Phase 2 in der WM-Vorbereitung für das ÖEHV-Team: Bei der Swiss Hockey Challenge in Luzern bestreitet das Eishockey-Nationalteam zwei weitere Spiele gegen starke Konkurrenz: Die Schweiz, Russland und die Slowakei sind daran beteiligt.
Länderspiele im Dezember sind für Österreich jedenfalls nicht alltäglich. Zuletzt trat ein ÖEHV-Team 2011 zu Länderspielen vor Weihnachten an – zugunsten des Turniers in Klagenfurt verzichtete man damals auf eine Pause im Februar. Alle IIHF-Länderspielbreaks auszunutzen, war schon seit Jahren ein Wunsch von ÖEHV-Sportchef Roger Bader, der ihm heuer erstmals erfüllt wurde.
Natürlich fehlt dadurch ein Wochenende im EBEL-Spielplan, das dann durch die bei den Vereinen unbeliebten Dienstags-Termine bzw. durch ein nach hinten gerücktes Saisonende ersetzt wird. Mit dem Zagreb-Debakel sollte die EBEL derzeit aber ohnehin andere Probleme haben...
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Wie halten es die anderen Nationen? Grundsätzlich ruht auch dort der Ligen-Spielbetrieb, mit zwei Ausnahmen allerdings: Die DEL macht traditionell keine Pause, ihr Nationalteam spielt weder jetzt noch im Februar, wo lediglich ein U24-Team zwei Spiele bestreitet.
Kurios die Lage in der finnischen Liiga: Trotz der Teilnahme des Nationalteams am Channel-One-Cup in Moskau absolviert sie diese Woche zwei Spieltage. Die Teams müssen hier natürlich auf ihre Nationalspieler verzichten, immerhin finden die Spiele am Mittwoch und Freitag nicht parallel zu den Länderspielen statt. Der Grund dafür: Mit 60 Spielen spielt die Liiga den längsten Grunddurchgang Europas.
Wer präsentiert sich stark?
Wie im November muss Roger Bader auf die Salzburg-Spieler (CHL) sowie auf Malmö-Legionär Konstantin Komarek (CHL und außerdem verletzt) verzichten. Mit Thomas Hundertpfund, Martin Schumnig, Daniel Woger und Daniel Oberkofler (krank oder verletzt) sagten vier Cracks kurzfristig ab, für sie rückten Gerd Kragl, Marco Brucker, Marco Richter und Benjamin Nissner nach.
Einige interessante Fragen: Wie präsentiert sich EBEL-Heimkehrer Bernhard Starkbaum, dessen Schweiz-Abenteuer in Kloten nur von kurzer Dauer war? Kann Dominic Zwerger seine Form aus der National League mit Ambri (Sechs-Spiele-Goalscoring-Streak) auch im Nationalteam bestätigen? Kann sich Peter Schneider vor den Augen internationaler Scouts beweisen?
Im Gegensatz zum November-Turnier in Danzig sollte das Eis in Luzern halten, Bader erwartet für sein Team harte Tests: "Das Niveau wird sicher noch einmal höher sein als im November."
Ein Salzburger spielt trotzdem mit
Am Donnerstag (20:15 Uhr) wartet mit der Schweiz sein Heimatland, deren Coach Patrick Fischer vor eigenem Publikum natürlich sein bestes Team aufbietet. Zwei starke Goalies in Ex-NHLer Reto Berra und Leonardo Genoni, dazu noch WM-erfahrene Routiniers wie die Defender Raphael Diaz oder Romain Loeffel sowie die Angreifer Andres Ambühl, Damien Brunner, dem in der Liga bärenstarken Gregory Hofmann und Denis Hollenstein.
Freitag steigt dann das Spiel gegen den Sieger oder Verlierer aus der Partie zwischen der Slowakei und einem russischen B-Team. Auch die Slowakei rückt mit einigen Routiniers an, vor allem in der Defensive: Marek Daloga, Ivan Baranka, Dominik Granak (35, 190 Länderspiele!) und Tomas Malec (36).
Angesichts der Problematik, jüngere Defender zu finden, berief Teamchef Craig Ramsey auch Martin Stajnoch ein. Der Salzburg-Defender bestreitet zwei Tage nach dem CHL-Triumph mit Red Bull Salzburg seine ersten Länderspiele seit der Saison 2015/16 und hofft auf eine Chance, sich für die WM im eigenen Land aufzudrängen...