Die Uhr tickt.
In 16 Tagen bestreitet Österreich bei der Eishockey-Weltmeisterschaft 2025 in Stockholm das Eröffnungsspiel gegen Finnland.
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Aktuell weilt die Auswahl von Teamchef Roger Bader für das vierte Camp der WM-Vorbereitung in Zell am See, bestreitet dort am Donnerstagabend (19:00 Uhr) das erste Testspiel gegen Deutschland. Am Samstag (17:00 Uhr) folgt das zweite Duell, ehe nach Wien übersiedelt wird.
In der Bundeshaupstadt wird gegen Rekord-Weltmeister Kanada nicht nur der letzte Feinschliff geholt, sondern danach auch der WM-Kader nominiert. 25 Spieler darf Bader nach Stockholm mitnehmen, ein Großteil des Aufgebots steht bereits.
Um welche Plätze es in den nächsten zwei Wochen noch geht, hat LAOLA1 aufgearbeitet:
TOR:

Gesetzt: Atte Tolvanen, David Kickert (beide EC Red Bull Salzburg)
Mit guten Karten: Florian Vorauer (KAC)
Im Rennen: Benedikt Oschgan (Växjö Lakers/SWE)
Drei Torhüter dürfen mit, mit Tolvanen und Kickert sollte das Salzburg-Duo bereits gesetzt sein.
Damit läuft es auf ein Duell zwischen Benedikt Oschgan und Florian Vorauer hinaus, wobei der KAC-Keeper aktuell die leicht besseren Karten haben dürfte. Vorauer gab trotz des 0:4 in Tschechien in dieser Partie eine "gute Visitenkarte" (O-Ton Bader) ab, wusste auch bei seinem vorletzten Länderspiel bei der Olympia-Qualifikation gegen Ungarn zu überzeugen.
Für den erst 19-jährigen Oschgan spricht wiederum dessen erste Saison in Schweden, die er statistisch als bester Torhüter der hiesigen U20-Liga abgeschlossen hat, sowie seine starken Leistungen bei der U20-WM in Slowenien. Außerdem feierte er sein CHL- und SHL-Debüt, ist jedoch noch ohne Länderspiel.
Die fehlende Profi-Erfahrung könnte gegen ihn sprechen, doch dem Linzer sollte die Zukunft im Nationalteam gehören.
ABWEHR:

Gesetzt: Gregor Biber (Rögle BK/SWE), Dominique Heinrich (Vienna Capitals), David Maier, Thimo Nickl (beide KAC), Paul Stapelfeldt (EC Red Bull Salzburg), Clemens Unterweger (KAC), Bernd Wolf (EHC Kloten)
Mit guten Karten: Ramon Schnetzer (Pioneers Vorarlberg)
Im Rennen: Luis Lindner (University of New Hampshire/USA), Patrick Söllinger (Black Wings Linz)
Sieben Spieler bilden den harten Kern, der verletzte Kilian Zündel würde ebenfalls dazugehören.
Nimmt der Teamchef wieder neun Verteidiger mit, sind also noch zwei Spots zu vergeben. Der verlässliche Schnetzer sollte seinen Platz unter diesem Aspekt eigentlich sicher haben. Ob nun Lindner oder Söllinger zu seiner ersten WM darf, hängt davon ab, welchen Typ Spieler Bader noch in seinem Kader haben will.
Lindner würde ein weiteres, spielerisches Element mitbringen, wurde in den letzten Testspielen mit Überzahl-Zeit bedacht. Söllinger avancierte in Linz zum Shootingstar und lebt von seinem physischen Spiel. Mit einer Körpergröße von 1,86 Metern und 93 Kilogramm bringt er dafür die perfekten Voraussetzungen mit.
Aktuell lässt sich kein Vorteil für einen der beiden Spieler ausmachen - gut möglich, dass die Entscheidung überhaupt erst nach dem letzten Testspiel gegen Kanada fällt.
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ANGRIFF:

Gesetzt: Benjamin Baumgartner (SC Bern/SUI), Lukas Haudum, Paul Huber (beide Graz99ers), Marco Kasper (Detroit Red Wings/USA), Brian Lebler (Black Wings Linz), Thomas Raffl (EC Red Bull Salzburg), Vinzenz Rohrer (ZSC Lions/SUI), Peter Schneider, Lucas Thaler (beide EC Red Bull Salzburg), Dominic Zwerger (HC Ambri-Piotta/SUI)
Mit guten Karten: Oliver Achermann (HC La Chaux-de-Fonds/SUI)
Im Rennen: Nico Feldner (Black Wings Linz), Lukas Kainz (Graz99ers), Nikolaus Kraus (EC Red Bull Salzburg), Felix Maxa, Maximilian Rebernig (beide VSV), Leon Wallner (Vienna Capitals)
Nach drei Torhütern und neun Verteidigern wäre im Kader noch für 13 Angreifer Platz. Bleibt jeder Spieler fit, sollten zehn Tickets bereits vergeben sein.
Durch die Ausfälle von Benjamin Nissner und Ali Wukovits fehlen Bader zwei etatmäßige Center, daher könnte Achermann zum dritten Mal nach 2022 und 2023 zur WM fahren. Der Schweiz-Legionär bringt neben seiner Größe (1,95 Meter) und der damit verbundenen Wucht auch Qualitäten am Faceoff-Punkt sowie im Penalty Killing mit.
Dahinter gibt es ein offenes Rennen um die zwei verbleibenden Spots. Viel wird davon abhängen, ob der Teamchef einen weiteren Center mitnehmen will. Mit Baumgartner, Kasper, Rohrer, Thaler und Achermann bestehen fünf Optionen, wobei Thaler bevorzugt am Flügel eingesetzt wird.
Mögliche Kandidaten wären Kainz, Maxa und Wallner. Während Maxa das Schweizer Taschenmesser ist und in jeder Situation zum Einsatz kommen kann, bringt Kainz die spielerische Komponente mit. Bei Wallner kommt noch dessen Speed sowie eine bisher starke Vorbereitung hinzu.
Feldner, Kraus und Rebernig sind wiederum am Flügel beheimatet, Rebernig außerdem der einzige Spieler des Trios, der die gesamte Vorbereitung mitmacht.
Kraus kam als Meister mit Salzburg zum Team, ob ihm dies automatisch einen Vorteil verschafft, bleibt offen. Der gebürtige Wiener wäre jedenfalls eine Waffe im Forecheck und für die vierte Linie prädestiniert. Feldner bringt hingegen A-WM-Erfahrung (2022) mit und scheint im Nationalteam stets einen zusätzlichen Gang in seinem Spiel zu finden.
Rebernig dürfte nur Außenseiterchancen haben, obwohl ihm heuer in Villach ein Scoring-Ausbruch (23 Tore) gelang. Der Salzburger blieb bisher jedoch blass, ähnlich wie schon in den Playoffs.