterschied.

ÖEHV-U20-Teamchef stolz: Foto: © Domen Jancic

Die Blicke gingen ins Leere, zahlreichen Cracks standen die Tränen in den Augen.

Österreichs U20-Eishockey-Nationalteam musste im letzten Spiel der Weltmeisterschaft der Division IA in Bled eine äußerst bittere 4:5-Niederlage (Spielbericht >>>) einstecken. Während die Nordeuropäer den Aufstieg zu den World Juniors feuchtfröhlich zelebrierten, hieß es für die ÖEHV-Auswahl: Wunden lecken.

"Das war heute natürlich sehr bitter. Vor allem der Ausgang der Partie, weil wir, wie ich finde, ein wirklich gutes Spiel gespielt haben", lautete die erste Reaktion von U20-Teamchef Philipp Pinter.

Dänemark über weite Strecken im Griff gehabt

Seine Truppe warf im Showdown um den ersten WM-Platz nochmal alles in die Waagschale, lief jedoch schon früh einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher. Ian Scherzer konnte das 0:1 der Dänen noch egalisieren, nach dem ersten Drittel stand jedoch ein 3:1 zugunsten Dänemarks.

Die rot-weiß-rote Auswahl ließ sich von den ersten Rückständen im Turnierverlauf nicht unterkriegen, agierte mit Fortdauer immer aggressiver und offensiver. Florian Lanzinger erzielte nach Traumpass von Scherzer das 2:3, zu diesem Zeitpunkt waren erst knapp 24 Minuten gespielt.

Ein Remis nach 60 Minuten hätte Österreich zum Aufstieg gereicht, Adrian Gesson sorgte in der 43. Minute für den vielumjubelten 3:3-Ausgleich. "Wir waren heute sehr kompakt und druckvoll, hatten den Gegner gefühlt über weite Strecken im Griff. Die Jungs haben gefightet, nicht aufgegeben und sich in das Spiel zurück gearbeitet", war Pinter stolz.

"Das hat den Unterschied gemacht"

Ausgerechnet NHL-Prospect Gregor Biber verschaffte Dänemark mit einem Kniecheck gegen Oscar Fisker Mölgaard und folgender Spieldauerdisziplinarstrafe den entscheidenden Vorteil.

Da Daniel Olsson für zwei Minuten ebenfalls auf die Strafbank musste, hatte Dänemark nur eine dreiminütige Überzahl. Allerdings reichten ihnen 44 Sekunden für zwei Tore. "Bei so einem Spiel, bei so einem Spielstand so einen Call zu machen, ist natürlich richtig bitter. Das hat dann schlussendlich den Unterschied gemacht", so Pinter.

Johannes Neumann fälschte knapp vier Minuten vor Spielende einen Schuss von Paul Reiner in die Maschen ab, sorgte nochmal für eine dramatische Schlussphase. Der Angreifer hatte sogar den Ausgleich am Schläger, wischte aus kurzer Distanz über den Puck. Dänemarks Keeper Kristers Steinbergs hätte wohl keine Chance gehabt.

"Was die Mannschaft in diesem Turnier geleistet hat, war wirklich sehr bewundernswert."

U20-Teamchef Philipp Pinter

So retteten sich die Dänen über die verbleibende Spielzeit und werden erstmals seit 2019 wieder in der Top-Division spielen.

"Sehr bewundernswertes Turnier"

Beim Teamchef wich die "große Enttäuschung" jedoch schnell dem Stolz. "Was die Mannschaft in diesem Turnier geleistet hat, war wirklich sehr bewundernswert."

"Ich bin sehr stolz, wie die Truppe wieder zusammengewachsen ist, über die Art und Weise, wie die Cracks gespielt haben - ein sehr attraktives und druckvolles Hockey, sehr diszipliniert und strukturiert. Das ist eine tolle Gruppe", betonte der 39-Jährige.

Daher hätte er sich den Aufstieg für seine Mannschaft "so gewünscht - vor allem auch für den 2005er-Jahrgang, für den es die letzte U20-WM war."

Patrick Müller und Benedikt Oschgan, der zum besten Keeper der WM gekürt wurde, werden nächstes Jahr ebenso nicht mehr dabei sein wie Maximilian Kirchebner, Kapitän Thomas Klassek - Österreichs bester Spieler des WM-Turniers - Alexander Rebernig (alle D), Oliver Lam, Florian Lanzinger, Alexander Rupnik und Ian Scherzer (alle F).

Bader: "Österreich wurde hier großartig vertreten"

"Die Burschen haben in jedem Spiel, in jedem Drittel alles gegeben. Mehr kann und will ich nicht verlangen", sagte Pinter.

"Wie sie das österreichische Eishockey vertreten haben, war wirklich cool und ich glaube, da werden auch einige Spieler eine große Zukunft im österreichischen Eishockey haben!"

Auch ÖEHV-Sportdirektor Roger Bader zog nach der WM ein kurzes Fazit: "Das Team hat die ganze WM über super performt und hätte sich den Titel verdient. Ich bin sehr stolz auf das Team und den gesamten Coaching Staff. Österreich wurde hier großartig vertreten."


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