Von der Bubble in St. Pölten in die Bubble von Edmonton - so lautet das Motto des ÖEHV-U20-Nationalteams kurz vor der Abreise am Sonntag nach Kanada. Große Ambitionen hegt die Mannschaft von Head Coach Roger Bader, der bekanntermaßen für den eigentlichen Teamchef und VSV-Co-Trainer Marco Pewal einspringt.
Dabei müssen die Österreicher sagenhafte sieben (!) Spieler aufgrund von Corona-Fällen vorgeben - besonders schmerzhaft sind die Ausfälle der Top-Verteidiger Thimo Nickl, der im vergangenen NHL-Draft von den Anaheim Ducks gezogen wurde, und Kilian Zündel.
Vier Spieler wurden positiv getestet, drei weitere werden als Kontaktpersonen vom Eishockey-Weltverband (IIHF) nicht in Edmonton akzeptiert. Dabei achtete man in St. Pölten penibelst auf die Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen, desinfizierte die Kabinen fast schon im Stundentakt.
Aus 27-Mann-Kader werden noch zwei gestrichen
Drei negative PCR-Tests mussten die Spieler vorweisen, um bei der insgesamt vierten Teilnahme eines ÖEHV-Teams bei einer U20-A-WM dabei zu sein. Außerdem wurde von der IIHF vorgegeben, dass jede Mannschaft sich vor der Anreise für eine Woche in Quarantäne begibt.
Vor dem Campbeginn absolvierten alle Nachwuchs-Cracks und der Betreuerstab einen PCR-Test, während des Trainingslagers in der niederösterreichischen Landeshauptstadt wurden außerdem tägliche Antigen-Tests durchgeführt.
Aufgrund eben jener Antigen-Tests, die oftmals unklar ausfielen, waren "manchmal nur elf Spieler auf dem Eis, wir mussten das Programm komplett umstellen. Das war eine besondere Herausforderung, ist aber gut gelungen", erzählt Headcoach Bader.
Nun steht der 27-Mann-Kader, mit dem am Sonntag die Abreise nach Edmonton erfolgt, fest - zwei Spieler werden nach den Testspielen gegen Deutschland (am 21.12 um 20:00 Uhr) und gegen die Slowakei (am 23.12 um 20:00 Uhr) gestrichen.
"Angenehm überrascht vom Niveau"
Die Trainingswoche, die am 6. Dezember startete, verlief für A-Teamchef Roger Bader sehr zufriedenstellen, wie er betont: ""Alles auf dem Eis war sehr gut, ich bin angenehm überrascht vom Niveau. Das Ziel war, sich ans hohe Tempo und die hohe Intensität zu gewöhnen, was dort Fakt sein wird. Wir werden Zeitdruck und Raumdruck ausgesetzt sein."
Die Junioren-Cracks strotzen nur vor Freude auf die Titelkämpfe im Rogers Place von Edmonton. Vor allem der Fakt, dass es heuer keinen Absteiger geben wird, macht den ÖEHV-Cracks Mut.
Tim Harnisch, der bereits beim sensationellen Aufstieg in Weißrussland dabei war, betont: "Es ist eine einmalige Gelegenheit. Man kann sich nur freuen, nervös sind wir nicht wirklich. Wir können nicht absteigen und wollen uns der Eishockey-Welt so präsentieren, dass jeder sagt, Österreich hat gute Spieler."
"Jeder Fehler wird sofort bestraft"
Die großen Hoffnungen des Nationalteams ruhen natürlich auch auf NHL-Erstrunden-Draftpick Marco Rossi. Vor allem die kleinere Eisfläche könnte den Nachwuchsspielern Probleme bereiten, wenn man nicht voller Konzentration arbeitet.
"Auf der kleineren Eisfläche wird jeder Fehler sofort bestraft. Wir dürfen gegen die großen Nationen keine Angst zeigen", fordert der Vorarlberger, der die vergangenen zwei Jahre in Ottawa verbrachte.
Wichtig sei es, von Spiel zu Spiel zu schauen und mit der Aufgabe zu wachsen. "Vielleicht können wir dann im letzten Spiel gegen Tschechien überraschen", sagt der kommende Minnesota-Wild-Crack.
Vor allem die Tschechen werden am Silvestertag (20:00 Uhr MEZ/live ORF Sport +) werden wohl der einzige Konkurrent sein, der eventuell in Reichweite sein könnte. Mit den Junioren-Auswahlen der USA, Schweden und Russland hat die ÖEHV-U20-Auswahl nämlich die Creme de la Creme des Nachwuchs-Eishockeys zugelost bekommen.
Die drei Teams sind heiße Anwärter auf die Medaillen, im vergangenen Jahr wurde die kanadische Junioren-Auswahl Weltmeister, die sich im Finale gegen Russland durchsetzen konnte. Die Bronzemedaille holten sich die Schweden ab, die wiederrum im Spiel um Platz drei den skandinavischen Nachbar Finnland niederrang.