Auftakt zur U20-WM 1A (=B-WM) im slowenischen Bled: Montag, 12.30 Uhr, eröffnet Österreich das Turnier gegen Frankreich. Was ist vom Team nach dem vierten Platz im Vorjahr heuer zu erwarten?
Freitagabend nominierte Headcoach Philipp Pinter gemeinsam mit seinen Assistenten Patrick Harand und Mattias Lange seinen endgültigen Kader (hier nachlesen >>>). Zuvor stand noch ein Mini-Turnier in Budapest am Programm, wo Österreich die beiden WM-Gegner Slowenien (4:2) und Ungarn (4:1) schlug.
Noch nicht dabei: Defender Gregor Biber. Er absolvierte noch Samstagabend ein Spiel mit Rögle, um dann am Sonntag zum Team zu stoßen. Seine Leadership-Rolle ist ohnehin unbestritten, dazu stehen mit Maxi Kirchebner, Fabian Baumann, Alexander Rebernig (alle RB Salzburg) und US-Legionär Johannes Gruber vier weitere Defender mit Gardemaß im Aufgebot. Kapitän Thomas Klassek (KAC) sollte mit Biber die Führungsrolle einnehmen, dazu kommt noch Paul Reiner (Graz) für das Powerplay.
Am Papier eine solide Defensive, dahinter geht natürlich Växjö-Legionär Benedikt Oschgan (bestreitet seine fünfte Nachwuchs-WM) als Nr. 1. ins Turnier. Backup Patrik Müller (der KACler versäumte verletzungsbedingt fast die gesamte Vorsaison) erspielte sich mit guten Leistungen den zweiten Kaderplatz.
"Underager" Sintschnig sticht heraus
Im Angriff gibt der im Sommer eingebürgerte Vasily Zelenov gemeinsam mit seinem Bruder Ivan sein WM-Debüt. Er und Ian Scherzer (heuer in der USHL tätig, ebenfalls in seinem fünften Turnier) sollten ein offensivstarkes Duo bilden, ähnliches gilt hoffentlich für Johannes Neumann (Rögle) und Abschlussspieler Leon Kolarik (Salzburg). Der in der Schweiz tätige Alexander Rupnik sicherte sich nach einer im November erlittenen Jochbeinbruch noch sein WM-Ticket, ist neben Floran Lanzinger (VSV) der einzige Rechtsschütze unter den Forwards.
Am meisten am Kaderblatt auffallen wird sicher Paul Sintschnig (VSV) – als 09er ist er ein mehrfacher "Underager", etwas was nur alle heiligen Zeiten bei solchen Turnieren vorkommt. Körperlich für sein Alter absolut stark (im Vergleich gegen vier Jahre ältere Cracks natürlich weniger), setzt der 15-Jährige bereits jetzt immer offensive Akzente.
Weitere Stürmer: Frontnet-Player Felix Haiböck (Wisconsin), die beiden Salzburger Adrian Gesson und Luca Kogler sowie die heuer bereits in der Ersten eingesetzten Klagenfurter David Waschnig und Oliver Lam, die vor allem im PK zum Einsatz kommen werden.
Zehn Cracks waren schon letztes Jahr mit dabei, davon verabschieden sich Oschgan, Müller, Rebernig, Klassek, Kirchebner, Lanzinger, Scherzer, Rupnik und Lam mit diesem Turnier aus dem Junioren-Bereich. In anderen Worten: Das Team ist ziemlich jung, 13 Spieler sind Jahrgang 06 oder jünger.
Ziel Klassenerhalt und die Hoffnung auf mehr
Die Schlüsselfaktoren für Pinter? "Natürlich die Goalieleistungen, wie immer bei so einem Turnier. Darüber hinaus die Special Teams, die haben uns letztes Jahr eine bessere Platzierung gekostet." Im Testspiel gegen Slowenien gelangen vier PP-Tore, was wohl nur schwer zu wiederholen sein wird. "Fünf gegen fünf spielen wir fast immer gut, wir sollten auch die letzten Flüchtigkeitsfehler ausmerzen können und wie immer als Kollektiv auftreten."
Zur Konkurrenz: Dänemark sollte mit Seattle-Pick Oscar Fisker Molgaard (traf noch Samstagabend auf Biber) auftauchen, Norwegen (wohl der Turnierfavorit) mit den beiden Erstrunden-Picks des Sommers Stian Solberg (verteidigte gerade mit Färjestad in der CHL gegen Salzburg) und Powerforward Michael Brandsegg-Nygard. Auftaktgegner Frankreich gewann letzte Saison immerhin Silber, Aufsteiger Slowenien kommt mit den vom KAC-Nachwuchs bekannten Defendern Jan Golicic (von Tampa gedraftet, jetzt in der QMJHL) und Tit Smolnikar.
Pinters Erwartungen für die Woche in Bled? "Erst einmal den Klassenerhalt sichern, das ist immer das Wichtigste. Wenn wir uns von Anfang an als Team präsentieren, hoffe ich natürlich auf mehr."
Mit Cracks wie Oschgan, Biber, Scherzer, Klassek, Kolarik, Neumann, den Zelenovs und Youngster Sintschnig weist die ÖEHV-Truppe jedenfalls mehrere höchst interessante Namen auf, die Trips über die Kärntner Grenze nahelegen würden...