Der NHL-Traum von David Reinbacher wieder ein Stück näher!
Im Entry Draft 2023 wird der 18-jährige Vorarlberger in der ersten Runde an fünfter Stelle von den Montreal Canadiens gewählt. Reinbacher wird damit so hoch wie Thomas Vanek 2003 gezogen, außerdem ist er der erste Verteidiger in der heurigen Talenteziehung.
Reinbacher ist der fünfte Österreicher nach Thomas Vanek, Michael Grabner, Marco Rossi und Marco Kasper, der in der ersten Runde gedraftet wird.
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Scouts liebten Reinbacher "von Beginn weg"
Der Vorarlberger landet bei einem der glamourösesten Klubs der Liga, die Entscheidung wurde von Startorhüter Carey Price mit einem Stolperer beim Nachnamen verkündet. Die Canadiens sind 24-facher NHL-Champion und damit klar die erfolgreichste Franchise der Liga.
Sie warten allerdings schon seit 1993 auf ihren 25. Triumph und befinden sich nach dem letzten Platz in der Saison 2021/22 und Rang 28 im abgelaufenen Spieljahr unter der Regie von General Manager Kent Hughes im Umbruch.
Cheftrainer der jungen Mannschaft um den 23-jährigen Kapitän Nick Suzuki ist Martin St. Louis, in der Defensive sind aktuell nur vier Profis über 25 Jahre alt. "Unsere Scouts haben Reinbacher von Beginn weg geliebt und seine Entwicklung während des Jahres", erklärt Hughes.
Vom Zweit- bis Drittrunden-Kandidaten zum Top-Defender-Pick
Reinbacher machte heuer in der Schweizer National League beim EHC Kloten eine beeindruckende Entwicklung durch.
Zu Beginn der Saison wurde der Lustenauer vom NHL Central Scouting noch mit einem "B"-Rating versehen. Bedeutet, er wurde als Kandidat für die zweite oder dritte Runde eingeschätzt.
Doch der Rechtsschütze arbeitete sich in den diversen Draft-Rankings schnell empor, unzählige NHL-Scouts wurden auf ihn aufmerksam und reisten nur wegen dem ÖEHV-Teamspieler zu dessen Spielen in die Schweiz.
Ende Oktober wurde Reinbacher von ÖEHV-Teamchef Roger Bader erstmals in den A-Kader berufen, beim Deutschland-Cup trug er erstmals den Adler auf der Brust.
In Kloten spielte sich der 18-Jährige inzwischen in die Herzen der Fans, pro Spiel stand er im Schnitt 18:56 Minuten auf dem Eis. Headcoach Jeff Tomlinson schenkte Reinbacher viel Vertrauen, schickte ihn in jeglichen Spielsituationen aufs Eis, gewährte ihm Fehler und förderte so seine Entwicklung.
Montreal bekommt "einen Spieler mit dem gesamten Paket"
Über die Monate hinweg wurde Reinbacher immer höher eingeschätzt, sein Selbstvertrauen zollte auch den Talente-Beobachtern Respekt ab.
Trotz des verpassten Klassenerhalts bei der U20-Weltmeisterschaft zählte der Lustenauer zu den auffälligsten Spielern, wie auch im Mai bei der A-WM in Tampere - wo er allerdings einige Spiele aufgrund einer Bänderzerrung im Knie verpasste.
Dennoch trug er im entscheidenden Gruppenspiel gegen Ungarn mit seiner Ruhe einen Teil zum erfolgreichen Verbleib in der Top-Division bei, von Teamchef Bader gab es schon zuvor reichlich Lob.
"Er spielt hervorragend von hinten raus, die Plays sind gut. Er ist an der Blauen Linie stark, kann Scheiben verteilen, ist klug, schießt gut. Er ist läuferisch gut, hat gute Hände, ist aber sehr bescheiden und hat einen tollen Charakter", meinte der Schweizer im Zuge der WM-Vorbereitung.
Außerdem hielt er fest: "Der Klub, der ihn draftet, wird einen Spieler mit dem gesamten Paket bekommen."