Nach dem klaren Scheitern in der Olympia-Qualifikation ist Thomas Vanek enttäuscht von der Entwicklung im österreichischen Eishockey.
In der "Kleinen Zeitung" kritisiert der NHL-Legionär: "Ich sage schon seit zehn Jahren, dass sich das österreichische Eishockey, die Philosophie, ändern muss. Man muss mehr in den Nachwuchs investieren, auf die Zukunft bauen. Die Liga muss sich ändern, man kann nicht zehn, zwölf oder 13 Ausländer pro Klub haben."
Der Steirer selbst will sich nicht mehr einbringen.
"Ich habe das immer wieder betont, habe versucht zu helfen. Aber geändert hat sich nicht viel. Deswegen zerbreche ich mir darüber nicht mehr meinen Kopf", zeigt sich der 32-Jährige ernüchtert.
"Habe noch gute drei, vier Jahre in mir"
Seine eigene Karriere würde sich langsam dem Ende zuneigen: "Wenn man sich die neue NHL anschaut: Die wird immer jünger, vor allem aufgrund des Salary Caps, der Gehaltsobergrenze. Auf der anderen Seite glaube ich aber, dass ich noch gute drei, vier Jahre in mir habe."
Am Donnerstag startet Vanek mit seinem Neo-Arbeitgeber Detroit in Tampa Bay in die neue NHL-Saison. Bei den Red Wings wolle er nach seiner enttäuschenden Station in Minnesota sein Spiel wiederfinden und Erfolg haben: "Wenn das gelingt, würde ich auf alle Fälle gerne bleiben. Ich glaube, Detroit ist eine gute Station für mich, deshalb habe ich ja auch unterschrieben. Und hoffentlich wird auch meine Zukunft hier sein."
"Es war mein Wunsch, kurzfristig zu unterschreiben"
Mitte August ist er an den neuen Wohnort gezogen, mit seiner Familie lebt er rund eine halbe Stunde außerhalb von Detroit - zur Miete, weil es in der NHL schwierig vorherzusagen sei, was passieren wird.
"Bevor ich in Detroit unterschrieben habe, habe ich mit einigen Kollegen gesprochen, die hier gespielt haben. Und da ging es darum, wie es sich dort wohnt, wie die Schulen sind. Das sind natürlich Fragen, die du dir nicht stellst, wenn du Single bist oder noch keine Kinder hast."
Der Einjahres-Vertrag bei den Red Wings sei sein Vorschlag gewesen, dafür hätte er andere Angebote über einen längeren Zeitraum ausgeschlagen: "Ich wollte einfach nur einen Einjahres-Vertrag haben und mein Spiel wiederfinden. Es war also mein Wunsch, kurzfristig zu unterschreiben - und nicht der der anderen Seite."